Bienenparadies im eigenen Garten: Tipps und Tricks für eine bienenfreundliche Gestaltung

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Tipps und Tricks für einen bienenfreundlichen Garten, der hilft, den Rückgang der Bestäuber zu stoppen und unser Ökosystem zu erhalten.
Biene, Biene im Garten, Biene auf Blume
Martin/AdobeStock

Erfahre, warum Bienen für unser Ökosystem unersetzlich sind und wie du durch einen bienenfreundlichen Garten helfen kannst, ihre Existenz zu sichern.

  • Wichtigkeit der Bienen für unser Ökosystem
  • Gartengestaltung: naturbelassen, Nisthilfen, nektarreiche Pflanzen
  • Vermeidung von Steinwüsten und torfhaltiger Erde
  • Kauf von Bio-Pflanzen regionaler Herkunft

Bienen sind für die Bestäubung vieler Pflanzen unersetzlich und sichern so die Ernte vieler Lebensmittel. Ein bienenfreundlicher Garten kann dazu beitragen, die Bienenpopulation zu stärken. Tipps für einen bienenfreundlichen Garten sind das Anpflanzen nektarreicher Pflanzen, das Bereitstellen von Nisthilfen und das Belassen kleiner, ungemähter Bereiche. Steinbeete und torfhaltige Erde sollten vermieden werden, da sie ökologisch schädlich sind. Beim Pflanzenkauf ist auf Bio-Pflanzen regionaler Herkunft zu achten, um den Einsatz von Pestiziden zu vermeiden.

Warum sind die Bienen wichtig?

Wie die EU-Kommission berichtet, verzeichnen Wissenschaftler*innen seit längerer Zeit einen Rückgang der Bestäuber. Gründe dafür sind die Zerstörung natürlicher Lebensräume, die Monokulturen und Pestizideinsätze der industriellen Landwirtschaft und auch der Klimawandel – und damit das Fehlen von Nahrungspflanzen. Vor allem Wildbienen, die faszinierenden Verwandten der Honigbiene, sind betroffen – mehr als die Hälfte der über 560 heimischen Arten ist gefährdet.

Bienen sind in unserem Ökosystem unersetzlich. Einerseits wegen ihrer Bestäubungsleistung, andererseits als Rohstoffproduzentinnen. Viele Pflanzen brauchen Bienen, um bestäubt zu werden. Die Bienen wiederum benötigen Blüten, um Nahrung zu sammeln.

Wie Stadtbienen schreibt, sind Bienen in unserem Land das drittwichtigste Nutztier nach Rind und Schwein. Nicht wegen des Honigs, der ein willkommenes Nebenprodukt ist. Viel wichtiger ist, dass sie Obstbäume und Sträucher bestäuben und somit die Ernte vieler wichtiger Lebensmittel sichern. Außerdem war über Jahrhunderte das Bienenwachs für die Kerzenproduktion notwendig.

Tipps zur Gartengestaltung

Für Bienen und andere Insekten sollte der Garten möglichst naturbelassen sein. Unterstützend ist die Bereitstellung von Nisthilfen eine gute Idee. Diese gibt es fertig im Bau- oder Pflanzenmarkt, sind aber auch leicht selbst herzustellen. Dafür füllst du zum Beispiel einfach eine alte Konservendose mit Stroh und hängst diese auf. Auch für andere Gartenbewohner kann man mit einfachen Mitteln kleine Oasen schaffen. Ein zusätzlicher Komposthaufen mit viel holzigem, größerem Material eignet sich für Engerlinge: Pinselkäfer, Rosenkäfer, Nashornkäfer, Junikäfer, für Tausendfüßler und viele andere Insekten. Auch Wirbeltiere wie Igel, Blindschleichen und Ringelnattern fühlen sich dort wohl.

