Freibäder im Kreis Lichtenfels schwärmen von der Saison

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Bis zur Nase ins Wasser: So ließen sich die heißesten Tage des Sommers 2015 am besten aushalten. Die Freibäder haben gute Geschäfte gemacht. Foto: Archiv/Hendrik Steffens
Bis zur Nase ins Wasser: So ließen sich die heißesten Tage des Sommers 2015 am besten aushalten. Die Freibäder haben gute Geschäfte gemacht. Foto: Archiv/Hendrik Steffens

In den Freibädern und Seen des Kreises Lichtenfels holten sich in diesem Jahr deutlich mehr Menschen eine Erfrischung als in den vergangenen Jahren. In Ebensfeld nahmen die Gäste sogar etwas Baulärm bereitwillig in Kauf.

Jetzt wurd's mal wieder richtig Sommer. Und was für die Bauern zu heiß und trocken ist, rettet Freibädern die Saison. Alexander Rink, technischer Leiter des Kuno-Mare Burgkunstadt, ist "sehr, sehr zufrieden" mit den Besucherzahlen. 40 000, schätzt er, kamen, um sich eine Abkühlung von den tropischen Temperaturen zu holen. Die fünf Wochen zwischen dem 29. Juni und dem 2. August seien "unglaublich gut besucht" gewesen: Bis zu 1300 Gäste seien täglich im Bad gewesen. "Im Erlebnisbecken hat man teilweise nur noch einen Stehplatz bekommen", sagt Rink und lacht. Auch mit der Abkühlung sei das so eine Sache gewesen - bei bis zu 28 Grad Wassertemperatur in den solarbeheizten Becken.


Mehr als 1000 Gäste am Tag

Damit die Sicherheit der vielen Menschen trotzdem gewährleistet war, wurde das Personal aufgestockt.
Zusätzlich zu den zwei Bademeistern, so Rink, seien von Montag bis Freitag drei Rettungsschwimmer abrufbereit gewesen. Wenn benötigt, konnten sie zur Unterstützung angefordert werden. Am Wochenende halfen Mitglieder der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft aus. "Quasi als Gegenleistung dafür, dass sie im Bad trainieren können", sagt Rink.

Der technische Leiter des Bades ist jetzt, zum Ende der Saison, "erschöpft, aber glücklich". Nachdem am 8. Mai die Türen öffneten, ist zum kommenden Sonntag das Abschwimmen geplant.

Seit fünf Jahren arbeitet Michael Hanke im Redwitzer Bad. "So einen Sommer hatten wir lange nicht mehr", sagt der Fachangestellte für Bäderbetriebe und Leiter des Freibades Redwitz. Wörter wie "Wahnsinn" und "super" fallen bei ihm, wie auch bei den Kollegen. An Spitzentagen besuchten mehr als 1000 Leute das Redwitzer Bad. In der letzten Augustwoche waren es teilweise noch 800.

Die Gesamt-Besucherzahl schätzt Hanke auf knapp 30 000. Das seien 5000 bis 6000 mehr als in den vergangenen beiden, regnerischen Sommern. "Als es im Juli so trocken war, sah die Liegewiese aus wie ein Hartplatz", verdeutlicht er die - für die Bilanz sehr positiven - Folgen der Besucherströme.


Zwei sehr gute Sommermonate

Um die Sicherheit jederzeit gewährleisten zu können, bekamen die zwei Redwitzer Bademeister Unterstützung von Ehrenamtlichen der Wasserwacht. "Sonst wäre das nicht möglich. Immer wenn ein Kind einen Bienenstich hat, muss ich ein paar Minuten vom Becken weg", verdeutlicht Hanke. So ist es bisher gut gelaufen. Am Sonntag schließt auch dieses Bad vorerst.

"Geht so", sagt Martin Lüders über die Saison. Nur im Spaß natürlich. Seit er 2005 die Regie an dem Badesee in Bad Staffelstein übernommen hat, sei das die beste Saison gewesen. "Dass wir zwei so gute Sommermonate hatten, ist selten vorgekommen", sagt Lüders.

Von 50 000 bis 60 000 Besuchern zwischen dem 1. Mai und Anfang September ging Lüders aus. "Am stärksten Tag, dem Sonntag, 5. Juli, hatten wir um die 4000 Gäste." Um die Sicherheit der Badenden zu gewährleisten musste dann übertrieben gesagt "alles ran, was einen Rettungsschwimmer-Schein hat." Bis auf einen Badeunfall, bei dem ein Mann reanimiert werden musste, ging es glimpflich ab. Bis 15. September ist der Badesee noch geöffnet.


Erfolg trotz Trassenbau

Unweit des Ebensfelder Naturbades liefen in diesem Sommer die Bauarbeiten an der ICE-Trasse. Die Gemeinde musste die Zufahrt zum Bad ändern und Parkplätze umlegen. "Wir hatten mit deutlich weniger Gästen als in anderen Jahren gerechnet", sagt Tobias Walter von der Gemeindeverwaltung.

Die Befürchtungen hätten sich zum Glück nicht bewahrheitet - wohl auch weil die Baustelle an den gut besuchten Wochenendtagen ruhte. Wie die anderen Frei-Gewässer im Landkreis erfreute sich der Ebensfelder Badesee großer Beliebtheit. Eine rundum gelungene Saison