Sein Name war (bald) Hase

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Foto: Wolfgang Kumm/dpa
Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Schnee oder Schoko-Hase? Welches Thema hätten's denn gern? Das ist heute die entscheidende Frage.

Heute habe ich die Qual der Wahl. Schreibe ich übers Wetter (Wahnsinn, am 29. Februar schneit es!) und darüber, dass ich heuer schon zwei Mal vorschnell die Schneeschaufel eingelagert und ebenso zwei Mal wieder kleinlaut hervorkramen musste; und darüber, dass ein Großteil der Autofahrer es offensichtlich verlernt hat, wie man sich bei winterlichen Straßenverhältnissen richtig verhält (Sommerreifen, mit 100 bei Schneesturm über die Landstraße und bis zwei Meter auf den Vordermann aufgefahren gehören nicht dazu).
Oder schreibe ich über etwas, das ich überhaupt nicht nachvollziehen kann; Menschen nämlich, die es nicht schaffen, innerhalb eines Jahres ihren Schoko-Osterhasen (oder wahlweise Nikolaus) aufzuessen! Da mein Kollege Dietmar Hofmann gestern schon über Schnee und Wetter schwadroniert hat, seit einem Tag - zumindest auf dem Kalender - der Frühling da ist und ich jetzt lieber nach vorne blicke, entscheide ich mich fürs zweite Thema.
Apropos nach vorne blicken: Wenn ich das hier an meinem Schreibtisch tue, schaue ich direkt in die großen braunen Augen eines gigantischen Schoko-Osterhasen. Geschätzt ein Kilo hat das gute Stück einer Schweizer Edel-Marke, das mich zuckersüß anlächelt. Ein Kollege hat den Goldhasen mitgebracht. Eine nette Geste, denke ich mir, schließlich sind es nur noch wenige Wochen bis Ostern. Da lässt eben jener Kollege die Bombe platzen: Er habe den Hasen der Redaktion gespendet, weil der jetzt schon seit einem knappen Jahr unangetastet bei ihm Zuhause gestanden habe. Wie bitte? Ich glaub', ich hör nicht richtig. Bei uns Zuhause hätte so ein Teil eine Halbwertszeit von schätzungsweise zwei Tagen.
Doch der Hase hat Glück. Noch habe ich Fasten- und er Schonzeit. Aber die ist in vier Wochen rum. Sollte er mich dann immer noch so frech angrinsen, hat sein letztes Stündchen geschlagen.