Junge Frau (19) tot in Tiefgarage entdeckt - Angeklagter stirbt kurz vor Prozessstart

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Auftakt zu Mordprozess kurzfristig abgesagt
Kurz vor Prozessauftakt wurde ein Mordverdächtiger aus der Oberpfalz tot in seiner Zelle aufgefunden.
Auftakt zu Mordprozess kurzfristig abgesagt
Armin Weigel (dpa)

Ein 59-Jähriger aus der Oberpfalz soll seine 19-jährige Freundin getötet haben. Einen Tag vor Start seiner Gerichtsverhandlung wird er tot in seiner Zelle gefunden.

Kurz vor dem Start eines Mordprozesses vor dem Landgericht Amberg ist der Angeklagte tot in einer Justizvollzugsanstalt aufgefunden worden. Der Mann habe mutmaßlich Suizid begangen, sagte ein Justizsprecher. Das Verfahren gegen den 56-Jährigen hätte um 9 Uhr beginnen sollen und ist nun abgesetzt worden.

Die Staatsanwaltschaft Amberg habe ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, sagte ein Sprecher. Nähere Informationen zu den Umständen lagen zunächst nicht vor. Beamte hätten den Toten um 07.12 Uhr entdeckt - knapp zwei Stunden vor Prozessbeginn. Der Mann war in der Justizvollzugsanstalt Amberg untergebracht. 

Mann soll Ex-Freundin ermordet haben - tot in Gefängniszelle gefunden

Die Staatsanwaltschaft warf dem 56-Jährigen vor, im Mai 2024 seine 19 Jahre alte Ex-Freundin ermordet zu haben. Die Ermittler sahen die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe als gegeben an.  Die junge Frau soll dem Mann kurz vor der Tat in dessen Wohnhaus im Landkreis Schwandorf die endgültige Trennung verkündet haben. Die beiden waren den Erkenntnissen nach etwa zwei Jahre lang ein Paar gewesen. Für die neue Beziehung hatte sich der Mann von seiner Ehefrau getrennt.

Am 3. Mai 2024 hatte die Frau demnach in Bad Kissingen ihre dreijährige Ausbildung zur Bestatterin abgeschlossen und war danach für ein Gespräch zu dem Mann gefahren. Als sie das Haus wieder verlassen wollte, soll ihr Ex-Partner sie getötet haben.

Die Leiche der 19-Jährigen wurde einen Tag später im Kofferraum eines Autos in einer Baumarkt-Tiefgarage in Regensburg entdeckt. Der Fund sorgte damals für Schlagzeilen. Passanten hatten eine eingeschlagene Scheibe an dem Wagen bemerkt und die Polizei gerufen. Beamte entdeckten dann die Tote.

Hinweis der Redaktion: Wir berichten für gewöhnlich nicht über Selbstmorde. Eine Ausnahme bilden Fälle von großem öffentlichen Interesse. Bei der Telefonseelsorge erreichst du unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Hilfe in schwierigen, möglicherweise ausweglos erscheinenden Situationen. Innerhalb von Bayern kannst du dich alternativ unter der 0800-6553000 beim Netzwerk Krisendienste Bayern melden. Dort bekommst du rund um die Uhr qualifizierte Hilfe in psychischen Krisen und Notfällen. Unter www.frnd.de ("Freunde fürs Leben") findest du zudem weitere Informationen und Hilfsangebote.