In Deutschland wird debattiert, ob auch Politiker und Beamte in die Rentenkasse einzahlen sollten. Der Vorstoß stößt auf vielfältige Reaktionen.
Politiker zahlen keine Beiträge in die gesetzliche Rentenkasse? Ja. Wie der Bunde der Steuerzahler dazu auf seiner Seite schreibt, bekommt ein Abgeordneter aber bereits nach einem Jahr im Bundestag einen Pensionsanspruch von knapp 296 Euro im Monat. Für einen solchen Anspruch müsste ein Arbeitnehmer mit Durchschnittsverdienst 29 Jahre lang in die Rentenkasse einzahlen.
Jetzt hat sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Wilhelm Gebhard für eine Veränderung ausgesprochen: "Wir Politiker müssen bei den dringend notwendigen Sozialreformen Verantwortung übernehmen und im Sinne der Generationengerechtigkeit das Thema glaubwürdig beginnen, beispielsweise in dem auch wir in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen."
Beiträge für die Rente: Politiker müssten "als Vorbild vorangehen"
Im Gespräch mit der Bild-Zeitung machte Gebhard aber dann auch gleich klar, dass dies ein langer Prozess werden würde: "Wir sollten ihn aber jetzt einschlagen und den Reformzug aufs Gleis setzen."
Der CDU-Politiker betonte im Interview zudem, dass dies "keine Entscheidung einer Fraktion oder einer Koalition sei. Dies sei in seinen Augen eine Gewissensentscheidung die jeder einzelne Abgeordnete für sich selbst zu treffen hat.
Für ihn ist aber klar: "Vertrauen gewinnt man nur, indem man als Vorbild vorangeht."
Politiker sollen Rentenbeiträge zahlen: Was hält der Sozialverband VdK von der Forderung?
Auf Nachfrage von inFranken.de hat sich VdK-Präsidentin Verena Bentele zu den Aussagen des CDU-Politikers geäußert. Für sie durchaus wichtige Worte: "In einer Zeit, in der das Vertrauen in unsere sozialen Sicherungssysteme spürbar schwindet, haben Aussagen wie diese mehr als nur symbolische Bedeutung."
Es seien "faktisch unverzichtbar, um Gerechtigkeit und insbesondere Generationengerechtigkeit zu stärken". Und auch Bentele ist sich sicher: "Angesichts der immer deutlicheren Belastungen für jüngere und zukünftige Beitragszahler erscheint die Einbeziehung aller Erwerbstätigen in ein gemeinsames Rentenversicherungssystem notwendiger denn je."