In Nürnberg hat das Unwetter am Donnerstagabend (16. April 2024) binnen kürzester Zeit für Überschwemmungen gesorgt. Die Feuerwehr wurde zu zahlreichen Einsätzen gerufen. Brenzlige Situationen gab es in einer Unterführung und einem Aufzug.
Für zahlreiche Einsätze sorgte ein "Starkregenereignis verbunden mit starken Gewittern" am Donnerstagabend (16. Mai 2024) in Nürnberg, wie die Feuerwehr Nürnberg berichtet. Im Einsatz waren sowohl die Berufsfeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr als auch das Technische Hilfswerk (THW).
Der Schwerpunkt lag demnach im östlichen Stadtgebiet. Die Feuerwehr wurde zu Überschwemmungen von Kellern, Tiefgaragen und Straßenunterführungen gerufen. Ebenfalls rückten die Kräfte wegen diverser Alarme von Brandmeldeanlagen an. Der Deutsche Wetterdienst warnte bereits vor Dauerregen und schweren Gewittern in ganz Franken, was in vielen Regionen extreme Wassermassen zur Folge hatte. Das Unwetter und seine Folgen waren so schwerwiegend, dass die Einsatzkräfte laut Bericht überörtliche Hilfe aus dem Landkreis Nürnberger Land und aus der Stadt Fürth anfordern mussten, um die Fülle an Einsätzen erledigen zu können.
Unterführungen, Schächte und Aufzug werden in Nürnberg zur lebensgefährlichen Falle
Ein anderer "herausfordernder" Einsatz war im Bereich der Technischen Hochschule Simon Ohm. Dort sei eine große Tiefgarage über zwei Geschosse bis zum Erdgeschoss überflutet gewesen. Der Einsatz dauerte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts (Stand 21.40 Uhr) noch an. Die Feuerwehr wurde bei diesem Einsatz vom Technischen Hilfswerk (THW) Nürnberg mit leistungsstarken Pumpen unterstützt.
Außerdem rettete die Feuerwehr kurz danach auch fünf eingeschlossene Menschen aus einer volllaufenden Aufzugskabine in einem U-Bahnhof in Nürnberg. Auch dabei sei niemand verletzt worden, hieß es.
Großaufgebot der Feuerwehr: Etwa 300 Einsätze am Abend
Regen und starke Gewitter sorgten in Nürnberg seit dem frühen Abend dafür, dass die Einsatzkräfte pausenlos auf Trab waren. Noch gegen 23 Uhr waren zahlreiche Straßen nicht passierbar. Es sei zum Glück niemand verletzt worden.
Zahlreiche Keller, Straßen und Tiefgaragen liefen voll. In drei Stunden habe es etwa 300 Einsätze gegeben. In Spitzenzeiten seien bis zu 550 Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW tätig gewesen, wie die dpa berichtet. Laut Feuerwehrbericht sei die Integrierte Leitstelle aufgestockt worden, um das Notrufaufkommen meistern zu können.
Die Feuerwehr warnt aufgrund des aktuellen Anlasses nachdrücklich davor, bei Hochwasser vollgelaufene Straßenbereiche zu durchfahren. Unter der Wasseroberfläche könnten sich nicht erkennbare offene Schächte wegen aufgeschwemmter Gullydeckel befinden, dies sei lebensgefährlich.
"Weitestgehend verschont geblieben": Polizeipräsidien Ober- und Unterfranken ziehen Unwetter-Bilanz
In Oberfranken ist die Lage hingegen ziemlich ruhig geblieben, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken am Freitagmorgen (17. Mai 2024) auf Nachfrage von inFranken.de berichtet. "Bei unserer Einsatzzentrale sind gar keine Meldungen im Zusammenhang mit dem Unwetter eingegangen", erklärt er. Bis auf die starken Regenfälle sei man "weitestgehend verschont geblieben", heißt es vonseiten der Polizei.
Allerdings schlug in Frensdorf im Landkreis Bamberg ein Blitz in ein Wohnhaus ein. Daraufhin rückte die Feuerwehr mit einem Großaufgebot aus - die Folgen des Unwetters sind hier drastisch. Auch in Unterfranken sei die Lage "weitestgehend ruhig" geblieben. "Seit gestern Abend sind bei der Einsatzzentrale lediglich zwei Meldungen mit Unwetterbezug eingegangen", berichtet eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Unterfranken gegenüber inFranken.de.
Beide Male habe es sich jedoch nur um "minimalste Vorfälle" gehandelt, bei denen Bäume "auf kleineren Nebenstraßen" umgekippt waren. In beiden Fällen konnten die örtlichen Feuerwehren die Straßen zügig wieder räumen. Sach- oder Personenschäden gab es demnach keine.