Ab August soll das Lokal an den Kühnlenzhof zurückkehren. Mit neuem Konzept, neuem Betreiber und altem Namen im neuen Logo plant Oleg Knoll (37) seinen Erfolg.
Den Namen "Leo's" kennen die Kronacher. Viele verbinden damit wohl auch etwas: besondere Getränke, Speisen oder Gesichter und vielleicht emotionale Momente. Das hofft Oleg Knoll jedenfalls. Der neue Betreiber aus Neustadt bei Coburg nutzt das vertraute Wort als Marketing-Instrument, um mit Erfolg in Kronach anzukommen. Mit den früheren Betreibern allerdings hat er nichts zu tun.
Am Montagmorgen schrauben zwei Handwerker an den Anschlüssen in den Räumen am Kühnlenzhof. Abgesehen von einer nackten Bar, ein paar Tischen und Sitzgarnituren ist noch nicht viel drin in den weiß gestrichenen Zimmern. Für Mitte bis Ende August ist die Eröffnung geplant. Wie es letztendlich aussehen soll in den noch kahlen Zimmern, darüber tauschen sich Oleg Knoll und sein Innenraumgestalter noch aus. "Es soll eine besondere Note bekommen. Weiße Wände sind mir zu nichtssagend", meint Knoll.
Vor zwei Monaten fasste der 37-Jährige aus Neustadt bei Coburg den Entschluss, unter die Kronacher Gastronomen zu gehen.
Selbst gemachtes Eis und Kuchen Mit dem eigenen Lokal will Knoll ein breites Angebot bedienen. Eine Mischung aus Café, Lounge und Bar stellt er sich für das Kronacher Publikum vor. Vormittags soll es Frühstücksbüfett geben. Anschließend kleine Tagesgerichte, Sandwiches, selbst gemachtes Eis und Kuchen. Abends dann Cocktails und Longdrinks. "Auf jeden Fall auch was fürs jüngere Publikum", meint Knoll.
15 Jahre Erfahrung hat der Neustadter in der Gastronomie. Seit einiger Zeit spiele er mit dem Gedanken, sich selbstständig zu machen, sagt Knoll.
Bisher arbeitete er in einem Neustadter Eiscafé mit Bar ("da habe ich fast alles mal gemacht und viele Erfahrungen gesammelt"), erlernte ökonomische wie gastronomische Feinheiten, die zum Führen eines Lokals gehören - und wie man frisches Eis macht. In Kronach habe er schließlich die idealen Räume gefunden. Sein Ziel? "Erst mal ankommen, beobachten, was gut funktioniert und was nicht", sagt er. Dann wolle er entscheiden, wie sich der Fokus entwickele. Knoll will dazu auch selbst im Laden stehen. Derzeit sucht er nach personeller Verstärkung, vor allem im Service.
Die Lage ist kein Selbstläufer Das Lokal liegt an der Europabrücke ideal. Mit viel Laufkundschaft, noch mehr Autofahrern, die täglich vorbeikommen und einem angrenzenden Parkplatz. Eigentlich also gute Bedingungen.
Trotzdem schien das Geschäft in der Immobilie nach dem Abgang des ersten "Leo's" nicht immer rund zu laufen. Von Herbst 2013 bis vor wenigen Monaten war das "Pekahuna" dort ansässig, ein Burger-Restaurant, das unter anderem exotische Fleischsorten anbot. Im Februar schloss es die Türen und sollte in Bamberg wieder öffnen. Bislang ist es dazu nicht gekommen, wie aus den Veröffentlichungen auf der öffentlichen Facebook-Seite des Lokals (zuletzt im Mai) hervorgeht. Zu den Gründen für die Geschäftsaufgabe in Kronach zählte wohl eine "zu kleine Zielgruppe" für das Angebot des Premium-Burgerbraters, wie es Anfang des Jahres hieß. Der Betreiber des "Pekahuna" vermittelte zwischen seinem Nachmieter Oleg Knoll und Vermieter Wolfgang Simon.
Simon ist auf Nachfrage nicht gerade begeistert über die Situation. Mit den Betreibern des Pekahuna hatte er bei deren Antritt einen Zehn-Jahres-Mietvertrag abgeschlossen.
Nicht mal zwei blieb das Lokal. Der neue Mieter hat sich vorerst für fünf Jahre eingemietet. Das bedeutet weniger finanzielle Sicherheit für den Vermieter, der 2013 rund 200 000 Euro in die Sanierung der Immobilie am Kühnlenzhof investierte. Er gab sich allerdings "zuversichtlich", dass der neue Betreiber genügend Erfahrung und ein tragfähiges Konzept mitbringe, um in Kronach dauerhaft erfolgreich zu sein.
Zuversichtlich ist Oleg Knoll auch. "Das Leo's hat damals perfekt funktioniert. Da möchte ich anknüpfen."