Die Robert Hofmann GmbH mit Sitz in Schney wurde als eine von drei Lichtenfelser Firmen mit dem Wirtschaftspreis "Bayerns Best 50" bedacht. Grund dafür ist vor allem das starke Wachstum der letzten Jahre.
Die Robert Hofmann GmbH sorgt für Arbeitsplätze im Raum Lichtenfels. In den Jahren 2011 bis Ende 2014 wuchs die Mitarbeiterzahl von rund 150 auf 250. Der Umsatz stieg in der Zeit von 25 auf 35 Millionen Euro. Das waren zwei Gründe, warum das Lichtenfelser Unternehmen vom bayerischen Wirtschaftsministerium als eines von "Bayerns Best 50" prämiert wurde (siehe Infobox). Für den Geschäftsführer Robert Hofmann ist der Erfolg vor allem Teamarbeit.
An der Außenwand der Lehrwerkstatt ist eine Namenstafel angebracht. Auf ihr sind alle Auszubildenden verzeichnet, die seit 1958 die Firma durchlaufen haben. In einer Vitrine in der Werkstatt steht das per 3D-Drucker geformte Antlitz jedes einzelnen der jungen Menschen, die gerade für Robert Hofmann arbeiten.
Ein Konzept geht auf
Namensgeber und Geschäftsführer Robert Hofmann weiß, was er an seinen Mitarbeitern hat: "Diese Auszeichnung ist eine Bestätigung, dass wir gut arbeiten - vor allem, dass wir gute Mitarbeiter haben - und dass das Konzept, das wir seit 30 Jahren haben, aufgeht", sagt der 53-Jährige. Chefsache sei der Erfolg nur zum Teil.
Ein Grund dafür, dass sich die Firma für den Preis beworben hat, liegt auf dem benachbarten Werksgelände. Im vergangenen Jahr holte die Concept Laser GmbH, eine Firma derselben Gruppe, die Auszeichnung (Werkzeugbau Siegfried Hofmann GmbH, Robert Hofmann GmbH und Concept Laser GmbH bilden eine Unternehmensgruppegruppe, alle Firmen sind aber eigenständig).
"Da wollten wir dann auch mal schauen, ob wir zu den Besten gehören", sagt Robert Hofmann. Mit der ersten Bewerbung hat es direkt funktioniert.
Es war übrigens nicht der erste Preis für den Unternehmer: 1996 hat Robert Hofmann den Bayerischen Innovationspreis verliehen bekommen. Vor allem für die Einführung von Maschinen zum 3D-Druck aus Amerika nach Deutschland. Damals hieß das noch Rapid Prototyping. "Ich wollte einer der Ersten sein, die das in Deutschland haben", sagt er. Erst habe die Technologie nicht ordentlich funktioniert. Doch er blieb dran und machte die Prozesse erst wirtschaftlich - und dann zu einem Wachstumsmotor für sein Unternehmen.
22 Neueinstellungen im August
Dieses Wachstum ist ein entscheidender Faktor für die Auszeichnung der "Best 50" durch das Wirtschaftsministerium des Freistaats. Im August, meint Robert Hofmann, habe seine Firma 22 Neueinstellungen verzeichnet. "Und das ist normalerweise ein ruhiger Monat", sagt er. 20 Auszubildende seien aktuell Teil der Firma.
Das ist einer guten Auftragslage zu verdanken: Besonders stark wachse das Engagement des Unternehmens in der Automobilindustrie, sagt Hofmann. Und da wiederum vor allem als Modellbauer für Systemlösungen. "Unser Vorteil ist, dass wir durch unsere Größe ganze Komponenten bauen können, wie Mittelkonsolen oder Türen", meint Hofmann. Viele Konkurrenten in der Modellbau-Branche in Deutschland seien deutlich kleiner und daher nicht in der Lage, komplexe Lösungen in vergleichbarer Zeit zu liefern.
Neben Aufträgen am Automobilmarkt soll das Unternehmen künftig deutlich mehr für die Flugzeugindustrie arbeiten. Robert Hofmann schätzt, dass dort aktuell fünf Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet werden. In wenigen Jahren sollen es 20 Prozent sein.
All das ist ein Beweis, dass der 53-Jährige in den 90er-Jahren auf die richtige Technologie gesetzt hat.
3D-Druck genießt aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten viel Relevanz am Markt. Und der Lichtenfelser Modellbauer setzt stark auf diese und verwandte Technologien, die Flexibilität und Schnelligkeit verbinden.
Doch ohne das richtige Personal wäre trotzdem kein Erfolg möglich. "Wir sind froh, dass wir es trotz schwieriger Bedingungen schaffen, unsere Stellen gut zu besetzen", so Hofmann. Und er tut viel dafür: Erst kürzlich wurde die Lehrwerkstatt des Unternehmens für eine halbe Million Euro ausgebaut. Zwei Ausbildungsmeister kümmern sich um die Azubis. "Man muss viel tun." In die Schulen, Werbung machen, Tage der offenen Tür veranstalten. Die Robert Hofmann GmbH macht das.
Und zählt sicher auch deshalb zu Bayerns "besten 50".
Warum Robert Hofmann GmbH zu "Best 50" zählt
Unternehmen Die Robert Hofmann GmbH mit Sitz in Schney (Lichtenfels) ist tätig als Dienstleister im Modell-, ALU-Werkzeugbau und 3D-Druck für die Kunststoffverarbeitende Industrie. Seit 1996 hat sich das damals 60 Mitarbeiter starke Unternehmen zu einem Global Player mit 250 Mitarbeitern entwickelt.
Kunden Zu den Kunden zählen die Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrtindustrie, Haushaltswarenindustrie, Medizin- und Verpackungsindustrie.
Die Produkte reichen von Fahr- und Flugzeuginterieur und -exterieur bis hin zu Fertigungslösungen für Operationsbesteck und Zahnimplantaten.
Auszeichnung Mit "Bayerns Best 50" würdigt das bayerische Wirtschaftsministerium jährlich wachstumsstarke
Mittelstandsunternehmen. Die Preise werden seit 2002 vergeben. Aus mehr als 600 000 mittelständischen Unternehmen in Bayern wurden 2000 Unternehmen recherchiert, die die Kriterien für eine Teilnahme am Wettbewerb erfüllen.
Wachstum Das auszuzeichnende Unternehmen benötigt ein überdurchschnittliches Wachstum an Umsatz und Anzahl der Mitarbeiter in den vorangegangenen fünf Jahren. Diese Steigerungen dürfen jedoch nicht überwiegend aus dem Zukauf anderer Unternehmen resultieren.