Miese Maschen? Darum warnt die Verbraucherzentrale vor Online-Coachings

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Schneller Erfolg und leicht verdientes Geld – damit wollen dich Online-Coaches für sich gewinnen. Doch Vorsicht: Am Ende kann es passieren, dass du draufzahlst.

  • Wovor die Verbraucherzentrale warnt
  • Warum Online-Coaching oft einen Haken hat
  • Auf welche Versprechen du hereinfallen kannst

Davon träumen wir doch alle: Du besuchst einen Kurs und im Anschluss gibst du dein Wissen an Kunden weiter, die sehr viel Geld dafür bezahlen. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass du es zunächst einmal bist, der bezahlen muss. Nämlich an die Person, die dir das Wissen vermittelt. Aktuell hat die Verbraucherzentrale Niedersachsen eine Warnung vor Online-Coaches herausgegeben, die dich mit ihren vollmundigen Versprechen ködern wollen. Was sie bieten, sind häufig bekannte Inhalte und Businessmodelle, die wenig Chancen auf Erfolg haben. Du als Kunde wirst aber mit einem teuren Vertrag ohne Widerrufsrecht in die Pflicht genommen. Zum Schluss hast du Tausende Euro investiert, aber weder Wissen noch Kunden hinzugewonnen.

Welchen Preis hat das Online-Coaching?

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen schildert einen Fall, bei dem eine Frau nach einem Job gesucht hat, den sie im Homeoffice ausüben kann. Auf der Social-Media-Plattform Facebook wurde sie fündig. Eine Mitarbeiterin auf selbstständiger Basis, die für das Portal "Mama's Chat Business" tätig war, lockte sie mit schnellem Geld

800 Euro pro Monat sollten drin sein bei einer täglichen Arbeitszeit von ein bis zwei Stunden. Es folgte ein Gratis-Webinar und prompt unterschrieb die Frau einen Vertrag. Dieser kostete sie 4000 Euro, schreibt die Verbraucherzentrale

Doch dann entdeckte sie, was ihre wahre Tätigkeit sein sollte: Sie sollte neue Interessenten anlocken. Eine Bezahlung erfolgte nur bei Vertragsabschluss. Von einem Widerrufsrecht konnte sie auf den ersten Blick keinen Gebrauch machen, da es durch ein voreingestelltes Häkchen von vornherein ausgeschlossen war.

Wie funktioniert der Trick?

Markus Hagge ist Rechtsexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Er sagt, dass die Masche "immer ähnlich" ist. "Mit überzogenen Heilsversprechen werden Kundinnen und Kunden angelockt – und dann mit vorgefertigten Inhalten, automatisierten Videos und überfüllten Gruppen-Chats abgespeist."

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Was du dir merken solltest, ist, dass du dich nicht zu einer Entscheidung in einer solchen Situation drängen lässt und einen kühlen Kopf bewahrst. Du solltest auf dein Bauchgefühl hören, und wenn etwas "zu gut klingt, um wahr zu sein", kann es in der Regel nicht mit rechten Dingen zugehen. 

Wenn du einen Vertrag unterschreibst, achte darauf, welche Regelung für die gesetzliche Widerrufsfrist gilt. Denn unseriöse Anbieter, so die Verbraucherzentrale, möchten dir dieses Recht nehmen und schließen es beispielsweise durch ein vorausgewähltes Häkchen aus. Auf einen solchen Vertrag solltest du dich unter keinen Umständen einlassen

Wer kann dir helfen?

Wenn es aber schon zu spät ist und du einen solchen Vertrag unterzeichnet haben solltest, gibt es noch Möglichkeiten, die Situation zu klären. Der erste Schritt ist, rechtlich prüfen zu lassen, ob der Vertrag überhaupt zulässig ist

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In dem vorgetragenen Fall der Verbraucherzentrale, bei dem es zu einem Vertragsabschluss mit dem vermeintlichen Arbeitgeber "Mama's Chat Business" kam, stellte sich glücklicherweise rasch heraus, dass der Vertrag überhaupt nicht gültig ist. Die Frau hat also gute Aussichten, diesen Fall für sich zu entscheiden, schätzt die Verbraucherzentrale. 

Benötigst du Hilfe in einem solchen Fall, kannst du dir weiterführende Informationen der Verbraucherzentrale zum Thema Kostenfalle Coaching-Programm und dazu, wie du unliebsame Verträge wieder loswirst, anschauen. Außerdem kannst du dich jederzeit an die Beratung der Verbraucherzentrale Niedersachsen wenden, das geht per Telefon oder Video. Solltest du in der Nähe wohnen, selbstverständlich auch persönlich. Auch die Verbraucherzentrale Bayern bietet dir ein Beratungsangebot.

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