In Bamberg beklagen Fahrgäste immer wieder hohe Temperaturen in den Stadtbussen. "Man läuft gegen eine Wand", beschreibt es eine Frau. Laut Stadtwerke-Sprecher sind auch die Fahrer einer "extremen Belastung ausgesetzt". Warum ist es in den Bussen so heiß?
Viele Bewohnerinnen und Bewohner von Bamberg haben ungeduldig auf die ersten warmen Sommertage gewartet. Diese bringen jedoch auch oftmals unangenehm heiße Fahrten im Bus mit sich. Mitte Juni fuhr Julia B. um 15.30 Uhr von ihrer Arbeitsstelle nach Hause, wie sie gegenüber inFranken.de angab. "Draußen hatte es laut meinem Handy 30 Grad, drinnen gefühlte 50", hält sie fest. "Man geht in den Bus und läuft gegen eine Wand. Da läuft einem die Brühe runter", moniert die Bambergerin, die im Artikel nicht mit vollem Nachnamen genannt werden will.
Ist es anderen Fahrgästen in der Domstadt genau so ergangen? Die Bamberger Stadtwerke hätten dieses Jahr noch keine Beschwerde erreicht, sagt Pressesprecher Jan Giersberg im Gespräch mit der Redaktion: "Jedes Jahr bekommen wir zwei bis drei Beschwerden, das ist nichts Neues." Aber warum ist es dann auch dieses Jahr wieder so warm in den Bussen?
"Unerträglich heiß": Frau schildert Fahrt in Bamberger Bus
Julia B. hat kein Verständnis für die unangenehmen Fahrtbedingungen. "Man möchte doch auch, dass die Menschen den ÖPNV nutzen." Sie habe beobachtet, "dass es aus der Fahrerkabine kühl kommt, im Rest des Busses ist es unerträglich heiß", führt sie fort. Fahrgäste mit Sonnenplätzen setzten sich auch teilweise um, verbaute Lüftungen oder Klimaanlagen schienen nicht an zu sein, so ihre Wahrnehmung vom Dienstag vergangener Woche (18. Juni 2024).
Stadtwerke-Sprecher Giersberg bestreitet die Wärme nicht. "Klar kann es unangenehm werden, da will ich gar nicht widersprechen." Etwa jeder zweite Bus besitze eine Vollklimatisierung oder Kühlanlage. "Die Fahrer machen sie auch an, weil wir unseren Gästen die Fahrt so angenehm wie möglich machen wollen." Eine gewisse Kühlwirkung sei durchaus gegeben. "Auf Kurzstrecken sollte man von dieser Technik aber nicht so viel erwarten", macht der Pressesprecher deutlich.
"Der Bus fährt zwei bis drei Minuten und dann gehen die Türen wieder auf. Die Luft, die im Bus bis dahin gekühlt wurde, entweicht dann und warme kommt nach", führt er aus. So sei eine Klimatisierung in Stadtbussen letztlich "ökologisch nicht sinnvoll und äußerst bedenklich". Hinzu komme, dass der Betrieb zulasten der Fahrleistung von E-Bussen gehe. Dennoch seien sie zugunsten des Komforts in Gebrauch.
"Extremer Belastung ausgesetzt": Stadtwerke-Sprecher zollt Busfahrern großen Respekt
Anders als die Fahrgäste hielten sich hingegen die Fahrer nicht nur maximal eine Viertelstunde, sondern eine ganze Schicht lang in dem Fahrzeug auf, führt Giersberg weiter aus. Dementsprechend stünde ihnen eine Lüftung zur Verfügung, die durch die seitliche Trennscheibe seit der Corona-Pandemie auch etwas mehr bringe. "Die Fahrer haben grundsätzlich aber das gleiche Problem und ich habe vor ihnen großen Respekt. Sie sind einer extremen Belastung ausgesetzt."
In Bussen ohne Kühltechnologien greife man indes auf Durchzug mit offenen Fenstern zurück, weshalb er nicht nachvollziehen könne, dass die Luft "stehe". Anweisungen von den Stadtwerken gebe es derweil nicht, sondern es liege in der Hand der Fahrer.
im winter zu kalt, im sommer zu heiss, der städtische verkehrsbetrieb hat einen unerbittlichen gegner, als da sind die jahreszeiten
verbrennerbusse ?
Die Stadtbusse halten quasi im Minutentakt an den Haltestellen, wie bitteschön soll da eine Klimaanlage groß was nützen ? Im Winter gibt es das Problem mit der Kälte. Aber wenn sich Fahrgäste auch noch beklagen, weil die Fahrer klimatisiert ihren Dienst tun und stundenlang hinterm Steuer sitzen müssen, da kommst als Normalbürger schon in Erklärungsnot. Ich würde da die Nutzung eines Taxi empfehlen, ist zwar teurer - aber Komfort gibts nicht umsonst.
Das Problem bei diesen Bussen ist ganz offensichtlich, daß die wenigen Fensteröffnungen viel zu klein sind.
Zu früheren Zeiten konnte in den Stadtbussen jedes Fenster zu mindestens 25% geöffnet werden, und in Verbindung mit den Dachluken war dann ausreichend Frischluftzufuhr vorhanden.
Ich habe z.B. früher in den alten Bussen in Rom und bis vor einigen Jahren in den alten Ikarus-Bussen in Budapest im Sommer niemals derartiges Backofenklima erlebt wie in diesen modernen Karren, die hier bei uns jetzt in Bamberg fahren. Die sind möglicherweise für den Einbau von Klimaanlagen vorgesehen, aber wenn dann keine eingebaut werden, hat man eben diese unzumutbaren Zustände.
Es gibt halt zu Allem was zu meckern....
...und dann braucht's auch noch Stellungnahmen !!