Milka bringt Billig-Schoki auf den Markt - doch ist die neue Tafel wirklich günstiger?

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In den vergangenen Wochen hatte es viel Ärger für Milka gegeben - die klassische Tafel war kleiner und teurer geworden. Nun will der Schoko-Riese mit einem neuen Produkt gegensteuern.

Milka bringt eine neue Schoko-Tafel auf den Markt. Diese soll nur 45 Gramm schwer sein und für gerade einmal 99 Cent zu haben sein - so zumindest die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Davon berichtete unter anderem die Lebensmittelzeitung (LZ) Ende vergangener Woche unter Berufung auf den Milka-Mutterkonzern Mondelez.

Laut der LZ reagieren Mondelez und Milka mit dem Kleinformat auf die weiterhin sehr hohen Kakaopreise auf dem Weltmarkt. Die Mini-Tafeln sollen demnach vor allem für die Kassenzone - also die sogenannten Quängelständer - attraktiv sein. Vorerst soll die 45-Gramm-Tafel in der Sorte Alpenmilch erhältlich sein, also dem Zugpferd des Traditionsherstellers.

Nach heftiger "Shrinkflation"-Kritik - Milka führt günstige Mini-Tafel ein

Milka war in den vergangenen Wochen und Monaten heftig in die Kritik geraten, da die traditionellen 100-Gramm-Tafeln zunächst auf 90 Gramm geschrumpft waren. Darüber hinaus wurden sie deutlich teurer - Schoko-Fans müssen für das Produkt nun 1,99 Euro statt wie bisher 1,49 Euro hinblättern. Für diesen Fall von sogenannter "Shrinkflation" wurde Milka von der Verbraucherschutz-Initiative Foodwatch unter anderem mit dem "Goldenen Windbeutel" für ausgezeichnet.

Tatsächlich ist die neue 45-Gramm-Tafel ein kleines bisschen billiger als ihre große 90-Gramm-Schwester. Hochgerechnet auf 90 Gramm ergibt sich dabei nämlich ein Preis von 1,98 für die neue Tafel - Kunden sparen somit einen Cent gegenüber der größeren Variante. Dies ist aber immer noch deutlich höher als der alte Preis für die beliebte 100-Gramm-Tafel.

Wie die LZ berichtet, ist der Absatz von Kakaoprodukten durch die massiven Preissteigerungen stark zurückgegangen. Das Branchenmedium zitiert dabei eine Erhebung des Marktforschungsunternehmens Nielsen, wonach das Volumen von Januar bis Mitte Juli im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,4 Prozent zurückfiel. Gleichzeitig stieg der Umsatz in der Branche aufgrund der höheren Preise um knapp 20 Prozent. Branchen-Primus Milka selbst musste laut Informationen der LZ ein Absatz-Minus von 6,6 Prozent hinnehmen.

Vorschaubild: © Jan Woitas/dpa