Auch Bernd Liebhardt, der für die CSU von unserer Redaktion zu dem Thema befragt wurde, fand die Vorgehensweise befremdlich. Stadtplaner Daniel Gerber meinte, der Artikel war ein Schuss daneben. Es sei für ihn schleierhaft, denn er habe keine Daten weitergegeben unter Berufung auf den Datenschutz. Zum Projekt selbst fanden die Räte aber überwiegend lobende Stimmen.
Liebhardt sieht Parkplatzproblem
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Liebhardt meinte, es sei eine große Herausforderung der Zukunft, wenn Kronach Hochschulstandort werde, auch entsprechende Freizeitangebote und Veranstaltungsräume oder Biergärten anzubieten. Genau das werde mit dem Antrag verfolgt. Es gab einstimmiges gemeindliches Einvernehmen, wobei eine Fassadenbegrünung zur Auflage gemacht wurde.
Aber auch hier sah Liebhardt ein Parkplatzproblem. Dies müsse die Stadt zeitnah angehen, eventuell könne man die Stadtwerke mit einbeziehen. Thilo Moosmann sprach von einer Aufwertung der Attraktivität der Stadt. Parkplätze könnten eventuell durch ein Parkdeck geschaffen werden. Zweifellos ersetzten die Veranstaltungsräume aber nicht eine Stadthalle.
Ebenfalls einstimmig wurde gemeindliches Einvernehmen erteilt, für eine energetische Sanierung, Umnutzung und Erweiterung des Wohn- und Geschäftshauses, Schwedenstraße 3 (ehemaliges Schwarzmeier Textilhaus). Das Gebäude steht seit geraumer Zeit leer und so wurde es als sehr erfreulich angesehen, dass hier wieder Leben einkehrt, inklusive einer kleinen Gastronomie, und dass die Anregungen der Denkmalpflege auch beachtet werden.
Ferner wurde dem Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Carport und Abstellraum, Langer Steig, Kronach zugestimmt. Hier wurde auf die Abstimmung mit der Stadt vor Baumfällungen und Ersatzpflanzungen, hingewiesen.
Kommentar von Andreas Schmitt: Uprofessionell und kleinkariert
Medien haben die Aufgabe, Bürger zeitnah über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Die Freiheit, dies zu tun, ist in Artikel 5 des Grundgesetzes geschützt. In ganz Deutschland - auch in Kronach!
Bis zu manchem Stadtrat scheint sich das nicht herumgesprochen zu haben.
Warum sollten Medien nicht im Vorfeld über einen Bauantrag einer öffentlichen Sitzung berichten? Stadtplaner Gerber verwies auf den Datenschutz. Unsere Parallel-Anfrage beim Planungsbüro des Auftraggebers wurde beantwortet. Und das ist gut so: Mit der Presse darf jeder sprechen - und diese das aufschreiben. Egal, ob Stadträte die Unterlagen erst kurz vor der Sitzung durchlesen.
Deren Vorstellung, sie hätten ein Exklusivrecht auf Information, ist falsch. Und sie wurden nicht gezwungen, mit uns zu sprechen. Sie taten es freiwillig. Auch Bernd Liebhardt, der beim Telefonat keine Kritik äußerte, es danach aber befremdlich fand. Das ist vor allem eines: unprofessionell und kleinkariert.