Die Betrugsfälle häufen sich beim Unternehmen Vodafone: Zuletzt versuchte der Netzbetreiber einer Kundin einen Vertrag im Wert von 1000 Euro unterzujubeln. Die Verbraucherzentrale griff ein.
Nicht zum ersten Mal macht das Unternehmen Vodafone mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam: Die Fälle, in denen Kunden und Kundinnen Verträge untergeschoben wurden, häufen sich. Bei dem neuesten Fall wurde einer Kundin ein Vertrag untergeschoben, für den sie während dessen Laufzeit von zwei Jahren rund 960 Euro zahlen soll. Die Verbraucherzentrale schaltete sich ein und berichtete.
Frau L. hatte bereits einen Vertrag mit Vodafone über einen Festnetztelefon- und Internetanschluss abgeschlossen. Für diesen zahlte sie dem Unternehmen monatlich 39,99 Euro. Eigentlich lief ihr aktueller Vertrag noch bis Mitte September 2022. Doch dann erreichte die Kundin am 1. Juni 2022 eine E-Mail mit einer Auftragsbestätigung für einen Vertrag "Vodafone CableMax 1000". Dieser würde sie von Juni 2022 bis Juni 2024 nahezu 1000 Euro kosten. Sie hatte zuvor keinen Kontakt zum Unternehmen aufgenommen - weder mündlich, noch schriftlich, noch persönlich.
Untergeschobener Vertrag: Kundin soll fast 1000 Euro zahlen
Wie die Verbraucherzentrale auf ihrer Website schreibt, wollte das Unternehmen wohl "Nägel mit Köpfen machen" und der Dame einen "neuen alten Anschluss" für "den gleichen Tarif" unterschieben. Ein Umstand ist dabei besonders dreist: In dem neuen, tarifgleichen Vertrag sei der Router nicht mehr enthalten. "Den möchte man ihr nicht mehr zur Verfügung stellen", schreibt die Verbraucherzentrale. Die Kundin reagierte sofort und widerrief den Vertrag vorsorglich noch am selben Tag. Dennoch zog der Netzbetreiber monatlich 39,99 Euro per SEPA-Lastschriftmandat vom Konto der Kundin ein. Doch die Verbraucherzentrale stellt klar: "Wer nichts bestellt, darf auch nicht zur Kasse gebeten werden!" Inzwischen wurde Vodafone in diesem Fall erfolgreich abgemahnt.
Immer wieder würden die Verbraucherzentrale Beschwerden von Betroffenen erreichen, die "Zeit und Nerven investieren" müssten, um "sich gegen Rechnungen zu wehren, für die es keine Vertragsgrundlage gibt". Erst im März 2022 wollte ein Mitarbeiter des Unternehmens eine 7-Jährige einen Vertrag abschließen lassen. Im Sommer 2021 jubelte eine Vodafone-Angestellte sogar der Katze einer Kundin einen Vertrag unter. Doch es geht sogar noch dreister: Indem sie die Unterschrift seiner verstorbenen Ehefrau missbrauchten, sollte einem Witwer ein Vertrag aufgebrummt werden.
Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher keine Leistungen bei der Vodafone Deutschland GmbH bestellt haben, darf diese keine Auftragsbestätigungen verschicken. Was eigentlich nach einer Selbstverständlichkeit klingt, muss laut der Verbraucherzentrale immer wieder mittels Abmahnungen und Gerichtsverfahren durchgesetzt werden. Betroffene, die wegen untergeschobener Verträge Ärger mit Vodafone haben, können sich an die Verbraucherzentrale wenden.
Lesetipp: Gutes Internet ist oft dürftig. 22.000 Messungen der Bundesnetzagentur liefern genaue Zahlen und was man unternehmen kann, wenn man von Verbindungsproblemen betroffen ist.
Ich hatte vor kurzem auch ein sehr denkwürdiges Erlebnis. Hatte Störungen, bei der Hotline angerufen, die schicken einen Techniker los, kurz bevor er kam, ging es wieder, und der Techniker konnte keinen Fehler feststellen. Und dann hat man mir einfach dreist 99,50 Euro auf die Rechnung aufgeschlagen.