Jacob Schramm ist Deutscher Vizemeister

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Jacob Schramm aus Eppenreuth ist Deutscher Vizemeister im Abfahrtslauf der U18. Foto: Archiv
Jacob Schramm aus Eppenreuth ist Deutscher Vizemeister im Abfahrtslauf der U18.  Foto: Archiv

Der 17-jährige Jacob Schramm aus Eppenreuth bei Grafengehaig (Landkreis Kulmbach) ist Deutscher Vizemeister im Abfahrtslauf.

Der aus Eppenreuth (Gemeinde Grafengehaig) stammende Skirennläufer Jacob Schramm feierte seinen bislang größten sportlichen Erfolg. Er wurde Deutscher Vizemeister im Abfahrtslauf in der Altersklasse U18. Auf der berühmten Kandahar-Strecke in Garmisch-Partenkirchen war nur der ein Jahr ältere Tim Sigmund vom SC Rheinfelden schneller als der Frankenwälder, der für den SC Bad Aibling statet. Nach 1:05 Minuten trennten beide nur sechs hundertsel Sekunden.

Die Kandahar fordert von den Rennfahrern größte Überwindung. "Da muss man sich schon trauen", sagt Jacob. "Denn im Trögel-Hang geht es fast senkrecht nach unten."

Am gleichen Tag startete Jacob auch bei der Deutschen Meisterschaft der Senioren, bei der auch zahlreiche Weltcup-Fahrer aus Deutschland - Klaus Brandner siegte knapp vor Andreas Sander -, Österreich (Otmar Striedinger), Slowenien (Andrej Sporn, Klemen Kosi) und der Schweiz am Start waren.
Nur etwa drei Sekunden fehlten dem Oberfranken als 42. der Gesamtwertung auf die Weltcup-Fahrer. Der 17-Jährige war dabei Schnellster seiner Altersklasse U18.

Die Silbermedaille bei der "Deutschen" entschädigte Jacob für eine zuvor ziemlich verkorkste Saison. Der 17-Jährige hatte sich gleich zu Saisonbeginn bei einem Trainingssturz am Rücken verletzt. Die Folgen spürte er den ganzen Winter über und konnte bei kaum einem Rennen seine volle Leistungsfähigkeit auf die Ski bringen. "Es waren immer wieder gute Fahrten dabei, aber die Ergebnisse waren nicht wirklich gut", sagt Jacob. Doch in letzter Zeit ging es wieder aufwärts. "Ich habe mich in Garmisch ganz gut gefühlt und bin mit breiter Brust ins Rennen gegangen", erzählt Jacob.


Ziel ist der C-Kader

Der Eppenreuther hat eigentlich immer den Slalom geliebt, sich aber in den vergangenen beiden Jahren zu den schnelleren Disziplinen hinorientiert. 2015 wurde Jacob Sechster im Deutschen Schülercup und wurde daraufhin in den Bayerischen Landeskader der Jugend aufgenommen. Sein nächstes Ziel ist der Sprung in den C- oder C-/D-Kader der deutschen Nationalmannschaft. Dafür sah es während der Saison nicht besonders gut aus, doch die jüngsten Erfolge haben seine Chancen wieder steigen lassen. Mit derzeit Weltranglistenplatz 4 in der Super-Kombination (Abfahrt/Super G und Slalom) sowie in der Abfahrt des Jahrganges 1999 hat Jacob Schramm einen ersten Schritt in diese Richtung getan. "Jetzt muss ich das Urteil der DSV-Trainer abwarten", sagt Jacob, der Ende März am Feldberg noch die Deutsche Meisterschaft im Slalom und Riesensalom sowie danach das ein oder andere FIS-Rennen fährt.


Schulwechsel nicht bereut

Seit diesem Schuljahr besucht Jacob das Christopherus-Gymnasium in Berchtesgaden, wo auch der ehemalige Weißenbrunner Weltcup-Fahrer Stefan Pistor arbeitet. Der Eppenreuther wohnt nur zwei Minuten vom Trainingshang entfernt. Sechs Mal in der Woche wird normalerweise trainiert. "Den Wechsel ans Internat habe ich auf keinen Fall bereut", sagt Jacob. "Durch die Schulzeitverlängerung hat man mehr Zeit, Sport und Schule miteinander zu verbinden." In Berchtesgaden wird er erst nach der 13. Klasse das Abitur ablegen.

Der Oberfranke hat sich in den bayerischen Alpen nur körperlich, sondern auch in puncto Skitechnik verbessert. "Leider konnte ich das in diesem Winter noch zu selten zeigen," sagt er. Dass er sein Können beim Saisonhöhepunkt unter Beweis stellen konnte, entschädigt aber für Vieles. Doch trotz aller Unterstützung durch den Bayerischen und Deutschen Skiverband sind Sponsoren für Jacob Mangelware. "Es würde mich schon freuen, wenn ich bei den internationalen Rennen für Firmen aus der Region oder für Oberfranken werben könnte", sagt er.