Es rumpelt am Getränkemarkt: Bier teurer - "absurder" Effekt bei Limo und Co.

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Es rumpelt am Getränkemarkt: Bier teurer - "absurder" Effekt bei Limo und Co.
Es rumpelt am Getränkemarkt: Bier teurer - "absurder" Effekt bei Limo und Co.
Robert Michael/dpa

Der Getränke-Markt ist derzeit stark in Bewegung in Deutschland. Bier, Wein und Co. haben dabei eine sehr schwierige Position und die Hersteller müssen die Preise teils drastisch nach oben schrauben. Bei alkoholfreien Produkten gibt es hingegen kuriose Entwicklungen.

Schlechte Nachrichten für Bier-Fans: Eine Reihe großer Bierhersteller hebt die Preise an. Sechs der zehn meistgetrunkenen Biermarken in Deutschland sind nach einer Analyse des Getränkemarktfachmagazins Inside aktuell oder in den kommenden Monaten von Preiserhöhungen der Großbrauereien betroffen.

Neben mehreren Großbrauer erhöhten auch viele kleine Brauereien ihre Preise. Allerdings müsse sich erst noch zeigen, in welchem Umfang die Abnehmer der Brauereien Preiserhöhungen hinnehmen und an die Konsumenten weitergeben. Eine Traditionsbrauerei aus Oberfranken hat dem Markt jedoch nicht mehr standhalten können - der Betrieb muss nun schließen.

Bier wird deutlich teurer - aber auch andere alkoholische Getränke in der Krise

Angesichts der großen Überkapazitäten in der deutschen Braubranche habe der Handel leichtes Spiel, Bier zu möglichst günstigen Konditionen einzukaufen, sagte "Inside"-Herausgeber Niklas Other der Deutschen Presse-Agentur. Zudem biete der Handel die beliebteste Biersorte Pils häufig zu Aktionspreisen deutlich unter den Standardpreisen an. Die Verbraucher könnten damit nach wie vor Bier im Handel zu Preisen wie schon vor Jahrzehnten kaufen.

Nicht nur der Handel, auch die Gastronomie sei in vielen Fällen mit Preiserhöhungen bei Bier konfrontiert. "Der Bierabsatz ist tatsächlich stark wie nie unter Druck", betonte Other. Gerade in der Gastronomie werde weniger Bier getrunken, auf Geselligkeit werde derzeit offenbar nicht so viel Wert gelegt. "Hinzu kommt Demografie: Die Älteren trinken weniger." Die Abkehr vom Alkohol treffe andere Warengattungen wie Spirituosen oder Wein noch härter.

Aktuell würden ebenfalls alkoholfreie Getränke teurer. Other verweist auf den Marktführer Coca-Cola, der zum 1. September an der Preisschraube drehte. Nach Angaben des Konzerns liegen die Preiserhöhungen gegenüber den Kunden im Handel und im Außerhausmarkt im Schnitt aller Produkte und Packungen im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Laut "Inside" haben viele weitere Markenhersteller ihre Kostensteigerungen ebenfalls weitergereicht.

Bei alkoholfreien Getränken spielten die Eigenmarken des Handels eine größere Rolle. Hier habe der Lebensmittelhandel in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Preissteigerungen umgesetzt. "Mit absurden Folgen: Teilweise sind Markenartikel in der Aktion günstiger als die Eigenmarken bei Aldi, Lidl & Co."