Paukenschlag: Geschlossenes fränkisches Ausflugsziel eröffnet wieder

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Die Volkacher Vogelsburg liegt malerisch. Viele Gäste bedauerten die Schließung.
Volkacher Vogelsburg schließt: Gastro-Ehepaar mit emotionalem Abschied
Emilyan Frenchev
Die neuen Pächter Roman Müller (links) und Uwe Rossburger (zweiter von links) stoßen mit Schwester Hedwig und Karsten Eck, Leiter der Stiftung Juliusspital, auf den Neustart auf der Vogelsbug an.
Volkacher Vogelsburg hat neue Pächter - Eröffnungstermin steht fest
Daniel Peter
Die ehemaligen Betreiber Christoph und Anna-Lena Tacke.
Volkacher Vogelsburg schließt: Gastro-Ehepaar mit emotionalem Abschied
Maria Sippel
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Die seit Ende Januar geschlossene Volkacher Vogelsburg kann im Mai wieder öffnen. Ein Nachfolger hat sich gefunden, der jetzt sein Konzept vorgestellt hat.

Update 21.03.2025: Volkacher Vogelsburg soll "mit neuen Ideen" bereichert werden

Die Stiftung Juliusspital hat in der Nürnberger R+F Hotel- und Restaurantbetriebsgesellschaft neue Pächter für die Volkacher Vogelsburg gefunden, wie sie verkündet. Das Unternehmen unter der Leitung von Geschäftsführer Roman Müller und COO Uwe Rossburger sei seit 2012 deutschlandweit in der Hotellerie, Gastronomie und Eventbranche tätig. 

Die Terrasse soll am 9. Mai 2025 wieder öffnen. Bis zum Saisonende im Oktober soll es dort regionale Sommerküche in Selbstbedienung sowie Juliusspital-Wein und Krautheimer Bier geben. Anschließend werde "der Hotel- und Gastronomiebetrieb für bauliche Instandsetzungsmaßnahmen geschlossen, um im Frühjahr 2026 mit dem Gesamtangebot von Gastronomie, Hotel und Veranstaltungslocation neu zu eröffnen", so die Stiftung.

"Wir freuen uns darauf, die Tradition dieses Hauses zu bewahren und zugleich mit neuen Ideen zu bereichern", lässt Roman Müller, Geschäftsführer der Pächtergesellschaft und das "neue Gesicht" auf der Vogelsburg, verlauten. Schon bei seinem ersten Besuch habe er sich in diesen Ort verliebt. Mit "heimatverbundener Tagesküche", einem "erweiterten Fine-Dining-Angebot" und dem Bankett- und Tagungsbereich wolle man Touristen und Einheimische gleichermaßen ansprechen, so Rossburger.

Update vom 07.02.2025: "Einige ernsthafte Interessenten" für Volkacher Vogelsburg

"Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um neue Pächter zu finden", sagt die Pressesprecherin der Stiftung Juliusspital Würzburg, Maria Sippel, im Gespräch mit inFranken.de. Die Stiftung wünsche sich als Eigentümerin, dass die Vogelsburg mindestens zum Beginn des Sommers wieder öffnen kann. Die Hoffnung seit derzeit groß, denn "die Bemühungen haben gefruchtet, es läuft gut an".

Es gebe "einige ernsthafte Interessenten. Die Zeichen stehen gut, aber natürlich müssen die Interessenten Gastronomie, Hotel und Tagungszentrum besichtigen und entscheiden, ob sie es sich vorstellen können", fügt sie hinzu. Weitere Interessenten seien deshalb herzlich willkommen. Das Konzept sollte vergleichbar mit dem ehemaligen sein, lautet ein weiterer Wunsch. Ein zeitnaher Start wäre für die neuen Pächter möglich.

Ursprungsmeldung vom 30.01.2024: Vogelsburg-Betreiber hören nach fast zehn Jahren auf und blicken zurück

Schon damals, als in der Vogelsburg an der Volkacher Mainschleife noch die Sanierungsarbeiten liefen, hatte sich herauskristallisiert, wie groß das Interesse an dem Restaurant und Hotel ist. "Wir sind im Januar 2015 eingestiegen, im Sommer ging es dann los", erzählt Christoph Tacke, der das Lokal nun fast ein Jahrzehnt lang gemeinsam mit seiner Frau Anna-Lena Tacke geführt hat.

"Noch vor der Eröffnung konnten wir absehen, was für eine Nachfrage da dahintersteckt. Wir konnten uns vor Baustellenbesuchern und Beobachtern kaum retten", erinnert sich der Gastronom im Gespräch mit inFranken.de. Im Juli 2015 hieß es dann: "Vollgas. Wir sind ins kalte Wasser gesprungen", sagt Tacke.

Die letzten zehn Jahre hat das Ehepaar die Vogelsburg nach eigener Aussage mit Herzblut geführt. In der Zeit habe das Ehepaar zwei Kinder bekommen - "und die Vogelsburg ist unser drittes. So haben wir das gesehen", hält Tacke fest. Doch jetzt ist Schluss: Am Freitag (31. Januar 2025) war der letzte Öffnungstag. "Bis 20 Uhr ist die Küche geöffnet und es gibt quasi ein Resteessen. Wenn dann abends die letzten Gläser poliert sind, ist Schluss", erklärte der Gastronom im Vorfeld. Die Entscheidung fiel schon vor einiger Zeit - zu Beginn dieses Jahres hatte die Stiftung Juliusspital Würzburg als Eigentümerin über das Ende dieser Ära informiert.

"Sogar Briefe bekommen": Vogelsburg-Gäste verabschieden sich von beliebtem Gastro-Ehepaar

Anfang Januar erklärte die Stiftung, man werde das Pachtverhältnis "einvernehmlich zum 31. Januar 2025" beenden. Aus persönlichen Gründen habe das Ehepaar um Aufhebung gebeten. "Wir wollen uns familiär verändern. Wir haben zwei Kinder bekommen, das Arbeitspensum ist einfach zu groß." Deshalb wolle sich das Paar nun beruflich umorientieren. "Wir wollen raus aus der Selbstständigkeit in ein Angestelltenverhältnis mit geregelten Arbeitszeiten und Urlaub, den man nehmen kann und sogar muss", erklärt Tacke. Doch auch, wenn sich das Paar aus freien Stücken für diese Veränderung entschieden habe, falle der Abschied schwer.

"Für uns ist das wahnsinnig emotional und macht uns trotz allem ein Stück weit traurig. Man durchläuft eine Art Trennungsprozess, viele Situationen erleben wir aktuell zum letzten Mal." Viele Stammgäste seien in den letzten Tagen noch einmal auf die Vogelsburg gekommen, um sich zu verabschieden. "Wir haben eine tolle, treue Kundschaft, von denen wir so viele positive Rückmeldungen und sogar Briefe bekommen haben. Es tut schon auch ein bisschen weh, das jetzt herzugeben", schildert Tacke. 

Die Tatsache, dass das Ehepaar Tacke die Vogelsburg jetzt verlässt, werde "jeden Tag ein bisschen realer. Zwischen den Kartons wird einem jetzt erst richtig bewusst, dass das Ende gekommen ist". Die Zeit sei turbulent gewesen, "sehr aufregend und super spannend". Dem Abschied begegnet das Ehepaar "ganz klassisch: mit einem lachenden und einem weinenden Auge". Doch für die Vogelsburg soll das nicht das Ende bedeuten: Bereits Anfang Januar berichtete die Stiftung Juliusspital, dass man nun auf der Suche nach einer Nachfolge sei. Mehr Nachrichten aus Kitzingen liest du in unserem Lokalressort.