Renten-Showdown: Gefährden heute Experten und Verbände die Pläne der Regierung?

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Unterschiedliche Meinungen prallen bei der Rente aufeinander. Streitpotenzial zwischen Verbänden und Abgeordneten gibt es ausreichend.

Experten und Verbände diskutieren heute mit Abgeordneten über die Pläne zur Rente. Auf der Tagesordnung für den Ausschuss für Arbeit und Soziales, steht für den 10. November 2025 einzig diese öffentliche Anhörung. 

Eines der ganz großen Streitthemen dürfte dabei wohl das Rentenniveau werden. Gerade die Junge Gruppe der Unionsfraktion hat hier zuletzt für einen etwas schärferen Ton gesorgt. Der Vorsitzende Pascal Reddig forderte klar die Abschaffung der Rentengarantie. Es könne nicht einfach ohne den so entscheidenden Nachhaltigkeitsfaktor weitergehen. 

Rentenniveau stabilisieren: Gewerkschaftsbund attackiert Gruppe der Unionsfraktion

Völlig anders sieht es der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). In einer Stellungnahme, die bereits beim Bundestag hinterlegt wurde, erklärt man dazu sehr eindeutig, dass man die Stabilisierung des Rentenniveaus bis 2013 begrüßt. Der DGB fordert aber noch mehr: "Das Rentenniveau muss aber dauerhaft auf mindestens 50 Prozent angehoben werden".

"Das Rentenniveau nach 2031 auf das Niveau ohne die Stabilisierung zu kürzen", würde in den Augen des Gewerkschaftsbundes "die jungen Menschen dagegen tatsächlich benachteiligen". Der DGB erklärt zudem, dass Deutschland im europäischen Vergleich "einen sehr geringen Beitragssatz zur Alterssicherung hat und ein unterdurchschnittliches Rentenniveau (OECD Pensions at a glance).

Dazu heißt es: "Der Beitragssatz für quasi-obligatorische Systeme liegt beispielsweise in den Niederlanden, Italien und Großbritannien bei über 30 Prozent und in vielen weiteren EU-Ländern bei über 25 Prozent und bei der Mehrheit über 22 Prozent – in Deutschland hingegen liegt er bei 18,6 Prozent. Und der Deutsche Gewerkschaftsbund attackiert direkt die Junge Gruppe der CDU-CSU-Fraktion. Die Behauptungen, dass junge Menschen durch das Rentenpaket mehr einzahlen als sie herausbekommen würden, sind falsch. Damit würden man "eine neue Variante des Enkeltricks" betreiben. Sie würden Angst schüren und dringenden Handlungsdruck erzeugen. 

Gesetz zur Rente braucht "Verbesserungen"

Wie dazu unter anderem die Tagesschau berichtet, hat sich Pascal Reddig erneut zur Positionierung der Jungen Gruppe geäußert: "Wir stehen fest zum Koalitionsvertrag." Man sei durchaus einverstanden, das Rentenniveau bis 2031 bei 48 Prozent zu stabilisieren. 

Allerdings, so macht er deutlich, sei man nicht damit einverstanden, "dass der jetzige Gesetzentwurf über 2031 hinauswirkt". Mit dem derzeitigen vorliegenden Gesetzentwurf würde das Rentenniveau dauerhaft um etwa einen Prozentpunkt höher liegen als ohne die Reform. Reddig rechnet demnach nach dem Jahr 2031 mit Folgekosten von bis zu 15 Milliarden pro Jahr.

Reddig: "Hier braucht es Verbesserungen am Gesetzentwurf." 

Wer spricht alles zu den Renten-Plänen der Bundesregierung?

Wer wird sich noch in die Diskussionen im Ausschuss für Arbeit und Soziales einbringen? Hier einige der geladenen Verbände und deren Stellungnahmen: 

Vom VdK kam im Vorfeld auch noch eine in Auftrag gegebene Umfrage zur Sprache. Hier hat das Meinungsforschungsinstituts Civey aufgezeigt, dass sich rund drei Viertel der Befragten für eine Erwerbstätigenversicherung aussprechen und eine Beteiligung von allen, auch von Beamten sowie von Selbstständigen im Rentensystem befürworten – auch dieses Thema dürfte zu Diskussionen führen. 

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