Am Sonntag fand in Nürnberg eine Demonstration der "Querdenker" gegen die Corona-Maßnahmen statt. Motto: "Keine PCR-Tests an Schulen". Teilweise nahmen 2800 Menschen teil - Hunderte von ihnen trugen keinen Mund-Nase-Schutz.
Corona-Demo ohne Maske: In Nürnberg fand am Sonntag (11. Oktober 2020) eine Versammlung unter dem Motto "Keine PCR-Tests an Schulen" im Westpark statt. Das berichtet die Polizei Mittelfranken. An der angemeldeten Demonstration nahmen bis zu 2800 Menschen teil. Angemeldet waren lediglich 400 Teilnehmer. Die Versammlung startete um 15.30 Uhr mit verschiedenen Redebeiträgen. Die Polizei musste die Versammlungsteilnehmer zwischendurch immer wieder auf die Maskenpflicht und auf die Einhaltung des Mindestabstandes hinweisen.
Querdenker in Nürnberg: "Wir fordern die Abdankung der Bundesregierung"
"Unser Ziel ist heute, darauf aufmerksam zu machen, dass [...] man die Maßnahmen [der Pandemie] stetig hinterfragt", sagte Michael Ballweg, Gründer der "Querdenker" aus Stuttgart der Agentur NEWS5. Grundsätzlich fordere man die vollständige Wiederherstellung der Grundrechte und die Abdankung der Bundesregierung, so Ballweg.
Das Motto der Demo lautete indes "Keine PCR-Tests an Schulen". Hintergrund: PCR steht für Polymerase Kettenreaktion - bei einem PCR-Test wird in der Regel ein Abstrich aus Mund, Nase oder Rachen genommen. In diesem Zusammenhang übten die Demonstranten Kritik an den getroffenen Corona-Maßnahmen an Schulen. Mit ihren Transparenten sprachen sich die "Querdenker" etwa gegen Corona-Tests von Schülern ("Hände weg von unseren Kindern") sowie ein Maskengebot im Unterricht ("Freies Denken braucht Sauerstoff") aus.
Auf die stationäre Versammlung im Westpark folgte dann ein Aufzug über die von-der-Tann-Straße - Gustav-Adolf-Straße -Geisseestraße - Schwabacher Straße - Schlachthofstraße - Rothenburger Straße - von-der-Tann-Straße zurück zum Westpark. Zuvor wurden die Teilnehmer von der Polizei auf das Tragen einer Maske überprüft.
Corona-Demo führt zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen
Insgesamt wurden 242 Teilnehmer ohne Maske kontrolliert. Das führte zu 68 Beanstandungen. Die übrigen Teilnehmer konnten beweisen, eine Ausnahmegenehmigung zu besitzen. Gegen acht Personen, die sich vehement gegen ein Tragen der Maske weigerten, wurde eine "Ordnungswidrigkeitenanzeige" erstattet.
Wegen der hohen Teilnehmerzahl war der Aufzug über 3,5 Kilometer lang, so dass es in Nürnberg teilweise zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen kam. Der vorgeschriebene Mindestabstand wurde weitestgehend eingehalten. Die Versammlung endete um 20.45 Uhr. Die Polizei spricht von einem größtenteils störungsfreien Verlauf.