Stadtwerke schaffen Barzahlung in Bussen ab - Tickets künftig nur noch digital

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Schweinfurt: Bargeld in Linienbussen bald Geschichte - so funktioniert das neue Bezahlsystem "Sweasy"
In Schweinfurt können Fahrgäste in Stadtbussen ab 2025 nur noch digital und kontaktlos mit dem neuen Bezahlsystem "Sweasy" bezahlen ...
Schweinfurt: Bargeld in Linienbussen bald Geschichte - so funktioniert das neue Bezahlsystem "Sweasy"
Stadtwerke Schweinfurt

Schon jetzt sind die ersten Schweinfurter Linienbusse mit dem neuen Terminal ausgestattet. Künftig sollen alle Stadtbusse das System "Sweasy" nutzen. Bezahlen mit Bargeld ist dann nicht mehr möglich.

In Schweinfurt soll in Stadtbussen künftig nur noch digital bezahlt werden können. Bargeld wird dort schon bald nicht mehr angenommen. Das neue System "Sweasy" wird nach und nach in allen Linienbusse der Stadt installiert. Nach einer Eingewöhnungsphase soll der gesamte Betrieb dann ausschließlich mit dem neuen System funktionieren. Was das bringt, wie "Sweasy" funktioniert und sonstige Antworten auf die wichtigsten Fragen, erfährst du hier.

"Die Stadtwerke Schweinfurt setzen mit der Einführung des digitalen Ticketsystems 'Sweasy' einen Maßstab im öffentlichen Personennahverkehr", erklären die Stadtwerke. Die Umstellung bringe "mehr Flexibilität, Komfort und Effizienz für alle Nutzer des ÖPNV in Schweinfurt." Wegfallen würden im Gegenzug der "komplizierte Fahrkartenkauf", "unübersichtliche Tarifstrukturen", "Schlangestehen beim Fahrer" und die Problematik, nicht ausreichend Bargeld dabei zu haben.

Schweinfurter Stadtbusse ohne Bargeld: Was es beim neuen System zu beachten gibt

Die Vorteile des neuen Systems "Sweasy" seien, dass man "einsteigen und spontan mitfahren" könne, "immer zum günstigsten Preis unterwegs" sei, "kontaktlos mit vielen Zahlungsmitteln" bezahlen könne und "an allen Türen einsteigen und das Terminal benutzen" könne. Doch wie funktioniert "Sweasy" genau? In Schweinfurt werden Terminals an den Bustüren installiert. An ein solches Terminal müssen Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen lediglich ihre Bankkarte, Kreditkarte oder ein entsprechendes Gerät wie Smartphone oder Smartwatch hinhalten. 

Auf Basis des bestehenden Tarifs berechnet das System daraufhin automatisch den günstigsten Fahrpreis und belastet das Konto des Fahrgastes entsprechend. Dabei werden alle Fahrten des laufenden Tages berücksichtigt und - wenn möglich - mit günstigeren Produkten wie Tageskarten verrechnet. Monatlich sind die Kosten ebenso auf den Preis einer Monatsfahrkarte gedeckelt. So erhielten Fahrgäste automatisch immer den günstigsten Fahrpreis, erklären die Stadtwerke. Wichtig sei es dabei, das Auschecken beim Verlassen des Busses nicht zu vergessen.

Sonst gehe das System davon aus, dass man bis zur Endhaltestelle fährt und berechnet einen Fahrschein der höchsten Tarifstufe. Auch beim Umsteigen sei das Ein- und Auschecken erforderlich. Die Anschlussfahrt werde dabei nicht als neue Fahrt gewertet, sondern durch die zeitliche Gültigkeit eines Tickets automatisch miterfasst. Allerdings empfehlen die Stadtwerke, bei Umsteigeverbindungen das System erst zu benutzen, wenn alle Busse umgebaut sind.

"Sweasy" in Schweinfurt bald flächendeckend - Infos zu Umstellung, Zahlung und Sicherheit

Seit 1. August 2024 seien bereits circa zehn Fahrzeuge im Pilotbetrieb mit installierten Terminals auf wechselnden Linien unterwegs. Bis Ende September 2024 sei geplant, den gesamten Fahrzeugpool umzurüsten, sodass dann im Parallelbetrieb sowohl das neue kontaktlose Bezahlsystem als auch das bekannte e-Ticket genutzt werden können. Zum Jahreswechsel werde schließlich exklusiv auf "Sweasy" umgestellt, woraufhin nur noch "bequemes kontaktloses Bezahlen" möglich sein wird, heißt es vonseiten der Stadtwerke. Während in Schweinfurt das neue System eingeführt wird, sollen die Ticketpreise im VGN-Gebiet ab 2025 erhöht werden.

Ab 1. Januar 2025 sei es in Schweinfurt dann möglich, Tickets über die Verbund-App zu erwerben. Außerdem sollen Fahrgäste voraussichtlich ab November 2025 auch eine aufladbare Prepaid-Bezahlkarte kaufen können. Diese Karte sei flexibel übertragbar und besonders für Kinder geeignet. Etwaigen Sicherheitsbedenken bezüglich des neuen Bezahlsystems stellen die Stadtwerke entgegen: "Kontaktloses Bezahlen ist genauso sicher wie Bargeld." Die Karteninformationen seien geschützt und werden verschlüsselt und anonym übertragen. Mit dem Smartphone oder einer Smartwatch verhalte es sich ebenso. 

Die Stadtwerke erhoffen sich von der Umstellung eine Verkürzung der Ein- und Aussteigezeiten und demnach eine erhöhte Pünktlichkeit der Busse. Die Folge seien ein reduzierter Verwaltungsaufwand, reibungslosere Betriebsabläufe und verbesserte Arbeitsbedingungen für Fahrerinnen und Fahrer. "In anderen Ländern ist ein digitaler und eigenständiger Fahrkartenerwerb am Terminal, das sich direkt im Fahrzeug befindet, längst Standard", hält Thomas Kästner, Geschäftsführer der Stadtwerke Schweinfurt, fest.

"Eines der ersten Unternehmen in Deutschland": Stadtwerke Schweinfurt digitaler Vorreiter

"Die Stadtwerke investieren mit der vollständigen Umstellung gezielt in die digitale Zukunft und sind hiermit eines der ersten Unternehmen in Deutschland. Mit 'Sweasy' gestalten wir den öffentlichen Nahverkehr attraktiver und zugänglicher", erklärt er.

Im oberfränkischen Bamberg beklagen Fahrgäste derweil immer wieder hohe Temperaturen in den Stadtbussen: "Da läuft einem die Brühe", berichtete eine Passagierin. Die dortigen Stadtwerke entgegnen den Beschwerden.

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