Bisher waren nur neue Verträge bei Vodafone von höheren Preisen betroffen. Nun bestätigte der Telefonanbieter: Auch Festnetz- und DSL-Bestandskunden müssen schon bald ordentlich draufzahlen. Löst das nun eine Teuer-Lawine auch bei anderen Anbietern aus?
Erst im November kam der Aufschlag bei Neuverträgen für DSL und Festnetz. Nun zieht Vodafone nach und verlangt auch von Bestandskundinnen und -kunden mehr Geld. Wer seinen Vertrag vor dem 15. November 2022 abgeschlossen hat, der muss ab 1. Mai ganze fünf Euro mehr für den monatlichen Basistarif zahlen. Darüber berichtete in dieser Woche unter anderem das Online-Portal watson.
Ausgenommen von der Preiserhöhung sind neuere GigaZuhause-, GigaCube und Glasfaser-Tarife. Und auch beim Mobilfunk bleiben die Preise vorerst einmal gleich. DSL- und Festnetz-Kund*innen werden laut dem Unternehmen per E-Mail über die Preiserhöhung informiert. Betroffene können der Preiserhöhung nach Erhalt der Ankündigung zunächst einmal widersprechen, sonst tritt sie umgehend ab dem Stichtag in Kraft. Außerdem besteht ein Sonderkündigungsrecht.
Preis-Plus bei Vodafone - Nun auch Bestandskund*innen betroffen
Vodafone begründet den Schritt auf seiner Unternehmensseite mit der "allgemeinen Kostenentwicklung". Deshalb zeigt sich auch der Experte Jens-Uwe Theumer vom Vergleichsportal Verivox wenig überrascht von dem Preisaufschlag. "Auch Vodafone sieht sich mit gestiegenen Netzausbaukosten und hoher Inflation konfrontiert", sagte er gegenüber dem Spiegel.
Ziehen jetzt auch weitere Provider nach und überraschen Bestandskund*innen mit einer Preiserhöhung? Bereits im November erhöhten neben Vodafone laut watson auch O2 und PYÜR die Preise für Neuverträge um rund fünf Euro. Ebenso drehte 1und1 an der Preisschraube. Die Telekom wiederum strich Rabatte für neu abgeschlossene Verträge.
Ob die anderen Anbieter nun aber auch an die Geldbeutel ihrer Bestandskundschaft wollen, dazu gibt es noch keine Aussagen. Zumindest plant die Telekom keinen vergleichbaren Schritt, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber dem Portal Techbook bestätigte. Ausschließen wollte er ein künftiges Preis-Plus aber nicht: "Auch bei der Telekom machen sich trotz einer vorausschauenden Einkaufspolitik die höheren Tiefbaukosten und gestiegenen Energiepreise bemerkbar. Wir beobachten die Preisentwicklung genau und halten uns bei unserer künftigen Tarifgestaltung alle Optionen offen."
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