Der berühmteste Elternmord der letzten Jahrzehnte dürfte jener sein, der in der Netflix-Serie "Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez" (2024) thematisiert wird. Die Brüder Lyle und Erik Menendez wurden 1996 wegen der Morde an ihren wohlhabenden Eltern José und Kitty Menéndez verurteilt. Bis heute ist nicht völlig geklärt, ob ihr Motiv das Erbe oder die Angst vor einem Leben in körperlicher, emotionaler und sexueller Misshandlung war.
Wer waren die Darsteller des jungen Paares?
Vor allem Mike-Darsteller Jeremias Meyer ist gut im Geschäft. Der 26-jährige Münchner spielte zuletzt in der Klasse-Serie "Tschappel" (ZDF-Mediathek) einen jugendlichen Hänger in der oberschwäbischen Provinz. Die Serie war für mehrere Preise nominiert.
Auch in der deutschen Amazon-Serie "Der Greif" (2023) nach dem gleichnamigen Fantasy-Roman von Wolfgang und Heike Hohlbein aus dem Jahr 1989 spielt er die Hauptrolle. Zuvor war er als "Axel" in der ebenfalls von Amazon produzierten Serie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" zu sehen.
Nicht ganz so bekannt ist die 30-jährige Amina Merai, Darstellerin der Nisha. Die Berlinerin mit polnisch-tunesischen Wurzeln studierte bis 2019 Schauspiel an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Von 2018 bis 2021 war sie Ensemblemitglied am Schauspiel Stuttgart. Im Fernsehen konnte man Merai in Episodenrollen in Formaten wie "In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte", "SOKO Leipzig" oder "Nord bei Nordwest" sehen.
Was genau passiert am Schluss des "Tatorts"?
Wer verwirrt von der Schlussszene war, darf sich sagen lassen: Ja, die tragischen Täter Mike und Nisha begehen am Ende des Krimis Suizid, indem sie sich von einer halb abgerissenen Autobrücke in die Tiefe stürzten. Im "Tatort" sieht man jedoch nur, wie das Paar mit entschlossenen Schritten auf den Abgrund zuläuft. Der Sprung selbst wird nicht gezeigt. Lediglich die bestürzten Gesichter der sie verfolgenden Kommissarinnen sollen den Selbstmord verdeutlichen.
Gedreht wurde die Szene auf der Ludwigshafener Hochstraße Süd. Diese war zum Zeitpunkt des Drehs gesperrt, weil im Abriss und Neubau befindlich. Das SWR-Team bekamen die Genehmigung, einen Tag auf der Brücke zu drehen und nutzte das spektakuläre Motiv der dramatischen Abbruchkante. In der Realität war diese jedoch viel besser gesichert als im Film.
Der nächste "Tatort" aus Ludwigshafen mit Odenthal und Stern soll im Frühjahr 2026 laufen. Der Titel lautet "Tatort - Sashimi spezial". Johanna Stern entscheidet sich spontan, undercover bei einem Fahrradkurierkollektiv zu ermitteln, nach dem ein Fahrer dort unter merkwürdigen Umständen zu Tode kam. Ab Mitte November entsteht unter der Regie von Martin Eigler bereits der übernächste Ludwigshafen-Fall, zu dem es aber noch keine weiteren Details gibt.
Einschaltquoten und Kritik
Der Ludwigshafener "Tatort: Mike & Nisha" erzielte im Ersten sowohl bei jungen als auch bei älteren Zuschauergruppen beeindruckende Einschaltquoten. Der Krimi mit Ulrike Folkerts wurde von insgesamt 7,58 Millionen Menschen verfolgt, darunter 1,02 Millionen Zuschauer im Alter von 14 bis 49 Jahren. Der Marktanteil betrug insgesamt hervorragende 29,9 Prozent, und bei den jüngeren Zuschauern erreichte er 19,8 Prozen, wie es bei DWDL.de heißt. Damit konnte sich der "Tatort" deutlich vor der Sendung "Wer stiehlt mir die Show?", die zeitgleich bei Prosieben ausgestrahlt wurde, platzieren.
Trotz guter Einschaltquoten fallen die Rezensionen jedoch überwiegend negativ aus. Bei "Wie war der Tatort" sind Kommentare zu lesen, wie "Im Rennen um den schlechtesten Tatort aller Zeiten ganz weit vorne…" oder "Wie kann man den Zuschauern so einen Mist anbieten?". Neben den Ermittlern wird auch die Besetzung der weiteren Darsteller kritisiert. Auch die Erzählung ist für einige Kommentatoren "unschlüssig" und die Handlung "langweilig", gar "unterirdisch".
Diese Geschichte hatten wir leider schon in der Realität! Kinderarzt und seine Frau wird von dem Freund der Tochter getötet! Finde nicht, dass man so einen Stoff für einen "Sonntagskrimi" oder sonst überhaupt etwas verwenden soll.