Der Gemeinderat Kirchlauter traf eine Entscheidung zur Behandlung der Reste aus der Abwasserreinigung.
Jahrzehntelang durfte der Klärschlamm in der Landwirtschaft als Dünger eingesetzt werden. Nun trat aber eine Verschärfung der Düngeverordnung in Kraft, die das Aufbringen auf den Feldern einschränkt. Damit stehen die Gemeinden und Städte vor großen Problemen bei der Entsorgung. Sie wollen im Landkreis dieses Problem gemeinsam in einem Zweckverband lösen oder ihre eigenen Entsorgungswege suchen. Der Gemeinderat Kirchlauter beschloss in seiner Sitzung, den Fäkalschlamm aus der Kläranlage Kirchlauter in der Kläranlage des Abwasserzweckverbands Eltmann/Ebelsbach in Eltmann anzuliefern.
Der Klärschlamm aus der Kläranlage Kirchlauter wird bisher landwirtschaftlich verwertet. Wie Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (SPD) mitteilte, muss die Gemeinde aufgrund der strengeren Auflagen neue Entsorgungswege suchen. Der Gesetzgeber wolle dadurch erreichen, dass künftig nur noch ein geringer Teil des anfallenden Klärschlamms landwirtschaftlich verwertet werde.
Die Gemeinde leitet mit ihrem Ortsteil Neubrunn Abwässer in die Kläranlage in Eltmann. Sie betreibt weiter in Kirchlauter mit Pettstadt eine eigene Kläranlage, in der natürlich auch Klärschlämme anfallen.
Mit Eltmann sei nun über eine mögliche Zuführung des Klärschlamms aus Kirchlauter nach Eltmann beratschlagt worden, erläuterte Kandler. Das Ergebnis sei, dass unter Voraussetzungen wie der Vorlage von regelmäßigen Klärschlammuntersuchungen sowie der Zustimmung des Landratsamtes und der Entsorgungsfirma dies ermöglicht werden könne.
Dem Gemeinderat Kirchlauter lag deswegen eine Vereinbarung vor, wonach der Abwasserzweckverband in Eltmann jährlich maximal 180 Kubikmeter Klärschlamm zu einem Preis von 25 Euro pro Kubikmeter annehmen wird, wobei die Anlieferung des Klärschlamms mit dem gemeindlichen Güllefass erfolgen könnte. Der Vereinbarung stimmte das Gremium zu.
Karl-Heinz Kandler informierte dabei auch über die bisherigen Kosten an der Kläranlage für Kirchlauter und Pettstadt. Sie belaufen sich auf knapp 10 000 Euro.
Damit wäre zukünftig also die Klärschlammentsorgung der Gemeinde Kirchlauter in "trockenen Tüchern". Aber was macht der Abwasserzweckverband in Eltmann mit dem Material? Seit Monaten arbeitet bereits die GUT Haßberge mbH (das kreiseigene Unternehmen wurde für die Umsetzung von Technologien für die Energiewende vor Jahren gegründet) an einer Lösung zur Entsorgung (Verwertung) der Klärschlämme. Das Unternehmen hat mit der Technischen Hochschule Amberg-Weiden den Landkreis bei einer gemeinsamen Lösung über einen Zweckverband unterstützt. Die Lösung könnte so aussehen, dass der Klärschlamm nach Hofheim gebracht und dort auf dem Gelände einer Biogasanlage getrocknet wird. Und das trockene Material wird dann im Gemeinschaftskraftwerk in Schweinfurt (GKS) verbrannt. Im GKS wird auch der Restmüll aus dem Kreis Haßberge verbrannt. Der Landkreis Haßberge ist Gesellschafter des Gemeinschaftskraftwerks. Dort sollen zunächst 10 000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr verbrannt werden.