Günther Geiling Erst eine Satzungsänderung schuf die Voraussetzungen dafür, dass der Imkerverein Kirchlauter und Umgebung eine neue Führung hat. Niemand wollte anscheinend in die großen Fußstapfen des...
Günther Geiling Erst eine Satzungsänderung schuf die Voraussetzungen dafür, dass der Imkerverein Kirchlauter und Umgebung eine neue Führung hat. Niemand wollte anscheinend in die großen Fußstapfen des verstorbenen Vorsitzenden Peter Kirchner alleine treten, so dass durch die Bildung eines Leitungsteams die Grundlage für eine Weiterführung des Vereins geschaffen wurde und damit das Erbe von Peter Kirchner in eine gute Zukunft gelenkt werden soll.
Der bisherige Kassier Dieter Adrian stellte heraus, dass sich der Imkerverein gut entwickelt und man derzeit 68 Mitglieder habe. Während der Altersdurchschnitt in anderen Vereinen zwischen 60 und 70 Jahren liege, sei der Verein in Kirchlauter mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren "sehr jung".
Bei den Finanzen habe der Verein ein "Polster". Es sei für die Zukunft notwendig, mindestens fünf Euro jährlich für die eigene Verwaltungstätigkeit zu haben. Dies sei durch die Erhöhung des Landesverbandes nicht mehr gegeben, weil bei einem Beitrag von derzeit 30 Euro nach Abzug der abzuführenden Leistungen nur noch 77 Cent übrig blieben. Darüber müsse sich die kommende Vorstandschaft Gedanken machen, sagte er.
Im Rückblick auf das vergangen Jahr hob er hervor, dass Rudi Hölzer im Verein der Hauptakteur nach dem Tode von Peter Kirchner gewesen sei. "Zum Glück hat er sich da wirklich reingehängt. Wir haben keine Abstriche gemacht, wenn man einmal von der Königinnenzucht absieht. Deswegen gilt unser Dank Rudi Hölzer dafür, dass er auch den Lehrbienenstand so weitergeführt hat."
Rudi Hölzer gab den Rechenschaftsbericht für das Jahr 2019, in dem es eine Herausforderung gewesen sei, den Schulungsbetrieb aufrechtzuerhalten. Die Bedeutung des Lehrbienenstandes in Kirchlauter für den Ort und den Landkreis sei unbestritten. Dies sei allerdings nur deswegen der Fall, weil Referenten wie Harald Kuhn, Peter Kehl, Stefan Hümpfner oder Werner Hornung die Bemühungen unterstützten. Natürlich gebe es auch einige Probleme. So sei die Teilnehmerzahl etwas rückläufig - ebenso wie die geringeren Anmeldungen bei den Neuimkern. Die Schulungen müsse man deswegen den neuen Forderungen anpassen.
Verluste bei den Bienen
Bei den Veranstaltungen erwähnte Hölzer die Einweihung des Genusslehrpfades "als ein Stück weit unser Erbe. Peter Kirchner hat weit vor Greta erkannt, dass es Vorteile in der Biodiversität gibt und wir als Imker auf Blühflächen angewiesen sind." Am Lehrbienenstand seien zehn Völker, davon sieben im Bienenhaus und drei draußen, beheimatet gewesen. Zwei Völker hätten nicht erfolgreich überwintert. Insgesamt habe der Winterverlust bei 13,5 Prozent im Jahre 2018/19 gelegen. Diese Zahl sage jedoch wenig aus, weil die Streuung von null bis 100 Prozent gehe.
Aktuell habe Kirchlauter am Lehrbienenstand zwei Völker. Die Herbstverluste seien relativ hoch gewesen, was auf kritische Werte bei der Überwinterung 2020 schließen lasse. "Von der Honigseite her können wir jedoch von einem für uns Imker erfolgreichen Bienenjahr sprechen. Am Lehrbienenstand sind wir auf 36 Kilogramm je Volk gekommen." Hölzer fügte dabei an: "Wir mokieren uns gerne über das Abholzen in Südamerika, sind aber auch selbst gefordert, Dinge zu verändern. Wir sind Teil dieser Natur und tragen als Imker verstärkt Sorge für unsere Bienen. Wir müssen hier an verschiedenen Stellen dagegenhalten und unsere bisheriger Vorsitzender Peter Kirchner hat immer diese Gemeinschaft mit der Natur herausgestellt."