Schmücke deinen Garten mit Pflanzen, die besonders nektarreich sind. Es eignen sich zum Beispiel Blaukissen, Buschwindröschen, Traubenhyazinthe, Lerchensporn, Leberblümchen, Lungenkraut oder Wildtulpen. Der Bayerische Rundfunk empfiehlt außerdem Brombeeren, Himbeeren, Sonnenblumen, Margeriten, Katzenminze, Phacelia (heißt auch Büschelschön oder Bienenfreund), Löwenzahn und Glockenblumen. Auch Kräuter wie Lavendel, Salbei, Rosmarin, Pfefferminze und Thymian sind sehr beliebt. Bei Bäumen sind Obstbäume, Weiden, Linden, Esskastanien und Rosskastanien eine gute Wahl. Von vielen der Pflanzen profitierst du selbst, da du die Früchte ernten kannst.

Zudem solltest du im Garten kleine Bereiche ungemäht lassen oder den Rasen nicht so kurz schneiden. Erstens trocknet er bei Hitze nicht so schnell aus, zweitens können sich dort Wildblumen ansiedeln. Im Handel gibt es sogar fertige Wildblumen-Samenmischungen zu kaufen. Ideal ist es, wenn es im Garten so lange wie möglich blüht. Bei der Pflanzenwahl solltest du also die Blüteperioden berücksichtigen. Vergiss nicht, dass auch Bienen Wasser brauchen. Ein Schälchen mit Steinen und Wasser bietet eine sichere Tränke.

Steinwüsten und torfhaltige Erde: Warum du darauf verzichten solltest

Ein gepflasterter Garten mit Steinbeeten mag stylisch aussehen und pflegeleicht sein, ist aber ökologisch nicht zu verantworten. Steinwüsten solltest du daher vermeiden. 

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Ebenso umweltschädlich ist es, torfhaltige Erde zu benutzen. Wie Utopia schreibt, geht der Abbau von Torf auf Kosten des Klimas und der Artenvielfalt. Denn der Abbau in den Mooren führt zur Freisetzung von CO₂ und zerstört wertvolle Lebensräume. Außerdem dauert es sehr lange, bis sich das Moor wieder regeneriert. Praktisch ist es, wenn du selbst einen Kompost angelegt hast, den du verwenden kannst. Falls nicht, gibt es im Handel torffreie Blumenerde zu kaufen.

Bereits beim Pflanzenkauf solltest du auf Bio-Pflanzen regionaler Herkunft achten. Denn viele importierte Pflanzen kommen aus Ländern, in denen sie mit Pestiziden behandelt werden. Das ist in Deutschland zwar verboten, doch eine Kontrolle findet nicht statt. Eine Studie von Greenpeace zeigt auf, dass ca. 80 % der billigen Zierpflanzen aus der industriellen Produktion mit Pestiziden verseucht waren. Durch Aufnahme der verseuchten Pollen werden die Bienen unfruchtbar. Weitere hilfreiche Informationen findest du auf der Seite des Bund Naturschutz.

Die Rasenmäher-Saison ist wieder in vollem Gange. Aber du solltest das Gras nicht einfach so kürzen. Für alle Gartenliebhaber haben wir einen kuriosen Geheimtipp parat - hier erfährst du, wie eine Bierflasche unter dem Rasenmäher für perfekten Rasenschnitt sorgen kann. Ebenso wichtig ist das Entfernen von Moos und Pflanzen von Pflastersteinen. Bei dieser Arbeite hilft dieses günstige Hausmittel.

Zu einem echten Problem können Ratten im Garten werden, bei uns erfährst du, wie du sie schnell loswirst. Auch Buchsbaumzünsler treiben immer öfter ihr Unwesen, aber auch die lästigen Raupen kannst du bekämpfen. Wusstest du, dass du gegen Schädlinge im Garten auch auf ungewöhnliche Weise vorgehen kannst? Kronkorken können ein Hilfsmittel gegen Schnecken und Co. sein. Zwar keine Schädlinge, aber dennoch in vielen Gärten nicht gerne gesehen sind Katzen. Wir geben dir Tipps, wie du Nachbars Katze friedlich loswirst.

Dein Garten ist deine Oase und du suchst nach weiteren Inspirationen? Hier findest du weitere Artikel rund ums Thema Garten und Gartengestaltung: 

 

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