Fos am Rennsteig: Richard Rauh kritisiert CSU scharf

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Richard Rauh
Richard Rauh

An Ruhe ist in der politischen Diskussion um die FOS am Rennsteig nicht zu denken. SPD-Kreistagsfraktions-Chef Richard Rauh wandte sich gestern mit einer Mitteilung an die Presse: "Unsachlich und polemisch" seien die Äußerungen des Vorsitzenden der CSU-Kreistagsfraktion, Bernd Liebhardt, gewesen.

Besonders die Aussage, dass ein Wechsel der Projektleitung (Timo Ehrhardt, SPD) in Betracht gezogen werden sollte, sei "ein Tiefschlag für alle, die sich mit dem Projekt identifizieren und viel Zeit und Arbeit dafür einbringen". Liebhardts Aussage könne man nur als "töricht und der Sache nicht dienlich" bezeichnen. Es gehe um Fahrtzeitverkürzungen für Schüler aus dem Oberen Frankenwald. Unangemessen sei, wenn "bei etwas Gegenwind alles in Frage gestellt" werde, beklagte Rauh.

Blick in den Zuschussantrag

Laut Rauh hätte allen klar gewesen sein müssen, dass die Positionierung einer FOS ein steiniger Weg sei. Ein Studium des Zuschussantrags des Vereins Rennsteigregion an den Landkreis Ende Januar 2015 sei deshalb hilfreich.
Darin steht: "Bis zur staatlichen Anerkennung haben wir als Verein die ,Deckungslücke‘ zu tragen und gehen davon aus, dass dies die beiden nächsten Schuljahre in dieser Höhe sein wird."
In zwei Jahrgängen hintereinander müssen zwei Drittel der Schüler ihren Abschluss bestehen, damit eine Schule den Stempel "staatlich anerkannt" erhält. Mit 13 Schülern, die das Abitur an der FOS Rennsteig bestanden haben, wurde dieses Ziel wie schon im Vorjahr verfehlt. Bislang ist die Schule eine "staatlich genehmigte" Fachoberschule. Mit der staatlichen Anerkennung stiege die Förderung. Aktuell kostet die Schule pro Jahr rund 350 000 Euro.

Ärger über die Quote

In unserem gestrigen Artikel äußerte Wolfgang Feuerpfeil, Vorsitzender des Vereins "Rennsteigregion im Frankenwald", seinen Unmut darüber, dass "das Kultusministerium für die staatliche Anerkennung die Anmeldungen im Oktober als Maß nimmt". Dazu meinte Ludwig Unger, Sprecher des Ministeriums: "Wer sich anmeldet, der signalisiert, dass er bereit für die Prüfung ist." Ohnehin seien die zwei Drittel großzügig bemessen. "Das Ministerium will sichergehen, dass Schulen, die staatlich anerkannt werden, in der Lage sind, Schüler mit dem nötigen Maß vorzubereiten." Gesetzlich fixiert ist der Stichtag um den 20. Oktober nicht. Das sei laut Unger auch nicht nötig. Es sei "gängige Verwaltungspraxis", und jede Schule werde darüber informiert. red