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Diese 10 Dinge schaden deinem Garten und der Tierwelt


Autor: Susy Bergmann

Deutschland, Dienstag, 09. Juli 2024

Gartentipps: Wie schützt du deinen Garten und machst ihn zur Erholungsoase für dich und die Umwelt? Verbanne diese Dinge aus deinem Garten.
Diese 10 Dinge schaden deinem Garten und der Tierwelt: Tipps zur naturnahen Gartengestaltung und zum Schutz der Umwelt.


  • Der Garten - ein Stück Natur
  • 10 Dinge, die dein Garten nicht braucht
  • Fazit: Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanze

Ein Garten ist ein Stück Natur - oder sollte es sein. Viele Gärten sind aber leider Ödland mit kurzgemähtem Rasen und in Form geschnittenen exotischen Büschen. Was ist für dich attraktiver: Im Liegestuhl im kühlenden Schatten unterm Apfelbaum Schmetterlinge beobachten, oder auf der Schotterfläche unter der Markise schwitzen?

1. Ordnungsfimmel zerstört natürliches Gleichgewicht

Dein Garten muss nicht absolut ordentlich sein. Scheinbare Unordnung in der Natur hat immer Sinn. So dienen verwelkte Stängel Insekten als Unterschlupf. Altes Laub schützt den Boden vor Austrocknung oder Frost und sorgt durch Verrottung für neue Nährstoffe im Boden. Lass ruhig einen Laubhaufen oder Totholzstapel in einer Gartenecke liegen. Hier können sich Igel und andere Kleintiere verstecken und überwintern.

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Lasse auf deiner Wiese Wildblumen blühen oder zumindest einige ungemähte Randstreifen stehen. "Unkraut", gibt es das? Löwenzahn beispielsweise hat schöne Blüten, die Bienen gerne mögen - und die du übrigens auch essen kannst. Kinder - und vielleicht auch du? - freuen sich bestimmt über Pusteblumen.

Mit einer einzigen Pflanzenart, die aus unseren Gärten verschwindet, verschwinden auch immer eine Reihe davon abhängiger Tierarten. Nahrungspflanze mehrerer Schmetterlingsarten ist beispielsweise die Brennnessel. Ohne Brennnesseln also keine Schmetterlinge - und auch keine Vögel, die von den Raupen leben. 

2. Mähroboter: Gefahr für Igel

Mähroboter werden immer beliebter. Sie sind erstmal praktisch, denn sie ersparen viel Arbeit. Aber sie schaden der Tierwelt. Denn sie mähen nicht nur den Rasen, sondern häckseln dabei auch Raupen, Spinnen, Eidechsen oder Schmetterlinge. Zudem laufen die Geräte oft in der Nacht, wenn Igel oder Mäuse unterwegs sind. Igel rollen sich bei Gefahr zur Kugel, anstatt wegzulaufen. So werden sie von den Maschinen erwischt und oft schwer verletzt.

Gerade in heißen Sommern wird kurzes Gras auch schnell braun und der Boden dörrt aus. Du brauchst dann mehr Wasser zum Gießen.

Außerdem sind ständig geschorene Rasenflächen biologisch wertlos. Reines Gras ohne Blüten und Wildkräuter bieten Insekten, Vögeln und Kleintieren keine Nahrung. Wenn du Grünflächen hingegen nur ein- bis zweimal im Jahr schneidest, siedeln sich heimische Wildblumen und Kräuter ganz von selbst an.

3. Laubsauger und Laubbläser schaden deiner Gesundheit

Laubsauger und Laubbläser sind vor allem sehr laut. Das stört nicht nur die Nachbarn. Der BUND Naturschutz bescheinigt solchen Geräten einen Schallpegel von über 100 Dezibel – damit schädigst du als Benutzer auch deine Gesundheit. Schon ab 85 Dezibel kann es zu Hörschäden kommen.

Natürlich verbrauchen diese Geräte auch viel Energie und produzieren, bei Modellen mit Verbrennungsmotor, Abgase. Laubbläser wirbeln bei Ihrer Arbeit außerdem Pilzsporen, Kotreste von Tieren, Keime und Feinstaub auf. Wer sich in der Nähe aufhält, atmet diese ungesunde Mischung ein.

