A73 bei Bad Staffelstein: Wildwechsel bremst auf 100

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Über zwei Kilometer gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung, weil Wildwechsel drohen könnte. Foto: Hendrik Steffens
Über zwei Kilometer gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung, weil Wildwechsel drohen könnte.  Foto: Hendrik Steffens

Zwischen den Autobahnausfahrten Bad Staffelstein-Kurzentrum und Bad Staffelstein darf derzeit nicht so schnell gefahren werden. Grund dafür sind Bauarbeiten an der Lärmschutzwand - deswegen musste ein Schutzzaun weichen.

Derzeit dürfen Fahrzeuge auf der A73 zwischen Bad Staffelstein-Kurzentrum und Bad Staffelstein abschnittsweise nicht schneller als 100 Stundenkilometer fahren. Vorsicht bezüglich des Wildwechsels ist der Grund.

Auf westlicher Seite des beidseitigen Rastplatzes an der Autobahn zwischen Bad Staffelstein-Kurzentrum und Bad Staffelstein wird derzeit eine Lärmschutzwand gebaut. Im Zuge der Baumaßnahme sei es notwendig gewesen, den Wildschutz-Zaun teilweise zu entfernen, wie ein Sprecher der Straßenmeisterei Bad Staffelstein der Autobahndirektion Nordbayern mitteilte. Die Beschränkung wird auf Höhe der Ausfahrt Kurzentrum Bad Staffelstein aufgehoben.

Die Baumaßnahme zwischen den Autobahnabfahrten werde laut der Behörde vermutlich am 10. Oktober abgeschlossen sein. Ob der Wildschutzzaun dann auch schon wieder steht, sei aber noch nicht sicher.


Wie gefährlich sind Wildwechsel?

Am häufigsten queren Wildtiere Straßen im Herbst. Aber bereits ab der zweiten Julihälfte bis Mitte August steigt das Risiko für Wildunfälle: Die Paarungszeit für Rehwild hat begonnen, wie der Bayerische Jagdverband mitteilt. "Allerdings sollten sich die Tiere mittlerweile schon wieder beruhigt haben", meint Oliver Kröner, Leiter des Bereichs Forsten am Coburger Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten. Große Gefahr für Autofahrer sieht er angesichts des fehlenden Wildschutzzauns an der A 73 nicht.

Generell gilt: In den frühen Morgenstunden und in der Abenddämmerung sind Wildtiere besonders aktiv. Autofahrer sollten deshalb - vor allem in Waldnähe, entlang von Hecken und hohen Feldern - bremsbereit sein, immer den Fahrbahnrand im Auge behalten. Und sobald ein Reh auftaucht, kontrolliert bremsen, rät der Förster. Ist ein Zusammenstoß nicht zu verhindern, sollte der Fahrer das Lenkrad unbedingt gerade halten. Unkontrollierte Ausweichmanöver sind gefährlich, weil man dabei leicht ins Schleudern gerät.

Laut Bayerischem Jagdverband kann ein Zusammenstoß mit Wild fatale Folgen haben: Schon bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern entwickle ein 20 Kilogramm leichtes Reh ein Aufprallgewicht von knapp einer halben Tonne.

Passiert trotz aller Vorsicht ein Unfall, müssen sich Autofahrer nach dem Sichern der Gefahrenstelle übrigens sofort bei der nächsten Polizeidienststelle melden. "In der Regel willen die Beamten, wer für das jeweilige Revier zuständig ist", meint Kröner.


Nur vorübergehend

Die Unterbrechung des Wildschutzzauns wird nur vorübergehend im Zuge des Baus der Lärmschutzwand bestehen. Der von der Autobahndirektion Nordbayern geplante Lärmschutz sieht den Bau von einseitigen Lärmschutzwänden auf einer Gesamtlänge von 1544 Metern vor.

Das gilt für die Bereiche der Stadt Bad Staffelstein und des Marktes Ebensfeld. Die Kosten für den Bau der Lärmschutzeinrichtungen bezifferte die Regierung auf voraussichtlich 1,9 Millionen Euro. Voraussichtlich wird die Baumaßnahme im November 2015 abgeschlossen sei.