Das Team um Professor Dr. David Vilchez vom Exzellenzcluster für Alternsforschung CECAD der Universität zu Köln hat nun zwei Proteine identifiziert, die mit einer ALS-verursachenden FUS-Variante (FUS P525L) interagieren. Dafür untersuchten sie Motoneuronen, die aus menschlichen Stammzellen (iPSC) gewonnen wurden.
ALS-Behandlung: Bisher nur Tests an Fadenwürmern
Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Hemmung dieser Proteine ein mögliches therapeutisches Ziel in Fällen familiärer ALS sein könnte, die durch Mutationen des FUS-Proteins verursacht werden.
Die Forscher haben erkannt, dass die Zahl mutierter FUS-Proteine und die Degenarition der Nerven zurückgingen, wenn man zwei weitere Proteine ausschaltete, die mit dem FUS-Protein interagieren (zum einen um das Enzym PARP1, zum anderen Histon H1.2).
Das Prozedere zeigte gute Ergebnisse- allerdings bisher nur bei Fadenwürmern. „Unter Berücksichtigung aller unserer Daten deuten die Ergebnisse auf einen Zusammenhang zwischen PARylierung, H1.2 und FUS hin, der Auswirkungen auf die Behandlung von ALS haben könnte“, sagte Dr. Hafiza Alirzayeva, Erstautorin der Studie.
Professor Dr. David Vilchez, Leiter der Forschungsgruppe am CECAD, ergänzt: „Die Grundlagenforschung konzentriert sich meistens auf die mutierten Gene, die familiäre ALS verursachen, weil wir diese Gene zumindest kennen. Wir hoffen jedoch, in weiteren Studien zeigen zu können, dass unsere Erkenntnisse auch für die sporadische ALS von Bedeutung sein könnten, da diese Form die überwiegende Mehrheit der Patient*innen betrifft.“
Die zukünftige Forschung wird sich darauf konzentrieren, ob diese Mechanismen auch bei anderen genetischen Ursachen für ALS sowie in sporadischen Fällen von Bedeutung sind. Die Studienergebnisse wurden in der renommierten Zeitschrift „Cell Reports“ veröffentlicht.
Vorschaubild: © Matt Dunham/AP