Menschen, denen der Zugang zu digitalen Angeboten erschwert ist, die Nutzung erleichtern – das möchte das Projekt „Digitale Bildung und Teilhabe“, das...
Menschen, denen der Zugang zu digitalen Angeboten erschwert ist, die Nutzung erleichtern – das möchte das Projekt „Digitale Bildung und Teilhabe“, das der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg zu seinem 100-jährigen Bestehen auf den Weg gebracht hat. Im Rahmen des Projekts fördert er Maßnahmen vor Ort, die Menschen Hilfestellung leisten, die in unserer zunehmend digitalisierten Welt benachteiligt sind.
In der ersten von zwei Antragsrunden hat eine Jury zwölf Maßnahmen ausgewählt, die eine Förderung erhalten. Darunter ist auch das neue Angebot einer Surfstation des Kronacher Caritasverbandes , das mit circa 5000 Euro gefördert wurde.
„Die Agenturen für Arbeit, Jobcenter, Krankenkassen stellen ihre Angebote vermehrt in digitalisierter Form zur Verfügung. Anträge auf Leistungen nach dem SGB II werden ebenso wie die Kundenverwaltung in den Jobcentern digitalisiert“, erklärt Caritas-Kreisgeschäftsführerin Cornelia Thron, dass die Digitalisierung im Zuge der Corona-Pandemie einen weiteren Schub erfahren habe und sicherlich auch in Zukunft weiter verstärkt werde. Ein Antrag auf Sozialleistungen , das Erstellen von Bewerbungsunterlagen oder das Verfassen eines Schriftstücks seien für viele Menschen schon schwierig und würden durch die zunehmende Umstellung auf Online-Formulare zum schier unüberwindbaren Hindernis.
Dem möchte die Soziale Beratungsstelle des Caritasverbands für den Landkreis Kronach mit dem Angebot „#d@bei“ begegnen. Menschen mit geringem Einkommen wird hier ab sofort ein Computer-Arbeitsplatz mit leistungsfähigem Internetzugang , Scanner und Drucker zur Verfügung gestellt. Die Surfstation verfügt über ein eigenes gesichertes Gästenetzwerk und entspricht allen Erfordernissen der Datenschutzgrundverordnung. Interessierte können sie nach Terminvereinbarung oder nach einem Beratungstermin kostenlos nutzen. Ausdrucke werden je nach Anzahl zu einem fairen Preis berechnet.
„Bereits in der Vergangenheit haben sich immer wieder Hilfesuchende an uns gewandt, wenn sie Bewerbungen schreiben mussten, aber selbst keinen Laptop besitzen“, erzählt Sozialpädagogin Birgt Weickert. Solche und weitere Angelegenheit könnten diese nun am neuen Terminal erledigen, idealerweise in Eigenregie. Bei Bedarf stünden die Mitarbeiter der Sozialen Beratungsstelle aber unterstützend zur Verfügung.
Mit diesem Projekt soll Menschen in prekären Lebensverhältnissen zum einen der Zugang zur digitalisierten Welt grundsätzlich ermöglicht werden, zum anderen sollen Berührungsängste durch individuelle Befähigung abgebaut werden.