"Es wird warm!", hat mir dieser Tage meine Frau zugerufen - und ich habe sie fast reflexartig korrigiert: "Allenfalls wärmer!"
Ich möchte an dieser Stelle auf keinen Fall darstellen, dass es keineswegs ein Spaß ist, mit einem sprachaffinen Redakteur verheiratet zu sein. Vielmehr will ich darauf hinaus, wie unterschiedlich doch das Temperaturempfinden sein kann.
Sieben Grad Celsius sind für mich nicht "warm". Ich würde diese Temperatur allenfalls als "im Winter noch halbwegs erträglich" klassifizieren. "Warm" ist für mich ein schöner Sommertag mit 22,23 Grad. Eine Temperatur, die es - wenn es nach mir ginge - das gesamte Jahr über haben könnte.
Das Temperatur-Empfinden der Menschen ist ohnehin höchst unterschiedlich: Es gibt Leute, die Sommer wie Winter im kurzärmeligen T-Shirt unterwegs sind - und andere laufen ganzjährig in ihrer Wohnung barfuß herum. Ein Gedanke, bei dem dem einen oder der anderen schon Gänsehaut den Rücken hinab läuft.
Dafür stecken wieder andere an warmen Sommertagen noch im dicken Pullover oder gehen im Winter selbst bei mittleren Plusgraden nicht ohne Kopfbedeckung aus dem Haus.
Schwierig wird `s dann aber manchmal unter der Bettdecke, wo die Temperatur der Partner ja oftmals sehr differieren. Ich hatte da in all den Jahren Glück: Meine Frau hat sehr selten kalte Füße. Ich entging damit dem Schicksal vieler Männer, die die unteren Extremitäten ihrer Partnerin trotz aller Mühen immer nur wärmer kriegen - aber eben niemals warm.