Öko-Test hat 21 Reis-Marken unter die Lupe genommen. Erschreckend: In zwölf Produkten wurden bedenkliche Mengen an Arsen und weiteren Schadstoffen nachgewiesen. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse für Sie.
Reis gilt als gesunde Variante zu Nudeln. Doch das stimmt nur bedingt, denn in vielen der 21 von Öko-Test überprüften Produkte fanden sich Schadstoff-Rückstände. Beispielsweise von Arsen, Mineralöl und weiteren Schwermetallen. Getestet wurden insgesamt 21 Reis-Produkte. Darunter befanden sich jeweils sieben mal Basmati-Reis, Parboiled Langkorn-Reis und Vollkorn-Reis. Davon schnitten lediglich vier der Produkte mit einer sehr guten Bewertung ab, zwei erhielten sogar ein ungenügend.
Untersucht wurde der Reis auf die Schwermetalle Arsen und Cadmium. Außerdem auf Pestizidrückstände und Mineralöl. Zudem bewerteten Experten die Sensorik der Reis-Produkte. Wir haben die Test-Sieger und -Verlierer für Sie.
Öko-Test findet krebserregende Schwermetalle im Reis
Im Labor wurde der Reis* auf Schwermetall-Rückstände untersucht. Das erschreckende Ergebnis: ausnahmslos alle Reis-Produkte wiesen Spuren des krebserregenden Schwermetalls Arsen auf. In zwölf Marken wurden sogar erhöhte und stark erhöhte Werte festgestellt. Im Basmati-Reis konnte der giftige Stoff jedoch nur in geringen Spuren entdeckt werden. In erster Linie war Arsen im Vollkornreis und im Parboiled Reis zu finden.
Wie kommt das Arsen in den Reis? Zum einen findet man Arsen natürlicherweise im Boden. Jedoch wird es dem Grundwasser auch oft über Phosphat-Dünger oder Klärschlamm zugeführt. Da Reis mit seinen Wurzeln hauptsächlich im Wasser gedeiht, nimmt er besonders viel giftiges Arsen auf. Der Stoff lagert sich vor allem am Rand des Reiskorns an, also in der Schale. Das ist eine Erklärung dafür, warum in Naturreis besonders viel Arsen-Rückstände nachgewiesen werden konnten. Da Parboiled Reis oft mit sehr hohem Druck vorbehandelt wird, wird das Arsen in das Reiskorn gepresst - weshalb auch hier häufig hohe Arsen-Rückstände zu finden sind.
Mineralöl in zehn Reis-Produkten
Auch Mineralöl - welches im Verdacht steht, krebserregend zu sein - wurde in zehn der getesteten Marken entdeckt. In zwei der Basmati-Reis-Produkte wurden sogar aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen, welche unter Umständen das Erbgut verändern und Krebs auslösen können.
Insgesamt wurden zwei der getesteten Reis-Marken mit einem "ungenügend" bewertet. Dabei handelt es sich um den Parboiled Natur-Reis von Globus und um den Bio-Basmati-Reis von Gepa. Im Globus-Reis konnten die Öko-Tester das Pestizid Deltamethrin nachweisen, welche besonders für Bienen sehr giftig ist. Der Reis von Gepa enthält unter anderem nicht, was er verspricht: den Namen "Basmati" darf nur eine bestimmte Reissorte tragen, höchstens sieben Prozent fremde Reissorten dürfen hier enthalten sein. Im Falle von Gepa sind es jedoch ganze 20 Prozent. Im Reis von Globus sind außerdem erhöhte Arsen- und Mineralöl-Rückstände zu finden, im Reis von Gepa immerhin Arsen- Spuren und sogar die gefährlichen MOAH.
Die Testsieger: Natur-Reis wird abgehängt
Zu den vier Testsiegern, die mit einer sehr guten Bewertung abschließen konnten, zählen Satori Asian Style Basmati Reis von Netto, der Pure Original Basmati von Tilda, der Langkornreis Parboiled von Alnatura und der Original Langkorn Reis von Uncle Ben's. Unter den Naturreis-Marken ist die Bestnote lediglich ein "befriedigend". Der Grund dafür ist vor allem der teilweise stark erhöhte Arsen-Wert. Die Sieger des Öko-Tests punkten sowohl mit einer top Sensorik und im Geschmack, als auch mit ihren Inhaltsstoffen. Arsen-Rückstände wurden in den Testsieger-Produkten von Tilda und Anatura gefunden. Jedoch lediglich in geringen Spuren, weshalb die Tester trotzdem ein "sehr gut" vergeben.