In Nürnberg demonstrierten am Wochenende - wie schon 2020 - Tausende Motorrad-Fans gegen mögliche Fahrverbote und Lärmbegrenzungen. Die Zahl der Teilnehmer blieb jedoch deutlich unter den Erwartungen. Die Polizei zieht Bilanz.
- Nürnberg: Motorrad-Demo zog am Samstag (18. September 2021) durch die Innenstadt
- Polizei erwartete mehrere tausend Menschen auf Motorrädern
- Zahl der Teilnehmer blieb deutlich unter den Erwartungen
- Die Bilanz der Polizei fällt positiv aus
- Hintergrund: Bundesrats-Initiative für Sonntagsfahrverbote und Lärmbeschränkung
- Verkehrsteilnehmende sollen Demo-Strecken weiträumig umfahren
In Nürnberg erwartete die Polizei am Samstag mehrere tausend Motorrad-Fans zu einem Demo-Korso, der am späten Vormittag durch die Stadt zog. Bereits im vergangenen Jahr hatte es in Nürnberg eine solche Demo gegeben, hier kamen am 18. Juli 2020 insgesamt 6000 Biker und Bikerinnen zusammen - 4000 Menschen mehr als zuvor angemeldet waren. Auch im Frühjahr 2021 versammelten sich am 01. Mai rund 7000 Protestierende auf motorisierten Zweirädern am Nürnberger Volksfestplatz - allerdings ohne einen Korso zu veranstalten. Etwas anders lief es heute: Nur rund 1800 Biker nahmen laut Polizei an der Protestaktion teil.
Update 18.09.2021, 14.11 Uhr: Demo zu Ende, Polizei zieht Bilanz
"Für 11:00 Uhr war vom Veranstalter eine Versammlung mit mehreren tausend Teilnehmern auf der Großen Straße angemeldet worden", schreibt das Polizeipräsidium Mittelfranken. "Letztlich registrierte die Polizei während der Kundgebung in der Spitze rund 1800 Teilnehmer." Sowohl die Anfahrt als auch die Versammlung selbst seien störungs- und unfallfrei verlaufen.
Gegen 12:30 Uhr setzte sich der Großteil der Teilnehmer (ca. 1400) mit einem Motorradkorso durch das Nürnberger Stadtgebiet in Bewegung. Dieser Korso verlief ausgehend vom Volksfestplatz entgegen dem Uhrzeigersinn über den Nürnberger Stadtring (B4R) bis zur Ludwig-Scholz-Brücke an der Südwesttangente. Entlang dieser Strecke kam es aufgrund notwendiger Straßensperren zeitweise zu Verkehrsbehinderungen. Gegen 13:40 Uhr erreichten die letzten Teilnehmer des Korsos das Streckenende.
Die Leitung des Gesamteinsatzes oblag der Polizeiinspektion Nürnberg-Süd. Neben Beamtinnen und Beamten der Verkehrspolizei Nürnberg waren an der Einsatzabwicklung Einheiten der Bayerischen Bereitschaftspolizei beteiligt. Zu Zwecken der Einsatzsteuerung kam auch ein polizeilicher Multikopter zum Einsatz.
Update 18.09.2021, 12.50 Uhr: Motorrad-Korso gestartet
Der geplante Biker-Korso durch das Stadtgebiet ist pünktlich gestartet. Wie die Polizei vor Ort bestätigte, hat das Treffen der Motorradfahrer*innen bisher ohne Störungen oder Schwierigkeiten stattgefunden und wird planmäßig fortgesetzt.
Riesige Biker-Demo in Nürnberg: Diese Strecken solltet ihr am Samstag meiden
Nun ist am Samstag in Nürnberg erneut eine Versammlung von Motorradfahrern angemeldet worden, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilt. Im Zusammenhang mit dem anschließenden Motorradkorso durch das Stadtgebiet müsse ab Mittag entlang der vorgesehenen Strecke mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden, so die Polizei.
Die Politik begreift erst dann, wenn unmittelbarer Druck ausgeübt wird.
Liebe Motorradfahrer: zeigt den entsprechenden Parteien doch die "Rote Karte" und wählt sie nicht mehr. Dann wäre mit dem Spuk von Gängelungen und Verboten recht schnell Schluß.
Die Rechte des / der einzelnen werden durch die Rechte anderer begrenzt. Das ist dem Grundgesetz zu entnehmen, und anders kann ein Zusammenleben gar nicht funktionieren.
Da können "verschiedene Maßnahmen 'zur wirksamen Minderung und Kontrolle von Motorradlärm' ... 'eine Begrenzung der Geräuschemissionen in allen Fahrzuständen (Real Driving Sound Emissions) auf einen Grenzwert von maximal 80 dB' sowie 'für besondere Konfliktfälle Geschwindigkeitsbeschränkungen und zeitlich beschränkte Verkehrsverbote an Sonn- und Feiertagen aus Gründen des Lärmschutzes" nun wirklich keine Proteste rechtfertigen. Natürlich - im Sinn der Meinungsfreiheit sind Demontrationen auch mit dem geschilderten Anliegen selbstverständlich zulässig. Doch das bedeutet mitnichten, daß die Demonstrant/inn/en berechtigte Interessen vorbringen.
Lärm ist ein gesundheitsrelevanter Schadfaktor, von der Beeinträchtigung der Lebensqualität gar nicht zu reden. Selbst in der freien Landschaft wirkt er sich aus: Erholungsmöglichkeiten werden eingeschränkt, die Tierwelt - viele Arten kommunizieren und orientieren sich auch akustisch - leidet. Die Mißachtung von Geschwindigkeitsbeschränkungen führt zu vermeidbaren Unfallrisiken. Die Umweltbelastung durch Abgase (Stickoxide, Kohlenwasserstoffe, Kohlenstoffoxide) in Folge unnötigen Hin- und Herfahrens, oft mit hoher Drehzahl, kommt hinzu.
Die vom Bundesrat geforderten Maßnahmen haben nicht mehr und nicht weniger zum Ziel als die Eindämmung leicht vermeidbarer Beeinträchtigungen gegenüber anderen Menschen. Der ökologische Aspekt spielt, obgleich (auch für Menschen) ebenfalls relevant, nicht einmal ein Rolle.
Jedenfalls kann ich nicht erkennen, weshalb einer, wenngleich in großer Zahl geäußerter, Forderung auf ein vorgebliches Recht, anderen unnötig zu schaden, nachgegeben werden sollte.
Nachbemerkung: Ich besitze den Führerschein der Klasse 1 (Krafträder aller Klassen).
Vollkommen richtig. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Allgemeinheit unter einigen wenigen leiden muss, die nur an sich denken. Man sollte diejenigen daher enteignen und weit ab einer Straße ansiedeln, so dass sie nicht mehr gegen Fahrzeuge "protestieren" müssen, denen eine Betriebserlaubnis im öffentlichen Verkehrsraum erteilt wurde.
Gut gemeint, aber Bürgerproteste interessieren die Politik nunmal nicht.
Der Protest findet an der Wahlurne statt. Würde jeder Motorradfahrer in Deutschland die richtige Partei wählen, währe mit der Verbotsträumerei sofort Schluss.