Fischölkapseln, auch bekannt als Omega-3-Kapseln, sollen das Herz schützen können. Die Stiftung Warentest verrät, was die Kapseln wirklich bringen.
- Omega-3-Kapseln im Test: Was bringen sie?
- So hat die Stiftung Warentest getestet
- Ergebnis des Testes
Möchtest du deine Herzgesundheit aktiv unterstützen, bist du sicher auch schon einmal auf Fischölkapseln gestoßen. Bei diesen wird unter anderem damit geworben, dass sie gut für das Herz sein sollen. Alternativen für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, sind das Algen- oder Leinöl. Doch wie viel bringen diese Kapseln wirklich? Die Stiftung Warentest hat verschiedene Mittel für dich getestet.
Kapseln mit Omega-3-Fettsäuren im Test
Grundsätzlich enthalten Nahrungsergänzungsmittel wie Fischölkapseln Nährstoffe wie Vitamine oder Mineralstoffe, die auch in herkömmlichen Lebensmitteln vorkommen. Die Besonderheit bei den Kapseln, Pulvern oder Tabletten ist, dass die Nährstoffe hier in konzentrierter Form und oft in hoher Dosierung enthalten sind. Bei den Fischölkapseln sind die Schlüsselstoffe die Omega-3-Fettsäuren, wie auch die Stiftung Warentest betont.
Insgesamt hat die Stiftung Warentest 20 Mittel getestet, die Omega-3-Fettsäuren als Schlüsselstoff enthalten. Dazu gehören Fischölkapseln, aber auch pflanzliche Alternativen auf Basis von Algenöl oder Leinöl. Getestet wurden 14 Mittel mit Fisch-, 4 mit Algen- und 2 mit Leinöl. Zudem wurden drei Medikamente mit Omega-3-Fettsäuren ausgewählt, die rezeptfrei erhältlich sind. Alle Mittel kannst du in Apotheken, Drogerien, Supermärkten und Online-Shops erhalten.
Preislich bewegen sich die Mittel zwischen 5 und 90 Cent pro empfohlener Tagesdosis. Für das Herz sollen Fischölkapseln ein wahres Wundermittel sein. Vor allem für Menschen, die keinen oder wenig Fisch essen, werden die verschiedenen Präparate mit Omega-3-Fettsäuren empfohlen; darunter auch die Fischölkapseln. Wie unter anderem das Universitätsklinikum Freiburg erklärt, profitieren nur Risikopatient*innen von zusätzlicher, hoch dosierter Omega-3-Gabe. Diese Präparate seien jedoch nicht vergleichbar mit den Nahrungsergänzungsmitteln, die rezeptfrei zugänglich sind. Die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall verringere sich durch die Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel nicht. Dem entgegen zeigte eine große US-Studie, dass hohe Omega-3-Werte im Blut das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern können. Ob dies jedoch allein durch Nahrungsergänzungsmitteln erreicht werden kann, ist bisher unklar, wie auch die Deutsche Apotheker Zeitung erwähnt. Es komme außerdem auf die Zusammensetzung des Präparates sowie das Gesundheitsstadium der Erwachsenen an. Bei Studien kommt es immer wieder zu unterschiedlichen Ergebnissen. So zeigte ein Forschungsteam, dass Omega-3-Fettsäuren wahrscheinlich nicht vor weiteren Herzinfarkten oder Schlaganfällen schützen. Eine weitere Studie ergab ebenfalls, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren keine vorbeugende Wirkung habe. Eine gesicherte, einheitliche Studienlage gibt es also nicht.
Auf diese Aspekte hat die Stiftung Warentest geachtet
Die Stiftung Warentest hat Gutachter*innen beauftragt, die vom Anbieter eingereichten Unterlagen zu prüfen. Zudem wurden diese medizinischen Studien nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand beurteilt. Dabei wurden besonders Veröffentlichungen von Fachgesellschaften, von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), nationalen Behörden und Rechtsvorschriften beachtet.
Geprüft wurde von der Stiftung Warentest obendrein, ob die Angaben auf der Packung der Produkte aktuell geltenden Vorschriften entsprechen. Im Labor wurde der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und das weitere Fettsäurespektrum untersucht. Je nachdem, was auf der Packung angegeben war, wurde auf diese Werte geachtet: