Steuer-Chaos in den Finanzämtern: Wieso wir 2023 viel länger auf Rückzahlungen warten müssen

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Steuer-Chaos in den Finanzämtern: Wieso wir 2023 länger auf Rückzahlungen warten müssen
Die Energiepreispauschale wird 2023 voraussichtlich für lange Wartezeiten bei den Steuer-Rückzahlungen sorgen.
Steuer-Chaos in den Finanzämtern: Wieso wir 2023 länger auf Rückzahlungen warten müssen
Hans-Jürgen Wiedl/ZB/dpa

Im nächsten Jahr soll es deutlich länger dauern, bis Steuerpflichtige vom Finanzamt Geld zurückbekommen. Grund dafür ist die Energiepreispauschale.

Die Energiepreispauschale sollte eine Entlastung sein, für manche droht sie nun zum "Horror" zu werden - zumindest in der Steuerverwaltung. Der Zuschuss von 300 Euro ist zwar sozialversicherungsfrei, aber steuerpflichtig. Neben den Arbeitnehmenden rutschen dadurch noch viele andere in die Steuerpflicht, zum Beispiel Rentner*innen.

Letztendlich hat die Energiepreispauschale also dazu geführt, dass deutlich mehr Menschen eine Steuererklärung abgegeben haben. Der Aufwand durch die zusätzlichen Einreichungen sei ein "Horror" für die Steuerverwaltungen, sagt der Chef der Steuergewerkschaft, Florian Körber, der "Bild". Die Zahl der Steuererklärungen sei in die Höhe geschossen und die Finanzämtern, "die ohnehin schon am Limit arbeiten", kämen mit der Bearbeitung nicht mehr hinterher.

Mehr Steuererklärungen: Rückzahlungen werden sich um Monate verspäten

"Die Bürger müssen sich deshalb auf monatelange Verspätungen einstellen", so Körber. Das sei vor allem für Menschen bitter, die die Steuerrückzahlungen fest in ihrem Budget eingeplant haben. "Sie müssen sich länger gedulden, bis die Auszahlung auf ihrem Konto landet."

Der CDU-Sozialexperte Dennis Radtke geht sogar noch einen Schritt weiter: Er fordert eine Entschädigung von der Regierung. "Wer sich bei der Steuererklärung verspätet, wird vom Amt zur Kasse gebeten – das sollte auch andersherum gelten", sagte Radtke der "Bild"-Zeitung.