Eva-Maria Drießen ist Sozialarbeiterin an der Adam-Riese-Mittelschule

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Eva-Maria Drießen (26) arbeitet seit Juli als Jugendsozialarbeiterin an der Adam-Riese-Mittelschule Bad Staffelstein. Ihr Aufgabenbereich ist vielfältig, reicht von Hilfe bei Mobbing bis hin zur Organisation von Veranstaltungen. Foto: Hendrik Steffens
Eva-Maria Drießen (26) arbeitet seit Juli als Jugendsozialarbeiterin an der Adam-Riese-Mittelschule Bad Staffelstein. Ihr Aufgabenbereich ist vielfältig, reicht von Hilfe bei Mobbing bis hin zur Organisation von Veranstaltungen.  Foto: Hendrik Steffens

Eva-Maria Drießen (26) ist neue Jugendsozialarbeiterin an der Adam-Riese-Mittelschule Bad Staffelstein. Die 26-Jährige ist Ansprechpartnerin für Schüler, Lehrer und Eltern. Sie wurde von der Bankangestellten zur Pädagogin.

Die Ferienzeit wirkt noch nach. Die Schüler sind aufgeregt und haben viel zu erzählen, wie der Geräuschpegel auf dem Flur verrät. Durch die Tür dringt hohes Lachen. Doch auch wenn man es gerade nicht hört - immer wieder gibt es Probleme, Auseinandersetzungen, Ausgrenzungen unter den Heranwachsenden an der Adam-Riese-Mittelschule.

In solchen Fällen steht die Tür zum Büro von Eva-Maria Drießen (26) offen. Die junge Frau mit der wallenden roten Mähne ist seit dem 1. Juli Jugendsozialarbeiterin an der Bad Staffelsteiner Schule. Ihre Aufgaben sind vielfältig: Sie reichen von spontaner Hilfe bei Auseinandersetzungen hin zu sozialpädagogischer Gruppenarbeit oder Elternarbeit. Drießen organisiert aber auch Veranstaltungen - etwa Vorträge von Experten anderer Organisationen - und sieht sich als Bindeglied im Gemeinwesen der Schule. "Es ist schwer, das auf eine Tätigkeit zu reduzieren", sagt die 26-Jährige. Vor allem mache sie Angebote.


Kein Fall ist wie der andere

Morgens beginnt Drießens Tag mit Gesprächen. Mit dem Kollegium im Lehrerzimmer und mit Schülern auf dem Flur. Die Schwelle zur Kommunikation hält sie bewusst niedrig. "So bekomme ich mit, wenn Bedarf nach sozialpädagogischer Unterstützung besteht." Sie will als neutrale Person wahrgenommen werden und als solche beraten: Oft geht es im Alltag um Mobbing - wenn ein Kind in der Klasse ausgegrenzt wird oder sich in der Gruppe nicht behaupten kann. Schüler, Eltern oder Lehrer kommen zu ihr und schildern den Fall. Dann suchen sie gemeinsam nach Lösungen.

"Es gibt keinen ganz typischen Fall. Die Konstellationen sind immer etwas anders." Hilfreich bei Mobbing könne meist eine Unterstützergruppe für die oder den Betroffenen sein. Es geht darum, soziale Routinen aufzubrechen, bei denen jemand in der Opferrolle fest sitzt. Ganz wichtig: "Bei allen Maßnahmen unterliege ich der Schweigepflicht", versichert Drießen. Kein Fall dringe ungewollt nach außen.

In diesem Schuljahr möchte die Jugendsozialarbeiterin noch einige Projekte auf den Weg bringen: Etwa ein Theaterstück zum Thema Mobbing, das zum Nachdenken über das Thema anregen soll. Außerdem Vorträge oder Workshops zum sozialen Lernen oder zur Prävention von Alkohol- und Drogenmissbrauch. Bei der Umsetzung dieser Ideen holt sich Eva-Maria Drießen Unterstützung von externen Experten.


Ausgebildete Bankkauffrau

Vor ihrer Stelle als Jugendsozialarbeiterin an der Adam-Riese-Mittelschule war die junge Frau an der Ebensfelder Mittelschule seit Januar in gleicher Position tätig, davor in einer heilpädagogischen Wohngruppe. Dass die studierte Sozialarbeiterin mal in den "sozialen Zweig" gerät, war übrigens nicht selbstverständlich. Nach dem Realschulabschluss machte Drießen eine Lehre zur Bankkauffrau. "Mir war aber relativ schnell klar, dass mich das nicht erfüllt", sagt sie. Letztendlich studierte sie Soziale Arbeit an der Hochschule Coburg und schloss mit dem Bachelor ab.

An der Adam-Riese-Mittelschule besteht das Angebot der Jugendsozialarbeit seit 2010. Die Sozialpädagogin Sandra Neubert wird während ihrer Elternzeit von Eva-Maria Drießen vertreten.


Sozialarbeit an Schulen

Programm Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) wird aus Mitteln des Staatsministeriums für Arbeit, Soziales, Familie und Integration gefördert.

Schwerpunkt Hauptaufgabe der JaS sind Einzelfallhilfe und Beratung vor Ort.

Träger ist der Caritasverband für den Landkreis Lichtenfels.

JaS organisiert Projekte, etwa zur Drogenprävention, die dann von Experten wie Ärzten oder Polizisten durchgeführt werden können. red