Geben PET-Flaschen Plastikteilchen ans Wasser ab? Christoph Schmidt/dpa
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Wer gern Mineralwasser trinkt, muss sich entscheiden: Glas- oder Plastikflasche? Viele kaufen aus Prinzip Glasflaschen, um Plastik zu vermeiden. Andere sind froh, wenn sie durch die Plastikflaschen weniger schwer tragen müssen. Aber gibt es auch ein Gesundheitsrisiko durch Mikroplastik? Öko-Test hat 71 Mineralwasser aus Flaschen getestet.
Öko-Test hat 71 Mineralwasser auf spezielle Mikroplastikartikel analysiert. Dabei wurden die Sorten "Still" und "Medium" getestet.
Überprüft wurde das Wasser aus 61 PET-Flaschen und zehn Glasflaschen. Gezielt gesucht wurde hierbei nach antimonhaltigem Mikroplastik. Antimon ist ein Halbmetall und wird für die Produktion von PET (Polyethylenterephtalat)-Kunststoffen verwendet. Plastikflaschen für Mineralwasser werden meist aus PET-Kunststoffen hergestellt.
Antimonhaltiges Mikroplastik in PET-Flaschen
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit schreibt, dass laut WHO (World Health Organisation) und SCHER (Scientific Committee on Health and Environmental Risks) kein Gesundheitsrisiko von Antimon ausgehe - bei einer lebenslangen, täglichen Einnahme von sechs Mikrogramm Antimon pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Tierversuchen sei zudem kein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt worden.
Von den 61 untersuchten Proben von PET-Flaschen enthielten 27 antimonhaltige Partikel, also rund 44 Prozent. Die größte Menge wiesen dabei stille Wasser aus PET-Einwegflaschen auf. Viermal fanden die Wissenschaftler dort pro Liter mehr als 100.000 Partikel. Der Spitzenwert lag bei 500.000 Partikeln pro Liter.
Auch die PET-Mehrwegflaschen waren betroffen. In etwa der Hälfte der untersuchten Mineralwasser ließen sich Partikel finden. Allerdings in einem wesentlich geringerem Ausmaß als bei den Einwegflaschen. Der Höchstwert der Mehrwegflaschen lag bei 25.000 antimonhaltigen Partikeln.
Wie gesundheitsschädlich ist Mikroplastik?
In den Glasflaschen ließen sich - wie erwartet - keine Spuren des gesuchten Mikroplastiks auffinden. Jedoch können sich auch hierin andere Arten von Mikroplastik befinden, beispielsweise aus den Deckeln oder Rohren, durch die das Wasser während des Abfüllprozesses läuft.
Fazit: Umfassende Untersuchungen zu der Auswirkung von Mikroplastik auf den Körper stehen noch aus. Wer lieber auf Nummer sicher gehen will, kauft am besten Wasser in Glasflaschen. Oder trinkt Leitungswasser. Bei Letzterem spart man sich auch den Weg zum Getränkemarkt und muss nicht schwer schleppen.