Rente: Diese Jahrgänge sind klar im Vorteil

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Das Rentenniveau in Deutschland ist weiter im Sinkflug. Es liegt derzeit bei 48 Prozent - also 48 Prozent des durchschnittlichen Bruttolohns in Deutschland beträgt die gesetzliche Rente. Was für die einen wenig klingt, ist für manche Jahrgänge ein klarer Vorteil.

Wer 1956 geboren wurde, kann in Deutschland nach Informationen der Deutschen Rentenversicherung mit einem Alter von 65 Jahren und zehn Monaten abschlagsfrei in den Ruhestand gehen. Ab 2024 wird die Altersgrenze mit dem Jahrgang 1959 in Zweimonats-Schritten stückweise angehoben. Wer im Jahr 1964 geboren ist, kann erst mit 67 Jahren abschlagsfrei Rente beziehen. 

Aufgrund des demografischen Wandels, den starken Geburtenjahrgänge in den 60er Jahren, die nun nach und nach in Rente gehen, und der wirtschaftlichen Lage in Deutschland, sieht es seit einigen Jahren danach aus, dass jüngere Jahrgänge länger arbeiten müssen und das Rentenniveau gleichzeitig sinkt. Wer heute an seine spätere Rente denkt, der ahnt nichts Gutes. Doch welche Jahrgänge schneiden noch besonders gut ab? Und für wen sieht es ohne private Altersvorsorge irgendwann ganz düster aus? Droht ab einem gewissen Jahrgang generell die Altersarmut?

Welcher Jahrgang erhält die meiste Rente?

Die gesetzliche Durchschnittsrente beläuft sich derzeit in Deutschland auf rund 1550 Euro - brutto, versteht sich. Wobei es hier große Unterschiede gibt. Zum einen zwischen Frauen und Männern, da Frauen noch immer oft für die Kindererziehung den Job hinten anstellen und Männer noch immer im Schnitt grundsätzlich mehr verdienen als Frauen. Dann gibt es noch große Unterschiede zwischen West und Ost. Vergleiche vor 1989 sind kaum möglich. 

Dennoch zeigt sich, dass manche Jahrgänge deutlich besser abschneiden, als andere. Wichtig für die generelle Renten-Erhebung sind dafür folgende Daten: 

  • Geburtsjahr
  • Anzahl der Beitragsjahre
  • Entgeldpunkte
  • Einkommen 
  • Möglicher früherer Renteneintritt und damit verbundene Abschläge
  • Bezüge anderer Renten, wie beispielsweise Witwenrente 

Durchschnittsrente von 1550 Euro - aber nicht für jeden

In einer Statistik zieht nun die Deutsche Rentenversicherung einen sogenannten Eckrentner heran. Wer über 45 Jahre 45 Entgeldpunkte gesammelt hat, gilt als solcher. Ein Rentenentgeltpunkt ist dabei so viel wert, wie der Durchschnittslohn der arbeitenden Bevölkerung.

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Die Statistik ergibt, dass ein Eckrentner, welcher 1979 in Rente gegangen ist, mit einem Rentenniveau von 59,0 Prozent rechnen konnte. Das entspricht umgerechnet etwa 605 Euro im Monat. Ein Eckrentner, der 2023 in Rente ging, hatte zwar nur noch ein Rentenniveau von 48,2 Prozent, allerdings eine Rente von 1503 Euro im Monat. Demnach erhalten Rentner heute deutlich mehr Geld, als noch vor einigen Jahren. Wer jetzt in Rente gehen kann, ist damit klar im Vorteil. Im Verhältnis zum erwirtschafteten Lohn fällt die Rente heutzutage dann allerdings doch eher dürftig aus. Hätte sich das Rentenniveau mit den Jahren an die heutigen Preise und Lebensverhältnisse angepasst und wäre kontinuierlich weiter gestiegen, würde ein Durchschnittsrentner heutzutage rund 1800 Euro Rente erhalten.

Obwohl es heute zwar mehr Geld für Rentner und Rentnerinnen gibt als noch vor knapp 40 Jahren, beziehen immer mehr Menschen im Alter Sozialhilfe beziehungsweise Grundsicherung. Als "gesellschaftlichen Sprengstoff" bezeichnete zuletzt Politikerin und Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht (Bündnis Sahra Wagenknecht) das Rentensystem in Deutschland. Auch die Reform in Form des Rentenpaket 2 wird heftig kritisiert als "bloße Symbolpolitik"

Im Alter gut abgesichert: Besser gleich selbst vorsorgen?

Es scheint: Wer nicht selbst für sich vorsorgt, wird es im Alter immens schwer haben. Problem: Von Riester- oder Rürup-Rente wird schon lange abgeraten, ein echter "Vorsorge-Flop", wie beispielsweise die Bild berichtet. Immer beliebter werden in der privaten Altersvorsorge sogenannte ETFs. Alternativ gibt es auch sogenannte Neo-Broker, wie Trade Republic, die bis zu 4 Prozent Zinsen bieten. Feststeht: Wer im Alter seinen Lebensstandard halten möchte, muss - Stand jetzt - wohl selbst vorsorgen. 

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