Ebenso wie Mähroboter können Laubsauger Kleintieren gefährlich werden, sie einsaugen. Alternativ kannst du das Laub einfach mal liegen lassen, als Bodenschutz und zur Humusbildung. Oder es mit Besen und Rechen zusammenkehren.

4. Torfhaltige Erde schadet dem Klima

Um Blumenerde zu gewinnen, werden immer noch Moore trocken gelegt und damit zerstört. Moore sind aber wichtiger Lebensraum zahlreicher Pflanzen und Tierarten.

Außerdem sind sie sehr wichtig für den Klimaschutz. Denn sie sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher aller Lebensräume an Land. Bei der Trockenlegung von Mooren werden dagegen riesige Mengen CO2 freigesetzt und gelangen in die Atmosphäre.

Nimm stattdessen torffreie Erde, die es in den meisten Gartencentern, Baumärkten und Gärtnereien gibt. Viele Kommunen vertreiben auch eigene torffreie Erde aus dem Kompost ihrer Wertstoffhöfe.

5. Billige Zierpflanzen

Discounter oder Baumärkte bieten immer wieder billige Zierpflanzen an. Diese Zierpflanzen stammen oft aus dem Ausland und verdrängen heimische Arten.

Viele solcher Pflanzen werden außerdem mit Pestiziden behandelt. 2021 testete der BUND Naturschutz als „bienenfreundlich“ verkaufte Zierpflanzen und fand in rund 40 Prozent Rückstände von bienengiftigen Pestiziden.

Heimische und ungespritzte Pflanzen, am besten in Bio-Qualität, bekommst du in lokalen Gärtnereien oder auf Wochenmärkten.

6. Hybrid-Saatgut

Du kannst deine Pflanzen auch selbst ansäen und so sicher sein, dass sie ungespritzt wachsen. Saatgut war über Jahrhunderte die Sache von Bauern und Gärtnern. Heute bestimmen einige wenige Saatgut-Großkonzerne die Produktion.

Kaufst du konventionelles Saatgut, erhältst du meist sogenannte Hybridsaaten (F1-Saaten). Solche Züchtungen können sich selbst nicht oder nur schlecht weiter vermehren. Das bedeutet, dass du jedes Jahr wieder neue Samen kaufen musst. Je mehr Hybridsorten auf dem Markt sind, desto weniger nachbaufähige Sorten gibt es auch. Viele alte Obst- und Gemüsesorten, robuste, standortangepasste regionale Arten verschwinden so.

Die Alternative: Kauf dir samenfestes Saatgut bei entsprechenden Anbietern.

7. Chemische Spritzmittel: Giftig!

Chemische Spritzmittel, egal ob als Pflanzenschutz, Insektenvertreiber oder Unkrautvernichter solltest du in deinem Garten nicht einsetzen. Sie schaden der Natur und deiner Gesundheit. Sie vergiften kurzfristig Tiere und Pflanzen in deinem Garten. Langfristig reichern sie sich im Boden an und gelangen auch ins Grundwasser. Obst und Gemüse, das du anbaust, reichert die Gifte ebenfalls an und du isst sie später.

Verwende stattdessen Naturmittel zum Pflanzenschutz. Zum Beispiel Brennnesseljauche gegen Blattläuse. Oder du kannst der Natur auch einfach ihren Lauf lassen und warten, bis die Marienkäferlarven deine Blattläuse vertilgen. In einem naturnahen Garten werden sich Nützlinge bald von selbst einfinden und verhindern, dass "Schädlinge" zu viel werden.

Pflanzen, die am falschen Standort wachsen, sind schwach und anfälliger für Krankheiten und Parasiten. Verwendest du überwiegend heimische und für deinen Gartenstandort geeignete Pflanzen, erübrigt sich Pflanzenschutz oft schon.

8. Kunstdünger schadet dem Boden

Mineraldünger oder Stickstoffdünger sind im eigenen Garten genauso problematisch, wie in der Landwirtschaft. Um sie herzustellen, wird sehr viel Energie verbraucht. Sie bringen zwar schnelle Erfolge, das heißt, die Pflanzen wachsen schnell. Sie sind dabei aber anfälliger für Schädlinge und Krankheiten.

Langfristig schadet Kunstdünger dem Boden, da er ihn nicht mit Nährstoffen anreichert. Er gelangt auch leicht ins Grundwasser, wo er wiederum unserer Gesundheit schadet. Du tust also deinem Garten nichts Gutes damit.

