Zu viel Zucker und nur wenig Haselnuss: Der beliebte Nuss-Nougat-Aufstrich Nutella schneidet in einer Untersuchung von Öko-Test besonders schlecht ab. Doch auch andere beliebte Marken kassieren ein schlechtes Urteil.
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In einem Test des Verbrauchermagazins Öko-Test wurden 21 verschiedene Nuss-Nougat-Cremes unter die Lupe genommen. Darunter Eigenmarken von Discountern und Supermärkten, aber auch große Marken wie Nutella, Nusspli oder Milka. Neun der Aufstriche sind zudem Bio-zertifiziert. Betrachtet wurde dabei vor allem, wie die Cremes zusammengesetzt sind. Der Blick fiel also auf die Zutatenliste. Wie viel Zucker, Kakao, Palmöl und Haselnüsse sind in den süßen Aufstrichen enthalten? Die Ergebnisse sind teils erschreckend.
Ausgerechnet Nutella versagt bei Öko-Test
Ausgerechnet Nutella und die Milka-Creme schneiden besonders schlecht ab: Sie bekommen das Test-Urteil "ungenügend". Die Cremes der großen Hersteller Ferrero und Mondelez sind mit mehr als 56 Prozent Zuckergehalt die süßesten im Test. Dagegen gibt es auch Produkte, die lediglich 34 Gramm Zucker pro 100 Gramm beinhalten. Nutella und Milka kommen außerdem nicht ohne künstliches Aroma oder den Aromastoff Vanillin für den Geschmack aus.
Bei Milka fällt vor allem der geringe Anteil an Haselnussmasse auf. Mit gerade einmal fünf Prozent hat die Milka-Creme mit Abstand den geringsten Haselnussanteil unter allen 21 Cremes im Test. Die meisten anderen Aufstriche enthalten, wie Nutella, um die 13 Prozent Haselnüsse. Manche weisen sogar mehr als 30 Prozent auf. Am meisten Haselnuss steckt in der DDR-Alternative zu Nutella, Nudossi, mit 36 Prozent.
Negativ aufgefallen sind bei Milka und Nutella zudem die unrealistischen Portionsgrößen auf den Produkten. Mit den geringen Portionen soll wohl versucht werden, den Kaloriengehalt kleinzurechnen. Aber nicht nur Milka und Nutella schneiden schlecht ab im Test. Wirft man den Blick auf Mineralölbestandteile ("MOSH") wird klar, dass in insgesamt 17 von 21 Aufstrichen einen "leicht erhöhten" oder "erhöhten" Wert aufweisen. In den restlichen vier Cremes sind aber auch Spuren feststellbar. Gänzlich ohne Verunreinigungen kommt demnach kein Produkt aus. Immerhin konnten durch das von Öko-Test beauftragte Labor keine aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe ("MOAH") gefunden werden. Unter diesen können sich krebserregende Verbindungen befinden. Solche Verunreinigungen entstehen, wenn Produkte mit Schmierölen in Kontakt kommen.
So viel Zucker steckt in Nutella, Milka, Nusspli & Co
Die Leiter*innen des Öko-Tests kritisieren den Zuckergehalt nicht nur bei Nutella und der Milka-Creme. Grundsätzlich bestehen die Nuss-Nougat-Aufstriche zum größten Teil aus Industriezucker, auch der Fettgehalt fällt negativ auf. So schreiben die Autor*innen: "Wenn es nach den Hauptzutaten ginge, wäre also ‚Zucker-Fett-Creme‘ der passendere Name.“ Das ist gerade in Hinblick auf Kinder, die die süßen Aufstriche gerne essen, bedenklich. Denn eine zuckerreiche Ernährung steht mit Übergewicht und Karies in Zusammenhang.
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, maximal fünf bis zehn Teelöffel am Tag zu sich zu nehmen. Für Kinder im Alter von drei Jahren bedeutet das laut Öko-Test, nicht mehr als 15 Gramm Zucker pro Tag zu essen. Mit vier Nuss-Nougat-Cremes würden Kinder dieses Limit schon überschreiten, wenn sie nur 30 Gramm davon essen. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass viele Hersteller den Zuckergehalt seit dem letzten Öko-Test vor vier Jahren etwas verringert haben. Einen weiterhin "stark erhöhten" Zuckergehalt sehen die Tester*innen bei Nutella und Milka sowie Nusspli von Zentis und dem Bio-Produkt "Nocciolata".
Und trotz allem... Nutella schmeckt einfach am geilsten!💯