Als Smart 10 vor fünf Jahren herauskam, priesen manche Spiele-Experten das Quizspiel in der Plastikbox als neues Trivial Pursuit. Wir haben Smart 10 sowohl in der Originalversion als auch in der neuen Harry-Potter-Edition ausprobiert und verraten euch, für wen sich die Spiele eignen und wer die Finger von ihnen lassen sollte.
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Seit Jahrzehnten wollen Spielehersteller den Dauerbrenner Trivial Pursuit* vom Quizspiel-Thron vertreiben. Der jüngste Versuch stammt aus dem Jahr 2017, heißt Smart 10, ist hochdekoriert (unter anderem gleich zweifach mit dem schwedischen Årets Spiel und dem österreichischen Spielepreis "Spiel der Spiele" 2020) - und hat neuerdings sogar eine eigene Fernsehshow im ORF. Wir haben das Originalspiel getestet, das von seinem Verlag Piatnik vollmundig als "Revolution des traditionellen Quizspielens" vermarket wird. Außerdem werfen wir einen Blick auf die 2022er-Version des Spiels, das sich dem Thema Harry Potter widmet.
Wie sieht Smart 10 aus - und wie spielt es sich?
Der erste Eindruck von Smart 10 löst ein Auf und Ab der Gefühle aus. Außen hui (stylischer Karton in orange-schwarz), dann innen pfui (die Anleitung, eine Halterung für die Kartenhalterung und ansonsten viel Luft) und bei genauerem Hinsehen dann doch wieder hui. Denn alleine, wenn man die Kartenbox ansieht, weiß man schon, wohin die Reise gehen wird: In der Mitte ist eine Frage zu lesen, die umringt wird von zehn möglichen Antworten neben kleinen Plastikdeckeln. Unter diesen versteckt sich die "Lösung", ob die zugehörige Antwort richtig oder falsch ist (grüner Haken oder rotes Kreuz).
Das Spielprinzip ist simpel, darüber hinaus aber mit einem cleveren "Push-your-luck"-Mechanismus garniert: Die Spielenden wählen reihum Antwortmöglichkeiten, indem sie einen Deckel abnehmen. Jede Kappe, die eine korrekte Antwort freigibt, bedeutet einen Siegpunkt. Man kann jederzeit aufhören und sich diese gutschreiben lassen. Oder aber weiter Deckel heben und Gefahr laufen, eine falsche Antwort zu wählen. In diesem Fall heißt es: Alle in dieser Runde gesammelten Punkte sind verloren.
Der superschnelle Einstieg in das Spiel, das sich fast schon von alleine erklärt, ist nicht sein einziger Trumpf. Es punktet vor allem durch die Varianz der Fragen. Es gibt reine Wissensfragen, Ja/Nein-Fragen und Listenfragen, bei der man die Platzierung innerhalb einer Top 10 einschätzen muss. Die Multiple Choice-Basis führt dazu, dass auch Mitspielende, die bei der aktuellen Frage keine Ahnung haben, mit etwas Glück den einen oder anderen Punkt ergattern können. Außerdem wird, anders als bei den meisten Quizspielen, kein/e Vorleser*in benötigt. Nicht zu verachten ist zudem die Kompaktheit von Smart 10. Die Plastikbox im Innern des Kartons eignet sich prima zum Mitnehmen, sie ist nämlich Spielgerät, Kartenhalter und Spielstandmarkierung in einem.
Infos und Fazit
Da der Schwierigkeitsgrad der Smart 10-Fragen ausgewogen ist und die einzelnen Partien kurz genug für sind für eine Revanche, können wir Piatnik in der Tat zu einem großen Wurf im Quiz-Bereich gratulieren. Bei dem Spiel passt einfach so viel, dass die Kritikpunkte (Umverpackung, etwas hakeliger Boxverschluss, zu leicht verstellbare Markierrädchen, zu kleiner Kartensatz) nicht groß ins Gewicht fallen - und man es durchaus als würdigen "Trivial Pursuit"-Erben sehen kann.
Smart 10: Das Spiel bei Amazon ansehen
- Infos zu Smart 10 im Überblick:
- Spieleranzahl: 2 bis 8
- Altersempfehlung: ab 12
- Dauer: 20 Minuten
- Verlag: Piatnik
- Autoren: Arno Steinwender, Christoph Reiser
- Pro:
- Rundum gelungenes Quizspiel mit hoher Fragenvarianz
- ausgewogener Schwierigkeitsgrad
- blitzschneller Einstieg
- kurze Spieldauer
- perfekt zum Mitnehmen
- Contra:
- verbesserungswürdige Box
- zu wenig Fragekarten
- Redaktionswertung: 9 von 10 Punkten