Zug-Chaos wegen Rock im Park und Erlanger Bergkirchweih? Das sagt die Bahn

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Rock im Park und Erlanger Bergkirchweih sorgten im vergangenen Jahr für hoffnungslos überfüllte Züge. Grund war auch das 9-Euro-Ticket. Droht 2023 mit dem Deutschlandticket ein ähnliches Szenario?

Auf Bahnsteigen in Franken spielten sich vor einem Jahr eigenwillige Szenen ab: Massen an Menschen drängten in Züge - und kamen doch kaum voran. Kurz nach der Einführung des damaligen 9-Euro-Tickets nutzen viele das günstige ÖPNV-Angebot, um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu Rock im Park in Nürnberg und zur Bergkirchweih in Erlangen zu gelangen. Nicht wenige brauchten gleichwohl jede Menge Geduld.

Insbesondere die Regionalexpress-Züge von Bamberg über Erlangen nach Nürnberg waren dermaßen voll, dass die Deutsche Bahn stellenweise sogar mit einer Räumung des Zuges drohte. Trotz Lautsprecherdurchsagen leerte sich mancher Zug nur äußerst langsam. Die Folge: Teils massive Verspätungen im Nahverkehr. Seit dem 1. Mai 2023 können Inhaber des Deutschlandtickets für monatlich 49 Euro nun bundesweit Busse und Züge im Nah- und Regionalverkehr nutzen. Stehen den Fahrgästen deshalb heuer erneut nervenaufreibende Zustände bevor? inFranken.de hat nachgehakt.

Überfüllte Züge zu Rock im Park und Bergkirchweih? Bahn weist auf wesentlichen Unterschied hin

Die Deutsche Bahn verweist im Vergleich mit dem vergangenen Jahr auf einen wesentlichen Unterschied. "Anders als bei der Einführung des 9-Euro-Tickets haben wir beim Deutschlandticket keinen sprunghaften Anstieg der Reisendenzahlen vom einen auf den anderen Tag gesehen", berichtet eine Bahn-Sprecherin inFranken.de kurz vor dem Festivalstart im Nürnberger Volkspark Dutzendteich." Die Bahn rechnet demnach weiterhin mit einer "spürbaren, stetigen Zunahme" der Anzahl an Passagieren.    

"Wir erwarten vor allem in den Metropolregionen, also auf den Verbindungen zwischen den großen Städten und dem Umland, mehr Reisende und Pendler:innen." An Wochenenden, Feiertagen und insbesondere in den Ferienzeiten werde eine deutlich höhere Nachfrage in Richtung der Küsten vermutet. "Aber auch in die Berge werden mehr Menschen fahren", prognostiziert die Sprecherin.

"An reisestarken Wochenenden setzen wir zusätzliche Servicekräfte ein." Dies können demnach sogenannte "Reisendenlenker" sein, die beim Ein- und Ausstieg unterstützen und für Auskünfte zur Verfügung stehen. Möglich seien auch Fahrradlotsen, die dafür sorgen, dass die Reisenden die Fahrradabteile gleichmäßig nutzen.

Rock im Park 2023: S-Bahn mit zusätzlichen Fahrten - Ersatzverkehr möglich

Die Erlanger Bergkirchweih 2023 ist bereits in ihre letzten Tage gestartet. Auf dem Festgelände wollte ein Franke seine Freundin mit einem Heiratsantrag überraschen - doch die Liebste ließ ihn warten. Das Großereignis Rock im Park findet von Freitag (2. Juni 2023) bis Montag (5. Juni 2023) in Nürnberg statt (so wird vor Ort das Wetter am Wochenende). Für das Musikfestival seien erneut entsprechende Maßnahmen getroffen worden, teilt die Bahn-Sprecherin mit. Unter anderem komme es zu einem erweitertem Fahrplan.

"Für die Veranstaltung Rock im Park wird die S-Bahn Nürnberg - wie auch in den letzten Jahren - zusätzliche Fahrten sowie den Halt der S-Bahnlinie 3 zur An- und Abreise anbieten", erklärt die Sprecherin der Deutschen Bahn. "Im Fall von Betriebseinschränkungen mit Zugausfällen stehen die DB-Leitstellen rund um die Uhr zur Verfügung, um entsprechende Gegenmaßnahmen zu veranlassen, beispielsweise in Form von Ersatzverkehr."

Auch die Stadt Nürnberg weist zur Neuauflage eines der größten Open-Air-Rockfestivals Deutschlands auf gleich mehrere Maßnahmen hin. Das hat es mit Straßensperren, Campingverbot und Beschwerde-Telefon auf sich. Die Rock-im-Park-Veranstalter haben indessen die gestiegenen Ticketpreise für das diesjährige Festival verteidigt. Die Organisatoren haben demnach selbst "mit massiven Preissteigerungen" zu kämpfen.

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