In Nürnberg fand am Samstag eine große Biker-Demonstration statt. Hintergrund ist ein Streit über den Lärm von Motorrädern. Es kamen deutlich mehr Biker als erwartet. Es kam zu Verkehrsbehinderungen im Stadtgebiet.
- Am Samstag (18.07.2020) findet in Nürnberg zwischen 10.30 Uhr und 14 Uhr eine Demonstration von Motorradfahrern statt
- Zum Protest wurden rund 2000 Biker erwartet - es kamen aber rund 6000 Biker
- Der Anlass ist die Initiative „Sonn- und Feiertagsfahrverbote für Motorräder“
- Der Veranstalter der Nürnberger Demo „RideFree2020“ spricht von einer "Beschneidung der Grundrechte"
Biker-Demo in Nürnberg soll Initiative verhindern. In vielen deutschen Städten zieht es derzeit Tausende Biker etwa unter dem Motto „Biker for Freedom“ auf die Straßen. Nach München und Aschaffenburg ist es nun auch in Nürnberg so weit: Etwa 6000 Motorradfahrer haben am Samstag (18. Juli 2020) in der Franken-Metropole demonstriert. Gemeinsam wollten sie auf ihren Bikes für "ihre Grundrechte einstehen". Die Demonstration startete am Samstagvormittag mit einer Auftaktkundgebung auf der Großen Straße am Reichsparteitagsgelände.
In einer Kolonne wollten die Teilnehmer den Stadtring umfahren, wie ein Sprecher der Polizei am Samstag sagte. "Man sieht Kennzeichen aus Regensburg, Tirschenreuth und Bayreuth", sagte ein Polizeisprecher vor Ort. Aus ganz Mittelbayern waren Demonstranten angereist. Die Umfahrung des Stadtrings dauerte nach Angaben der Polizei rund zwei Stunden. Die Kreuzungen und Auffahrten zum Nürnberger Stadtring waren zeitweise durch die Polizei gesperrt.
Motorradfahrer sind wütend: Das steckt hinter dem Protest
Der Veranstalter der Nürnberger Motorrad-Demo, „RideFree2020“, erklärt, dass eine Initiative der Grünen im Bundesrat Grund für die Demo sei. Ziel der Initiative „Sonn- und Feiertagsfahrverbote für Motorräder“ ist es, Motorradlärm zu reduzieren. Dafür hatten sich die Bundesländer bereits Mitte Mai eingesetzt.
Motorräder sollen künftig nur noch so laut wie ein Rasenmäher oder ein vorbeifahrender Lkw sein. Zusätzlich dazu will der Bundesrat beschränkte Motorrad-Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen durchsetzen.
Für die Initiatoren von „RideFree2020“ ist das jedoch eine „nicht hinnehmbare Beschneidung unserer Grundrechte". Diese beinhalte nicht nur, dass jeder Landkreis/Regierungsbezirk ganz nach Belieben Fahrverbote für Motorräder erlassen könne, sondern, dass auch alle neu angemeldeten Motorräder maximal 80 Db laut sein dürften, so der Veranstalter.
Biker-Demo am Samstag: Staus in Nürnberg
Bereits vor dem Veranstaltungsbeginn um 10:30 Uhr hatten sich deutlich mehr als die ursprünglich angemeldeten 2000 Motorradfahrerinnen und -fahrer auf der Großen Straße versammelt. Selbst als die ersten Motorräder zu dem etwa 20 km langen Rundkurs starteten, konnten die Einsatzkräfte am Ende der Kolonne noch Zulauf verzeichnen. Nach polizeilicher Zählung dürften sich insgesamt bis zu
6000 Teilnehmer an dem Motorradkorso beteiligt haben. Im Umfeld der Versammlungsörtlichkeit war es aufgrund der hohen Teilnehmerzahl bereits bei der Anfahrt der Motorradfahrerinnen und -fahrer zu ersten Verkehrsbehinderungen gekommen.
Deswegen hatten wir also so ein überraschend ruhiges Wochenende. Also weiter auswärts demonstrieren, denn für uns ist jeder Tag ohne Motorradlärm ein Gewinn!!!
habe es heute wieder erlebt. Illegales überholen, zu schnell unterwegs. Lautstärke deutlich zu hoch. Meines Erachtens sind mehr als 50% der Motorradfahrer unvernünftig.
Nirgendwo in Europa werden Biker so gehasst wie in Deutschland, es wird immer schlimmer!
Die reinste Hexenjagd ist das, was in letzter Zeit mit den Bikern veranstaltet wird!
Irgendwie sind ein gewisser Teil der so auf ihre Freiheit und Grundrechte bedachten Biker an der Initiative selber Schuld. Muss ich mich darüber freuen , dass an jedem Sonntag wenn das Wetter einigermaßen schön ist, mein Recht auf Sonn- und Feiertagsruhe von Dutzenden lauten Maschinen geraubt wird ? Generelle Fahrverbote sind natürlich überzogen, es trifft leider viele vernünftige Biker, aber die Möglichkeit zu schaffen, den Kommunen und Landkreisen an besonders belasteten Strecken, temporäre Verbote zu verhängen kann ich nur begrüssen. Ich hoffe ,dass alleine schon die Diskussion zu einem für alle erträglichen Kompromiss führt. Die Freiheit des Einen, sollte auch die Freiheit des Anderen respektieren.
Ja man könnte fast meinen, dass sich die Motorradfahrer deshalb gerade heute von ihrer leisen Seite zeigen. Es war direkt auffallend wie wenige heute Gas gegeben haben, sondern eher leise blubbernd durch den Ort gefahren sind. Wenn das immer so wäre, könnte man es aushalten. Aber normalerweise geben sie voll Stoff und dröhnen mit ihren Maschinen hier durch den Ort.