Das neue Sozialzentrum der Arbeiterwohlfahrt in Redwitz vereint stationäre Pflege und ambulante Angebote.
Das neue Sozialzentrum der Arbeiterwohlfahrt (Awo) ist eröffnet. Seinen Betrieb nahm es bereits im September auf, nun folgte die feierliche Einweihung. Das Besondere der Einrichtung sind die vier Bereiche unter einem Dach, die sie in dieser Form einzigartig im Landkreis machen: Pflegeheim mit 58 Plätzen in vier Wohngruppen, Tagespflege "Lebensfreude" für etwa 20 Personen, ambulanter Pflege- und Begleitungsdienst "Awo Zuhause" mit 80 Kunden sowie 13 Apartments für individuelles und betreutes Wohnen.
Zur offiziellen Feierstunde begrüßte Rudolf Schober, Präsidiumsvorsitzender des Awo-Bezirksverbandes Ober- und Mittelfranken rund 70 Gäste, die in verschiedener Weise an der Planung und Verwirklichung des Neubaus mitgewirkt haben, und sprach ihnen seinen Dank aus. Schober unterstrich, dass das Neubauprojekt in Redwitz eine Vorreiterrolle einnehme und für den Awo-Bezirksverband einen wichtigen, zukunftsträchtigen Schritt darstellt. Auch an anderen Standorten sollten Angebote der Altenhilfe in dieser Form erweitert werden.
Landrat Christian Meißner (CSU) gratulierte zur gelungenen Umsetzung dieses Projekts und betonte, wie wichtig verlässliche Strukturen der Altenhilfe im Landkreis seien. Mit dem neuen Sozialzentrum Redwitz sei ein bedeutender, bedarfsgerechter Zuwachs in der Region erfolgt.
Steffen Coburger, Gesamtleiter des Awo-Sozialzentrums Redwitz, sprach von einem "Gemeinschaftsprojekt im wahrsten Sinne des Wortes"; viele Menschen in unterschiedlichen Funktionen hätten aktiv daran mitgewirkt. An erster Stelle bedankte er sich bei seinen Mitarbeitern, die mit viel Engagement und Ideenreichtum den Neubau Wirklichkeit hatten werden lassen. Besonders erfreulich sei es, dass rechtzeitig das benötigte Personal für allen Bereiche gewonnen werden konnte. Der Versorgungsauftrag könne daher ohne Einschränkung erfüllt werden. Die Zahl der Beschäftigten sei im Zuge der Erweiterung der Dienstleistungsbereiche von 50 auf 97 angestiegen.
Im Innengarten des Neubaus folgte die symbolische Schlüsselübergabe von dem verantwortlichen Architekten Hans-Herrmann Drenske, Kulmbach, an den Präsidiumsvorsitzenden Rudolf Schober und Steffen Coburger. Drenske bedankte sich bei allen am Bau beteiligten Firmen.
Ein Höhepunkt der Festlichkeit war die ökumenische Segnung der Einrichtung durch Pfarrer Lars Rebhan und Diakon Friedrich Ullrich. Im Anschluss nutzten die Gäste die Gelegenheit, bei einem Rundgang die Räumlichkeiten kennenzulernen. Der Redwitzer "Liederkranz" und der Chor der Bewohner, die "Awo-Lerchen", hatten sich intensiv vorbereitet und rundeten die Feier mit einer gemeinsamen Darbietung ab.
Johann Weberpals - mit seinem Erbe fing alles an
Bürgermeister Christian Mrosek (CSU) berichtete in seinem Grußwort bei der Einweihungsfeier über die gelungene Zusammenarbeit der Gemeinde und der Awo, die bereits fast 50 Jahre zurückreicht. Die Basis hierfür schuf der Redwitzer Bürger Johann Weberpals (1885-1967). Mit 22 Jahren wanderte er nach Amerika aus und erwarb während der Wirtschaftskrise Aktien, die ihn - von seinen Mitmenschen unbemerkt - zum Millionär werden ließen. Sein Vermögen vermachte "John" Weberpals seiner Heimatgemeinde Redwitz, mit der Vorgabe, dass es für den Bau eines Altenheims eingesetzt werde. Diese Erbschaft bildete die Grundlage für die 1978 in Redwitz errichtete Awo-Seniorenwohnanlage. Sie wurde 1986 mit der Errichtung des Awo-Alten- und Pflegeheims erweitert, das sich nun mit seinem modernen Gebäude und erweiterten Angeboten neu ausgerichtet hat.