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Grüner Daumen: Warum haben ihn manche Menschen und andere nicht?


Autor: Susy Bergmann

Deutschland, Donnerstag, 15. Februar 2024

Ein "grüner Daumen" ist nicht angeboren. Ein guter Umgang mit Pflanzen entsteht aus Wissen und Erfahrung. So wirst du ein Garten-Profi.
Wer so einen üppigen Garten hat, hat sicherlich einen "grünen Daumen".


Manche Menschen sind besonders talentiert beim Gärtnern und der Pflege von Pflanzen. Alles gedeiht, wächst und blüht in ihrer Obhut. Sogar kranke oder verdorrte Pflanzen erholen sich bei ihnen. Man sagt, sie haben einen "grünen Daumen". Doch gute Pflanzenpflege und erfolgreiches Gärtnern sind keine magische Gabe. Mit dem nötigen Fachwissen und unseren Tipps kannst du deinen grünen Daumen entwickeln.

Das bedeutet einen "grünen Daumen haben"

Die Redewendung "einen grünen Daumen haben" stammt laut der Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. (GfdS) aus dem Amerikanischen "to have a green thumb". Manche sagen, der Ausspruch käme daher, dass gute Gärtner*innen mit dem Daumen die Erde prüfen, ob gegossen werden muss. Oder an Pflanztöpfen entstehe mit der Zeit oft ein grüner Moosrand, der beim Anfassen den Daumen grün färben könne. Daher hätten Gärtner einen grünen Daumen. Oder: Eine alte Gepflogenheit, bei der Gärtner und Gärtnerinnen grüne Paste auf ihren Daumen auftrugen, um Krankheiten und Schädlinge abzuwehren, sei der Ursprung.

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Völlig überzeugen kann wohl keine dieser Erklärungen. Sicher ist jedenfalls: "Einen grünen Daumen haben" bedeutet, dass jemand besonders gut mit Pflanzen umgehen kann und sehr erfolgreich mit deren Pflege ist.

Wenn deine Zimmerpflanzen immer wieder eingehen oder du kaum Ernte im Gemüsegarten hast, denkst du vielleicht: Manche Menschen können anscheinend nicht mit Pflanzen umgehen. Oft wird sogar behauptet, ein grüner Daumen sei ein angeborenes Talent. Doch in Wirklichkeit ist das Gärtnern eine Sachen von Wissen, Interesse und Erfahrung.

So fängst du an: Informiere dich über Pflanzen

Doch den richtigen Umgang mit Pflanzen kannst du lernen. Das Geheimnis: Pflanzen brauchen Pflege und Aufmerksamkeit. Interessiere dich für sie und lerne. Mit dem nötigen Wissen und Geduld sammelst du im Laufe der Zeit Erfahrungen und bekommst deinen "grünen Daumen".

Willst du als Anfängerin positive Erfahrungen und Erfolge genießen, beginne nicht gleich mit besonders pflegeintensiven und empfindlichen Pflanzen wie Orchideen. Versuche es mit Mikrogrün oder Kresse auf der Fensterbank. Auch viele robuste und pflegeleichte Zimmerpflanzen, wie Grünlilie oder Yuccapalme eignen sich gut als Starter. Draußen sind beispielsweise Hauswurzen besonders einfach in der Pflege, sie benötigen wenig Wasser und gedeihen fast überall. Die Gewächse sehen auf den ersten Blick unscheinbar aus, es gibt sie aber in erstaunlicher Vielfalt und sie bringen bezaubernde und teils skurrile Blüten hervor.

Pflanzen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Sie benötigen verschieden viel Sonnenlicht und Wasser, unterschiedliche Temperaturen und Böden. Finde also zuerst heraus, was deine Pflanzen brauchen. Du kannst dich in einer Gärtnerei erkundigen, Ratgeber von Expertinnen im Internet befragen oder Fachbücher lesen. Auch bei inFranken.de findest du zahlreiche Artikel rund um die Pflanzenpflege. Wenn du selbst ansähen willst, sind meist bereits auf den Samenpackungen Hinweise zu den Pflanzen. Samenmärkte, Pflanzentauschbörsen und Vorträge oder Kurse zur Pflanzenpflege bieten Gartenbauvereine, Umweltverbände oder Volkshochschulen an. Dort kannst du dich mit Anderen austauschen und oft gute Tipps von erfahrenen Pflanzenfans bekommen.

Schaffe optimale Startbedingungen

Für das Gelingen deiner Pflanzenpflege ist es wichtig, dass du die richtigen Sorten auswählst. Informiere dich vorab, welche für deine Zwecke geeignet sind. Nur so haben deine Gewächse optimale Startbedingungen.

Berücksichtige bei der Auswahl den geplanten Standort und die Art des Bodens. Steht die Pflanze in voller Sonne oder eher schattig? Ist der Boden moorig, lehmig oder sehr trocken? Wegen der Klimakrise und damit heißer werdenden Sommern solltest du für Garten und Balkon eher hitzebeständige Pflanzensorten wählen. Auch Zimmerpflanzen benötigen, je nach Sorte, unterschiedliche Erde und Standorte. 

