Öko-Test hat 99 der beliebtesten Medium Mineralwasser im Labor untersucht. Knapp über die Hälfte konnten mit der Bestnote "sehr gut" glänzen. Einige von ihnen waren verunreinigt. Das Wasser "Apollinaris" der Marke Coca Cola bekam sogar die Note "ungenügend" und ist absolutes Test-Schlusslicht.
Deutschland ist mit mehr als 800 anerkannten Mineralquellen gesegnet. Damit ist Deutschland reich, was die Auswahl für den Verbraucher angeht. Das Mineralwasser* muss laut Gesetz aus unterirdischen Quellen stammen, um vor Verunreinigung geschützt zu sein. Deswegen erwarten die Deutschen eine hohe Qualität. Öko-Test hat daher 99 Mineralwässer getestet - mit überraschenden Ergebnissen.
Mit 52 "sehr gut" bewerteten Mineralwässern hatte Öko-Test bei knapp über der Hälfte nichts zu beanstanden. Dazu zählten neben den bekannten Marken "Gerolsteiner" und "Tönissteiner", unter anderem auch die Marke "Franken Brunnen" aus der Region. Weitere 13 der 99 getesteten Produkte bekamen die Wertung "gut". Gutes Wasser muss nicht mal teuer sein, wie der Test beweist. "Saskia Medium" von Lidl und "Aqua Culinaris Aquata" von Aldi Süd konnten beide mithalten. Problematisch ist allerdings, dass etwa jede fünfte Quelle durch giftige Stoffe verunreinigt ist.
Öko-Test: Jede fünfte Quelle ist verunreinigt
34 der 99 getestetem Medium Mineralwässer*schnitten schlechter als "gut" ab. Minuspunkte gab es besonders für folgende Kriterien: Abbauprodukte von Pestiziden, künstliche Süßstoffe, Uran und Bor, Nitrat und Verpackung. 52 Wässer sind allerdings "sehr gut".
Ein Fünftel der Mineralwässer ist verunreinigt
34 der getesteten 99 Medium Mineralwässer schnitten mit den Noten "befriedigend", "ausreichend", "mangelhaft" und "ungenügend" ab. Sie wurden abgewertet, da sich in ihnen Rückstände von Pestiziden, sowie künstliche Süßstoffe fanden. Außerdem nachweislich Uran, Bor und Nitrat. Zudem wurde auch die Verpackung bemängelt. Bei den Wässern "Alwa Medium" und "Bad Pyrmonter Medium" wurden stark erhöhte Nitratwerte festgestellt. Nitrat kann sich im Körper in Nitrit umwandeln und krebsauslösend wirken. Bei 15 Produkten stellte das Labor zudem Pestizidrückstände fest - eine Beeinträchtigung durch menschengemachte Verunreinigung.
Diese Pestizidrückstände stellen zwar keine gesundheitsgefährdende Bedrohung dar, aber als "rein" kann ein solches Mineralwasser* beim besten Willen nicht mehr bezeichnet werden. In fünf der Wässer im Test wurden außerdem künstliche Süßstoffe nachgewiesen. Bei diesen handelt es sich um Cyclamat, Sucralose und Acesulfam. Diese werden durch die Ernährung aufgenommen, landen in den Kläranlagen und können in nicht angemessen gereinigten Flaschen vorkommen. Ein Süßstoff konnte beispielsweise bei den Mineralwässern "Brohler Medium" und "Bad Kissinger Medium" entdeckt werden.
Uran und Bor im Mineralwasser
Ein großes Problem bei einigen Wässer: Zu hohe Werte der giftigen Stoffe Bor und Uran. Die Wässer "Anhaltiner Bergquelle", "Brohler Medium" und "Naturpark Quelle" schnitten mit der Note "mangelhaft" ab. Das Wasser "Apollinaris Medium", das zu Coca-Cola* gehört, überraschte im Test wohl am meisten. Es wurde mit der Note "ungenügend" bewertet.
Grund für die schlechten Bewertungen waren stark erhöhte Bor- und Uran-Werte und Rückstände von Pestiziden im Wasser. Bor und Uran finden sich zwar ganz natürlich im Boden und in den Gesteinsschichten, dennoch sollte unbedingt vermieden werden, dass der Körper zu hohe Mengen dieser Stoffe aufnimmt. Uran schädigt auf Dauer Nieren und Lungen. Besonders erhöht waren die bedenklichen Uran-Werte bei "Naturpark Quelle". Bor kann sich schädigend auf die Entwicklung und auf die Fortpflanzung auswirken. Im "Apollinaris"-Wasser vom Mega-Konzern Coca Cola konnte mehr Bor nachgewiesen werden, als empfehlenswert ist. Zwar darf Mineralwasser mehr Bor enthalten, jedoch empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung, sich an die strengen Trinkwasser-Grenzwerte zu halten.