Die Raiffeisenbank Hollfeld-Waischenfeld-Aufseß schließt sich mit Heiligenstadt zusammen. Raiffeisenbank Fränkische Schweiz ist der neue Name.
"Wenn zwei Gesunde was gemeinsam machen, dann wird das was", sagt Ludwig Bäuerlein (CSU), Bürgermeister von Aufseß. Damit meint er den Zusammenschluss der Raiffeisenbank Hollfeld-Waischenfeld-Aufseß mit der Raiffeisenbank Heiligenstadt zur Raiffeisenbank Fränkische Schweiz.
"Von dem Namen sind alle begeistert", schwärmt der Vorstandsvorsitzende der Hollfelder Bank, Peter Lang. Sein Vorstandskollege von der Heiligenstadter Bank, Reinhard Dölfel, bestätigt das: "Ja, der kam bei den Mitgliedern, die wir in Heiligenstadt informierten, sehr gut an." Und der Name sei Programm. "Wir haben Großes vor. Durch den Zusammenschluss haben wir fast 5000 Mitglieder. Damit haben sich die letzten beiden Banken mit Sitz in der Fränkischen Schweiz zusammengetan", erläutert Peter Lang.
Auswirkungen der Zinspolitik
Die beiden Banken konnten im vergangenen Jahr ihre Bilanzsummen deutlich steigern. Die Hollfelder wuchsen um 2,7 Prozent auf 168 Millionen Euro, die Heiligenstadter um 6,1 Prozent auf 103 Millionen Euro. Die Einlagen entwickelten sich mit 3,1 Prozent in Hollfeld auf eine Summe von 139 Millionen Euro und in Heiligenstadt mit 7,6 Prozent auf 89 Millionen Euro. "Wir stehen sehr gut da. Aber die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank wird in Zukunft Auswirkungen haben", so Reinhard Dölfel.
Zukünftig will die Raiffeisenbank Fränkische Schweiz auch größere Kunden gewinnen können. "Wobei ja auch ein Landwirt viel Geld in die Hand nehmen muss, wenn er in sein Unternehmen investiert. Da haben wir jetzt viel bessere Möglichkeiten", sagt Peter Lang.
Sein Stellvertreter, Heiko Dippold, erzählt, dass es seit fast einem Jahr Gespräche und Treffen gegeben habe. Zuerst wurden die Mitarbeiter informiert. Sie stünden hinter dem Konzept. "Wir alle kennen uns ja schon seit Jahren. Für Heiligenstadt war wichtig, dass wir eine Vollzeitbankstelle bleiben. Wir brauchen nach wie vor alle Mitarbeiter", berichtet Dölfel. Sein Stellvertreter, Martin Wretschitsch, ergänzt, dass viele Mitarbeiter bisher mehrere Aufgaben wahrnehmen mussten. Jetzt können sie sich spezialisieren.
Dölfel und Lang sind 60 und 61 Jahre alt. Sie wollen in den nächsten zwei Jahren die Fusion begleiten und sich dann aus dem Vorstand zurückziehen. "Man muss ehrlich sein. Bis so ein Zusammenschluss reibungslos läuft, dauert es schon ein wenig", meint Lang. Dippold ergänzt, dass durch die neue Größe Arbeitsplätze gesichert werden konnten.
Öffnungszeiten
"Bei einem Zusammenschluss mit einer großen Bank halbieren sich oft die Öffnungszeiten", erklärt Wretschitsch. Das werde hier nicht passieren. Für die Kunden ändere sich nicht viel. Bei gleichen Öffnungszeiten hätten sie ihre bekannten Ansprechpartner vor Ort.