Unterschiedliche Pflanzen zu kombinieren, ist oft ein guter Tipp ("Mischkultur"). Abgesehen vom schönen Aussehen vieler Kombinationen, helfen sich verschiedene Pflanzenarten auch gegenseitig. So kann beispielsweise Lavendel mit seinem Duft Blattläuse von den Rosen daneben fernhalten. Basilikumblüten locken besonders gut Bienen an und helfen so bei der Bestäubung von Gemüsepflanzen. Allerdings musst du dafür wissen, welche Pflanzen zusammen passen. Manche Arten eignen sich als Partnerpflanzen, manche verdrängen oder überwuchern andere. Auch viele Zimmerpflanzen kannst du übrigens gut kombinieren.

Garten-Basics: Pasende Erde, genug Licht und die richtige Wassermenge

Pflanzen brauchen Sonnenlicht, um zu wachsen und zu blühen. Wenn du die Sonne im Tagesverlauf in deinem Garten oder auf deinem Balkon beobachtest, kannst du Pflanzen für sonnige oder schattige Bereiche richtig pflanzen und stellen. Topfpflanzen im Zimmer gedeihen oft besser, wenn sie zwar hell, aber nicht direkt im vollen Sonnenlicht stehen. Denn bei zu viel Sonne können ihre Blätter schnell verbrennen.

Auch die richtige Erde ist entscheidend für deinen grünen Daumen. Mediterrane Kräuter wie Thymian oder Rosmarin mögen beispielsweise eher karge, steinige Böden (Blumenerde mit etwas Sand mischen). Beerenobst mag dagegen humusreichen Boden (beispielsweise Kompost dazugeben).

Die meisten Fehler bei der Pflanzenpflege passieren beim Gießen. Hast du Pflanzensorten, die wenig Wasser brauchen, wie beispielsweise Lavendel oder Kakteen? Oder brauchen deine Gewächse, wie etwa Oleander oder Tomatensträucher, viel Wasser? Übe deinen grünen Daumen, indem du auf die richtige Wassermenge achtest. Ob die Erde trocken ist, kannst du mit den Fingern fühlen. Stecke dazu ruhig einen Finger etwas tiefer in die Erde - es muss natürlich nicht unbedingt der Daumen sein. Hier findest du ein paar Tipps, wie du beim Gießen in trockenen Sommern deinen Wasserverbrauch senken kannst. Zu viel Wasser kann deinen Blumen übrigens ebenso schaden, wie zu wenig. Bei Topfpflanzen solltest du möglichst kein Wasser in den Untersetzern stehen lassen. Die Wurzeln der Pflanzen beginnen sonst eventuell zu faulen. 

Gärtnern bedeutet regelmäßige Pflanzenpflege

Profi-Gärtner pflegen ihre Pflanzen regelmäßig. Dazu gehört nicht nur Gießen. Viele Blumen blühen länger und üppiger, wenn du vertrocknete Blüten entfernst. Auch verdorrte Stängel oder kranke und abgestorbene Blätter kannst du abschneiden oder abzupfen. So hältst du deine Pflanze gesund. Bei vielen Pflanzenarten fördert gelegentliches Zurückschneiden das Wachstum. Erkundige dich aber vorher, wann, was und wie abgeschnitten werden soll. Zimmerpflanzen mit großen Blättern solltest du ab und zu mit einem feuchten Tuch abstauben.

Egal ob drinnen oder draußen: Schaue deine Pflanzen regelmäßig genau an. Entdeckst du Schädlinge oder Krankheiten, solltest du bald etwas unternehmen. Wenn du nicht weißt, was die Pflanze hat, können oft Gärtner*innen im Fachhandel weiterhelfen. Nimm am besten eines der kranken Blätter mit oder mache Fotos von der Pflanze. Befasse dich auch mit natürlichem Pflanzenschutz ohne Gift. Das kommt den Pflanzen und dir zugute.

Besonders Topfpflanzen und Balkonkastenblumen solltest du regelmäßig düngen. Auf so engem Raum sind die Nährstoffe sonst schnell aufgebraucht. Aber auch im Garten kannst du durch gelegentliches Düngen für das Gedeihen deiner Pflanzen sorgen. Verwendest du organischen Dünger wie Kompost, ist das umweltfreundlich und bringt deinen Pflanzen langfristige Versorgung. Auch beim Düngen gilt wieder: Jede Pflanze hat ihren eigenen Bedarf. Den solltest du kennen, damit du nicht zu viel düngst und so den Pflanzen eher schadest.

Fazit: Sammle Wissen und Erfahrungen für deinen grünen Daumen

Ein "grüner Daumen" ist nicht angeboren, er muss trainiert werden. Geduldiges Ausprobieren, Wissen und Erfahrungen sammeln, gehört dazu. Informiere dich über die optimalen Startbedingungen und Bedürfnisse deiner Pflanzen. Lerne aus Gartenbüchern oder von erfahrenen Gärtnern dazu. Wichtig ist, dich regelmäßig um deine Pflanzen zu kümmern und sie zu pflegen.

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