Wie lange Wein haltbar ist, hängt unter anderem vom Alkohol- und Zuckergehalt sowie den Sulfiten ab.
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Im Gegensatz zu vielen anderen Getränken tragen Weinflaschen kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Doch bedeutet das automatisch, dass Wein nicht schlecht werden kann? Leider nein. Wovon seine Haltbarkeit abhängig ist und worauf du bei der Lagerung achten solltest, erfährst du hier.
Wein ist nicht unbegrenzt haltbar
Haltbarkeit von Wein hängt u.a. von Inhaltsstoffen und Lagerung ab
So erkennst du, ob Wein noch gut ist
Anders als beispielsweise auf Bier steht auf Wein kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Das hat den Grund, dass auf alkoholischen Getränken mit mehr als zehn Prozent Alkohol keine Angabe zur Haltbarkeit gemacht werden muss. Dennoch ist das alkoholhaltige Getränk nicht ewig haltbar. Doch wie erkannt man, wann er schlecht ist? Und worauf sollte man bei der Lagerung achten?
Haltbarkeit von Wein: Diese Faktoren spielen eine Rolle
Bei der Frage, wie lange Wein hält, muss grundsätzlich zwischen geschlossenen und geöffnetenWeinen unterschieden werden. Geschlossene Weine sind offensichtlich länger haltbar - wie lange genau hängt unter anderem von dem Alkoholgehalt sowie dem Säure- und Zuckergehalt ab, wie das Deutsche Weininstitut schreibt. Aber auch die Menge der Sulfite und die Qualität des Korkens spielen eine große Rolle. Weiter unten findest du eine Übersicht über die Haltbarkeit von geöffnetem Rotwein, Weißwein, Schaumwein und Rosé.
Geschlossene Weine - was ihre Haltbarkeit beeinflusst
Säure im Wein: Je mehr Säure ein Wein enthält, desto länger ist er auch haltbar. Die Säure im Wein sorgt dafür, dass die Bakterien nicht so schnell wachsen können, so der Blog "Edle Tröpfchen". Ideal ist ein Wert zwischen 7 und 9 Promille.
Alkoholgehalt: Alkohol fungiert als Konservierungsmittel, das heißt Weine mit einem hohen Alkoholgehalt halten sich dementsprechend länger. Wenn ein Wein länger gelagert werden muss, sollte er einen Alkoholgehalt zwischen 12 und 13 % aufweisen.
Zuckergehalt: Auch der Zuckergehalt spielt eine Rolle bei der Haltbarkeit. Wenn ein Wein einen höheren Zuckergehalt hat, verlängert sich die Haltbarkeit. Auslesen und Trockenbeerenauslesen sind deshalb verhältnismäßig lange haltbar.
Sulfite: Sie sind in fast jedem Wein enthalten. Der Stoff verhindert die Oxidation und das Nachgären des Weines.
Korken: Hat der Korken in der Weinflasche eine glatte Oberfläche, ist er von guter Qualität. Wenn der er porös ist, hat er eine schlechte Qualität, was zum unangenehmen "Korkengeschmack" führen kann.
Rotwein, Weißwein, Schaumwein, Rosé: So lange sind die verschiedenen Weinarten haltbar
Wie lange ein Wein haltbar ist, lässt sich also aufgrund der vielfältigen Einflussfaktoren nicht pauschal beantworten. Dennoch gibt es einige grundlegende Unterschiede zwischen den einzelnen Weintypen. So ist etwa Rotwein in der Regel länger haltbar als Weißwein oder Schaumwein, weil er im Schnitt einen höheren Alkoholgehalt aufweist.
Helle und fruchtige Rotweine haben oft einen geringeren Alkoholgehalt und weniger Farbstoffe als dunklere, schwere Weine. Nach dem Öffnen sollten sie höchstens noch drei Tage aufbewahrt werden. Mittelkräftige Rotweine halten sich auch mal vier Tage. Kräftige, tanninhaltige Rotweine dagegen sind sogar nach einer Woche noch genießbar, wenn sie im Kühlschrank gelagert werden.
Auch bei den Weißweinen unterscheidet sich die Lebensdauer je nach Inhalt und Zusammensetzung. Mindestens zwei Tage sollte er sich nach dem Öffnen jedoch immer halten. Bei Roséweinen gilt die Faustregel: Je dunkler und intensiver, desto länger ist er haltbar. Im Kühlschrank sollte er geöffnet noch zwei bis drei Tage überstehen.
Sonderfall Schaumwein
Schaumwein enthält Kohlensäure - und ist deshalb weniger lange genießbar als herkömmliche Weine. Einmal geöffnet, hält er sich noch ein bis höchstens zwei Tage. Wichtig ist dabei jedoch, dass er zuvor gut verschlossen wurde, damit die Kohlensäure nicht entweichen kann.
Bei der Haltbarkeit von Schaumwein ist außerdem die Sorte zu beachten. So gilt die angegebene Haltbarkeit nur Schaumweinsorten, die in Flaschengärung hergestellt wurden.
Prosecco und andere Sorten, denen Kohlensäure bei der Produktion zugesetzt wurde, werden schneller schal.
Wein-Menge beeinflusst die Haltbarkeit
Doch wenn die Flasche einmal geöffnet ist, setzt man den Wein seinem schlimmsten Feind aus: dem Sauerstoff – und ein allmählicher Oxidationsprozess beginnt, so Frank Kämmer, einer der führenden europäischen Sommeliers, auf dem Blog FreshMAG. Je weniger Wein noch in der Flasche vorhanden ist, desto kürzer ist er haltbar.
Grundsätzlich sollte der offene Wein relativ zügig getrunken werden, denn er büßt viel an Geschmack ein oder wird gar ungenießbar. Das Trinken von abgelaufenem Wein ist sicherlich eine unangenehme Erfahrung, aber es ist unwahrscheinlich, dass du davon krank wirst.
Das sind Anzeichen dafür, dass dein Wein schlecht ist:
Ihr Wein riecht schlecht, zum Beispiel modrig.
Sollte der Wein sich leicht bräunlich verfärbt haben, ist das auch ein Anzeichen dafür, dass es nicht mehr gut ist.
Wenn Ihr Wein sprudelt, also Kohlensäure hat, obwohl er das laut Etikett nicht haben sollte, ist er bereits zum zweiten Mal gegärt. Diesen Wein sollten Sie nicht mehr trinken!
Sollte der Rotwein viel süßer schmecken als er sollte, dann wäre es an der Zeit ihn zu entsorgen.
Ist der Korken leicht aus der Flasche herausgedrückt, ist das ein Zeichen dafür, dass der Wein überhitzt wurde und sich in der Flasche ausgedehnt hat. Den Wein sollten Sie auch lieber wegschütten.
Wein richtig lagern - so hält er besonders lange
Damit sich der ungeöffnete Wein gut hält, sollte er optimal gelagert werden. Das ist der Fall, wenn:
er gleichbleibend bei Temperaturen zwischen 10 und 16 Grad gelagert wird,
die Flasche liegt, sodass der Korken feucht bleibt
der Wein an einem dunklen Ort aufbewahrt wird
ein bereits geöffneter Wein gut und dicht verschlossen ist
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