"Verzögerungen durch höhere Gewalt": A3-Ausbau in Franken dauert länger

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Die Fertigstellung des A3-Ausbaus in Franken sollte ursprünglich noch in diesem Jahr erfolgen. Doch daraus wird nichts - der Zeitplan für das Autobahn-Großprojekt muss angepasst werden.

Es ist ein umfangreiches Bauvorhaben: Um den Verkehrsfluss zu verbessern und die Kapazität zu erhöhen, wird die A3 zwischen Biebelried und Fürth/Erlangen seit Jahren umfassend modernisiert und auf sechs Spuren erweitert. Ziel des Projekts ist es, künftig Staus zu vermeiden, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und den Lärmschutz für Anwohner zu verbessern. 

Baubeginn war seinerzeit am 1. Mai 2020. Diverse Baustellen sorgen seitdem regelmäßig für Sperrungen. Die Fertigstellung sollte laut Angaben auf der Internetseite des A3-Projekts innerhalb von rund fünfeinhalb Jahren erfolgen – und damit deutlich schneller als bei traditionellen Bauverfahren. Inzwischen steht jedoch fest, dass das ursprünglich anvisierte Zeitfenster nicht eingehalten werden kann. 

A3-Ausbau in Franken: Vollständige Fertigstellung auf 2026 verschoben

"Wir streben weiterhin eine Fertigstellung des sechsstreifigen Ausbaus bis Ende 2025 an", hatte Thomas Schwenzer, Geschäftsführer der A3 Nordbayern GmbH & Co. KG, im vergangenen September inFranken.de auf Anfrage mitgeteilt. "Begleitende Arbeiten außerhalb der Autobahn und Restarbeiten werden sich voraussichtlich in das Jahr 2026 erstrecken." Nun haben die Verantwortlichen bekanntgegeben, dass auch die Spurerweiterung an sich noch ein wenig mehr Zeit in Anspruch nimmt.

"Trotz Pandemie, Ukraine-Krieg und anspruchsvoller Bauvorgaben kommt der Ausbau der A3 zügig voran", erklären die Niederlassung Nordbayern der Autobahn GmbH des Bundes und die A3 Nordbayern GmbH & Co. KG in einer gemeinsamen Pressemitteilung vom Freitag (7. November 2025). Bis Ende 2025 sollen demnach rund 67 Kilometer fertiggestellt sein. Die vollständige Fertigstellung der insgesamt 76 Kilometer langen Strecke sei gleichwohl für 2026 vorgesehen. In der Verlautbarung ist ungeachtet dessen "von einem bedeutenden Meilenstein für das größte ÖPP-Infrastrukturprojekt Deutschlands" die Rede.

"Die absehbare Fertigstellung des sechsstreifigen Ausbaus auf 76 Kilometern innerhalb von sechs Jahren ist eine außergewöhnliche Leistung, die nur durch die enge und konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich wurde. Insbesondere angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen, die das Projekt von Beginn an geprägt haben“, wird Thomas Pfeifer, Direktor der Niederlassung Nordbayern der Autobahn GmbH des Bundes, in der Mitteilung zitiert. 

Pandemie und Ukraine-Krieg "beeinträchtigten den Baufortschritt erheblich"

Der feierliche Spatenstich für den Ausbau fand am 10. Juli 2020 statt. Die ARGE A3 Steigerwaldautobahn GbR, verantwortlich für Planung und Umsetzung, habe sich früh mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert gesehen: "Die COVID-19-Pandemie und die geopolitischen Folgen des Ukraine-Kriegs beeinträchtigten den Baufortschritt erheblich. Dennoch treibt das Projektteam die Arbeiten entschlossen voran", heißt es in der aktuellen Medieninformation.

Das Vorhaben umfasse weit mehr als den Ausbau der Fahrbahnen. Rund 90 Brücken werden demnach neu errichtet, acht Anschlussstellen modernisiert und umfangreiche Maßnahmen zum Lärmschutz, zur Entwässerung und zur landschaftlichen Gestaltung umgesetzt. "Zwei neue PWC-Anlagen sind bereits in Betrieb, die Tank- und Rastanlage Steigerwald wurde deutlich erweitert", berichten die Verantwortlichen. Zusammen mit den Anlagen in Haidt und Aurach ständen nun über 640 Lkw-Stellplätze entlang der Strecke bereit.

"Die Fertigstellung der Gesamtstrecke ist greifbar. Verzögerungen betreffen lediglich zwei Abschnitte: Die Richtungsfahrbahn Frankfurt/Main zwischen Pommersfelden und
Höchstadt-Ost (rund 5 Kilometer) sowie die Fahrbahn Richtung Nürnberg im Bereich der Anschlussstelle Frauenaurach (rund 4,5 Kilometer) werden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2026 abgeschlossen", heißt es in der Mitteilung. Die jeweils gegenüberliegenden Fahrtrichtungen seien indes bereits befahrbar.

"Verzögerungen durch höhere Gewalt" - Zeitplan für A3-Ausbau wird angepasst

"Verzögerungen durch höhere Gewalt, insbesondere beim Bau der Aurachtalbrücke (ca. 300 Meter) und der Brücke über die Flutmulde Aisch (ca. 120 Meter), konnten nicht vollständig kompensiert werden", berichten die Verantwortlichen. Auftraggeber und Auftragnehmer hätten sich aus diesem Grund auf eine vertragliche Anpassung des Zeitplans verständigt.

Auch Restarbeiten in Randbereichen und im angrenzenden Straßennetz seien für 2026 vorgesehen. Das Projekt wird im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft umgesetzt. Laut dem Projektupdate übernehmen die Bauunternehmen Eiffage SE und Johann Bunte dabei nicht nur Planung und Bau, sondern auch Betrieb und Erhaltung des Streckenabschnitts über einen Zeitraum von 30 Jahren.

Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen 
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