Ein Anbau in Uetzing spaltet Bauausschuss Bad Staffelstein

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Den Grünstreifen hinter dem Ortseingang möchte eine Frau der Stadt abkaufen, um ein Haus zu bauen. Der Ort ist kritisch - weil die Stadt hier ihre Besucher begrüßt. Foto: Steffens
Den Grünstreifen hinter dem Ortseingang möchte eine Frau der Stadt abkaufen, um ein Haus zu bauen. Der Ort ist kritisch - weil die Stadt hier ihre Besucher begrüßt.  Foto: Steffens

Eine Gefahr für das Ortsbild? Die längste Diskussion im Bad Staffelsteiner Bauausschuss am Dienstag verursachte ein Antrag auf Vorbescheid aus Uetzing.

Ein denkmalgeschütztes Haus unterhalb der Kirche und im Bereich des Kindergartens soll umgestaltet werden. Geplant sind Gastronomie im Erdgeschoss und vier Wohnungen im ersten Stock. Das Haus soll einen modernen Anbau bekommen, der durch seine kantige Architektur auffallen würde. Das "Gestalterische", wie es Zweiter Bürgermeister Hans-Josef Stich (CSU) nannte, teilte die Meinungen.


Nicht auf Biegen und Brechen

"Geschmäcker sind verschieden", meinte Klaus Schnapp (SBUN), der sich den modernen Fleck im klassischen Umfeld gut vorstellen konnte. Wolfgang Herold (CSU) meinte: "Das Umfeld hat ortsbildprägenden Charakter" und mit dem Anbau, der der Umgebung nicht entspreche, könne er sich "nicht anfreunden". Hans-Josef Stich meinte ebenfalls, der Neubau könne ein Fremdkörper werden. Hinzu kämen Fragen hinsichtlich der Parkplatzsituation, die geklärt werden müssten.


Allgemein begrüßt wurde der Versuch, den Ort gastronomisch zu beleben. "Aber auf Biegen und Brechen etwas hinein zu machen, was nicht zur Umgebung passt, finde ich nicht gut", sagte Manuel Schrüfer (FW). Dem Antrag auf Vorbescheid könne man - aufgrund des Anbaus - kein gemeindliches Einvernehmen erteilen, urteilte der Ausschuss.

Ebenfalls für Diskussionsstoff sorgte eine Bauvoranfrage zur Errichtung einer Maschinenhalle im Bereich Loffeld/Am Brunnsteig in Horsdorf. Vor Ort ist reines Wohngebiet, was landwirtschaftliche Nutzung ausschließt. "Die einzige Möglichkeit, die Maschinenhalle zuzulassen, wäre, dass man den Bebauungsplan in dem Bereich ändert", sagte Wolfgang Lilie vom Stadtbauamt. Das wiederum obliege dem Stadtrat.


Stadt-Eingang gestalten

Weil Nachbarn in dem Wohngebiet durch Lärm gestört werden könnten, gaben sich die Mitglieder des Bauausschusses nicht optimistisch, dass die Maschinenhalle gebaut werden könnte. Die Nachbarn müssten unbedingt befragt werden, bevor Schritte eingeleitet werden könnten.

Eine Ortsbesichtigung führte an die Lichtenfelser Straße. Eine Bauherrin will den Grünstreifen unmittelbar hinter dem großen "Bad Staffelstein"-Schild erwerben, das Autofahrer im Zentrum begrüßt. Ein angrenzendes Grundstück will sie zur Straße hin erweitern und ein Haus mit Garage drauf bauen. Niemand im Ausschuss wollte, dass die Fläche komplett hergegeben wird - auch weil man die Gestaltung des Ortseingangs nicht gänzlich aus der Hand geben dürfe. Die Bauvoranfrage blieb ohne Beschluss. Gemeindliches Einvernehmen wurde erteilt für: Ein Einfamilienhaus in Unterzettlitz und eines in Uetzing, ein Carport in Uetzing sowie den Umbau eines Lagers zu Wohnraum in Grundfeld. Ebenfalls für den Bau eines Einfamilienhauses in Bad Staffelstein, einen Hausumbau und Carportneubau in Schönbrunn. Dem Wunsch der Firma B&P Bauträger, weitere zwei Jahre stationär in Staffelstein werben zu dürfen, wurde zugestimmt. Weiterhin wurde das Einvernehmen erteilt für den Bau eines Fahrradunter-stands in Bad Staffelstein und eines Einfamilienhauses in Wiesen. Nur eine Gegenstimme gab es zum Antrag auf den Bau einer Gerätehalle in Unnersdorf.

Der Tektur zum Bauantrag eines Einfamilienhauses mit Carport in Schönbrunn wurde unter Vorbehalt zugestimmt: Aufgrund der hochwassergefährdeten Lage müsse ein Retentionsraum geschaffen werden. Eine weitere Tektur betraf die Ergänzung einer Terrassenüberdachung bei einem Hausbau in Bad Staffelstein. Kein Widerspruch.


Sonstiges

Die Firma Mühlherr Kies und Beton darf ein weiteres Jahr ihre Transport-Betonmischanlage inklusive Beton- und Abwasser-Recyclinganlage in Horsdorf aufstellen. Einer Bauvoranfrage für ein Haus in Unnersdorf wurde nicht zugestimmt, weil sie dem Flächennutzungsplan widerspricht. Mehr Glück hatte ein Bauherr in Schwabthal, der vorbehaltlich der Zustimmung des Staatlichen Bauamts weiter planen kann. Einem Antrag der Pizzeria Casa Vecchia, auf den Einbau eines Fettabscheiders verzichten zu dürfen, wurde nicht entsprochen (Fettabscheider trennen Fette und Öle vom Abwasser).