Zusammen mit Bamberger IT-Experten ist der Kripo Würzburg ein Erfolg im Kampf gegen Kinderpornografie gelungen. Doch die Ermittler berichten auch von einer beunruhigenden Entwicklung.
Bei einer großangelegten Durchsuchung in Unterfranken haben Ermittler etliche Beweise im Zusammenhang mit Kinderpornografie sichergestellt. Die schweren Vorwürfe richten sich gegen mehrere Männer aus der Region, die das Material besessen und verbreitet haben sollen.
Für die Durchsuchung arbeitete die Würzburger Kriminalpolizei eng mit der Staatsanwaltschaft sowie mit dem Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) zusammen. Dieses ist bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg angesiedelt. Insgesamt neun Wohnungen in der Region Mainfranken wurden am Donnerstag (9. November 2023) kontrolliert und dabei Beweismaterial gesammelt. Auch Einsatzkräfte der Würzburger Bereitschaftspolizei waren eingespannt. Im Vorfeld hatte ein Richter jeweils Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der elf beschuldigten Männer erlassen.
Ermittlungen zu Kinderpornografie: Würzburger Kripo stellt Beweise sicher
Bei dem gesicherten Beweismaterial handle es sich um elektronische Geräte sowie Speichermedien, erklärt das Polizeipräsidium Unterfranken. Das Material müsse nun aufwendig von IT-Forensikern ausgewertet werden. Bei zwei Verdächtigen fand die Polizei zudem eine geringe Menge an Betäubungsmitteln. Auch bei weiteren Ermittlungen werden Polizei, Staatsanwaltschaft und ZKI zusammenarbeiten.
Das Ergebnis der Durchsuchung sei ein Erfolg im Kampf gegen Kinder- und Jugendpornografie. "Den Tatverdächtigen wurde deutlich aufgezeigt, dass sie sich in der Anonymität des Internets nicht verstecken können", betont das Präsidium. Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelte kürzlich auch zu schweren Missbrauchsvorwürfen innerhalb einer fränkischen Bruderschaft.
In den vergangenen Jahren sei ein sehr starker Anstieg der Straftaten im Zusammenhang mit der Verbreitung pornografischer Schriften und speziell der Verbreitung von kinderpornografischen Schriften zu beobachten. Im Bereich des Polizeipräsidiums Unterfranken gab es bereits von 2020 auf 2021 einen Anstieg der Fälle von 496 Taten auf 635 Taten. 2022 waren es sogar 766 Fälle. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat das unterfränkische Präsidium die "Arbeitsgruppe Kinderpornografie" eingerichtet.
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