Es gibt eine ganze Reihe Möglichkeiten, auf natürliche Weise zu düngen. Beispielsweise mit Pflanzenabfällen, Kaffeesatz oder Schafwolle. Experimentiere mit verschiedenen Methoden. Sehr gut zum Düngen ist eigener Kompost.

9. Wasserverschwendung vermeiden

Mit dem täglichen Gießen an heißen Sommertagen verbrauchst du natürlich viel Wasser. Das lässt sich nicht ganz vermeiden, denn dein Garten braucht Wasser. Ständige Bewässerung des Rasens mit dem Rasensprenger muss dagegen nicht unbedingt sein. In der Hitze des Tages verdunstet dabei das meiste Wasser, bevor es den Rasen befeuchten kann.

Richtiges Gießen hilft dir: Gieße am besten frühmorgens (oder abends). Überschütte die Pflanzen nicht einfach, sondern gieße direkt an den Wurzelbereichen. Seltener kräftig gießen, hält länger als häufig wenig.

Auch eine gute Idee: die Regentonne. Damit gießt du deine Gartenpflanzen wassersparend und schonst auch deinen Geldbeutel.

10. Falsche Vogel-Fütterung

Futterstellen sind nicht nur gut für die Vögel. Sie sind auch eine Möglichkeit für dich oder deine Kinder, Tiere in Ruhe zu beobachten. Ob du nur im Winter oder ganzjährig füttern solltest, ist auch unter Experten umstritten. Auf jeden Fall brauchst du das richtige Futter und eine entsprechende Futterstelle.

Achte beim Vogelfutterkauf darauf, dass es frei von Ambrosia ist. Diese eingeschleppte Pflanze verdrängt einheimische Arten und breitet sich so schnell aus ("invasive Art"). Sie ist allergieauslösend für Menschen. Billiges Vogelfutter wird zudem meist mit Weizen gestreckt. Dieses Getreide fressen Vögel kaum, dafür lockt es Ratten an. Es lohnt sich also, hochwertiges Vogelfutter zu verwenden.

Die Futterstelle solltest du frei aufstellen, möglichst drei bis vier Meter von Gebüsch oder Baum entfernt. So sind die Vögel sicherer vor Katzen und können Gefahren gut erkennen. Vogelfutter darf nicht nass werden, es verdirbt sonst schnell. Auf keinen Fall darf Kot ins Futter gelangen, Krankheiten werden sonst übertragen. Offene Vogelhäuschen solltest du regelmäßig reinigen. Auskehren, abbürsten und mit heißem Wasser spülen. Verwende keine chemischen Reiniger oder Desinfektionsmittel, das gefährdet die Vögel. Trage beim Reinigen zu deinem Schutz Handschuhe. Den geringsten Aufwand hast du mit geschlossenen, hygienischen Futtersäulen. Auch für Vogeltränken gilt: Am wichtigsten ist regelmäßiger Wasserwechsel und Reinigung (bei Hitze täglich!). Sonst können sich schnell für Vögel tödliche Salmonellen oder Trichomonaden bilden.

Ein naturnaher Garten bietet dir mehr Erholung, ist ein spannender Ort für Kinder, ermöglicht Naturerleben und erhält die Artenvielfalt.

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Die Rasenmäher-Saison ist wieder in vollem Gange. Aber du solltest das Gras nicht einfach so kürzen. Für alle Gartenliebhaber haben wir einen kuriosen Geheimtipp parat - hier erfährst du, wie eine Bierflasche unter dem Rasenmäher für perfekten Rasenschnitt sorgen kann. Ebenso wichtig ist das Entfernen von Moos und Pflanzen von Pflastersteinen. Bei dieser Arbeite hilft dieses günstige Hausmittel.

Zu einem echten Problem können Ratten im Garten werden, bei uns erfährst du, wie du sie schnell loswirst. Auch Buchsbaumzünsler treiben immer öfter ihr Unwesen, aber auch die lästigen Raupen kannst du bekämpfen. Wusstest du, dass du gegen Schädlinge im Garten auch auf ungewöhnliche Weise vorgehen kannst? Kronkorken können ein Hilfsmittel gegen Schnecken und Co. sein. Zwar keine Schädlinge, aber dennoch in vielen Gärten nicht gerne gesehen sind Katzen. Wir geben dir Tipps, wie du Nachbars Katze friedlich loswirst.

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