Rund eine Woche vor dem Start von Rock im Park 2023 haben die Veranstalter die gestiegenen Ticketpreise verteidigt. Die Organisatoren haben demnach selbst "mit massiven Preissteigerungen" zu kämpfen.
In einer Woche geht es los: Von Freitag (2. Juni 2023) bis Montag (4. Juni 2023) lockt Rock im Park erneut Zehntausende Musikbegeisterte nach Nürnberg. Eine kurzfristige Änderung im Line-up stößt unter den Besuchern großenteils auf Zustimmung. "Wie geil ist das denn", hält ein Fan auf Instagram regelrecht euphorisch fest. Für weniger Freude sorgen in diesem Jahr gleichwohl die höheren Kosten für den Festivalbesuch.
Im Vergleich zum Vorjahr habendie Ticketpreise von 279 Euro auf 298 Euro zugelegt. 2013 kostete ein Wochenendticket zum vergleichbaren Zeitpunkt noch 169,50 Euro. "Danke, aber in diesem Jahr könnt ihr eure Tickets behalten", hielt ein Mann bereits vor Wochen auf der Instagram-Seite von Rock im Park mit Blick auf die heuer fast 300 Euro fest. "Zu teuer für dieses Line-up", betont jemand anderes. "Günstig wie eh und je", lautet ein weiterer, offensichtlich ironisch gemeinter Kommentar. "Macht gleich 400. Immer dieses Kleingeld", schreibt ein anderer.
Rock im Park 2023: Veranstalter erklären höhere Ticketpreise mit Kostenzunahme - "massive Preissteigerungen"
Die Rock-im-Park-Veranstalter verteidigen derweil die diesjährigen Ticketpreise. In einer Pressemitteilung vom Donnerstag (25. Mai 2023) weisen die Organisatoren darauf hin, dass sie selbst von einem drastischen Kostenanstieg betroffen seien. Wie die gesamte Branche hätten auch die Veranstalter von Rock im Park (ARGO Konzerte) und Rock am Ring (DreamHaus) "mit massiven Preissteigerungen" zu kämpfen. Rock am Ring und Rock im Park - diese Sachen brauchst du auf dem Festival.
"Rock im Park ist eine extrem logistik- und personalintensive Großveranstaltung", heißt es in der Mitteilung. Unter anderem seien genau in diesen Bereichen die Preise gegenüber 2022 nochmals erheblich gestiegen. Die Veranstalter täten ihr Möglichstes, die Kostenerhöhungen anderweitig aufzufangen und nicht auf die Besucher umzulegen. "Jedoch ist das bei Preissteigerungen bei einzelnen Kostensparten mit bis zu 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr nur bedingt möglich."
Die Veranstalter weisen indessen auf separate Musikkonzerte jenseits von Festivals hin. "Im Schnitt kosten Einzeltickets für Konzerte der Headliner teils weit über 80 Euro", schreiben die Verantwortlichen. Bei Rock im Park könnten mit dem Weekend-Festivalticket dagegen gleich 72 Künstler - "davon 75 Prozent internationale Acts" - für den Preis von vier bis acht Konzerttickets live erlebt werden.
Ticketpreise für Rock im Park laut Veranstalter "deutlich unter dem internationalen Durchschnitt"
Zudem beinhalteten die Wochenendtickets bei Rock im Park neben den Live-Konzerten auch Parken und Camping. In diesem Jahr sei auch die Nutzung der sanitären Anlagen im Ticket sowie beim Green-Camping die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel enthalten. "All diese Leistungen, die durch den Veranstalter gestellt werden, verursachen ebenfalls immense Kosten", halten die Festivalveranstalter fest. Faktoren sind demnach etwa die Miete der Flächen und Parkplätze, Stromversorgung, sanitäre Ausstattung und Umzäunung. Vor allem im weltweiten Vergleich bleiben die Ticketpreise für das Nürnberger Großevent aus Sicht der Veranstalter im Rahmen.
"Wirft man einen Blick auf andere große Festivals im Ausland, kosten Festivaltickets für ein Wochenende hier um die 600 Dollar", heißt es in der Pressemitteilung. Mit einem anfänglichen Ticketpreis von 268 und aktuell 298 Euro liege Rock im Park "deutlich unter dem internationalen Durchschnitt". Die Veranstalter setzen laut Eigenaussage "wirklich alles daran", den Festivalbesuchern auch weiterhin "ein tolles Festivalwochenende mit einem gewohnt hochkarätigem Line-up zu fairen Preisen" zu liefern.
Die Vorbereitungen für Rock im Park 2023 laufen indessen auf Hochtouren. Der Aufbau ist bereits in vollem Gange. Trotz der teils als zu hoch empfundenen Ticketpreise werden auch in diesem Jahr wieder Massen an Menschen in der Frankenmetropole erwartet. "Etwa 60.000 Musikbegeisterte werden am ersten Juniwochenende nach Nürnberg pilgern", konstatieren die Verantwortlichen.
Rund 60.000 Besucher bei Rock im Park 2023 in Nürnberg erwartet - Tickets teilweise ausverkauft
Obwohl der Vorverkauf für das diesjährige Festival knapp drei Monate später als üblich gestartet sei, entspreche der Vorverkauf dem Schnitt der letzten 15 Jahre. Zu der positiven Entwicklung der Ticketverkäufe trug laut Darstellung der Verantwortlichen auch das seit der Pandemie geänderte Kaufverhalten der Festivalbesucher bei. "Wurden in der Vergangenheit die Tickets viele Monate im Voraus gekauft, so zeigt sich, dass ein Großteil der Besucher*innen Tickets deutlich kurzfristiger erwirbt."
"In einigen Kategorien sind die Tickets ausverkauft oder werden knapp." Für das Backstage- und Seaside-Backstage- sowie das Caravan-Camping seien die Kontingente "restlos erschöpft". Für das sogenannte Green-Camping gebe es nur noch wenige Resttickets. Auch das VIP-Upgrade sei nahezu ausverkauft. Weekend-Festivaltickets (General-Camping) sowie Tagestickets seien dagegen noch erhältlich. Alle Infos zumaktuellen Spielplan und den Ticketpreisen für Rock im Park 2023 in Nürnbergfindet ihr in unserem Überblick.