Der Ausschuss hatte keine Wahl

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Auf einem Teilstück der Straße "Unterland" in Reichenbach liegt die Verrohrung des Baches zu hoch, weswegen die Straße höher ausgebaut wird als ursprünglich geplant.
Auf einem Teilstück der Straße "Unterland" in Reichenbach liegt die Verrohrung des Baches zu hoch, weswegen die Straße höher ausgebaut wird als ursprünglich geplant.
Foto: Thomas Malz

Weil die Verrohrung des Reichenbaches zu hoch liegt, wird nun auch die Straße auf einem Teilstück erhöht. Die Stadt musste rasch handeln, die Bauarbeiten laufen bereits.

"Man hat es immer ungern, wenn etwas alternativlos ist", sagte Bürgermeister Michael Kastl am Ende der Beratung des Bau- Umweltausschusses zum Thema Ausbau der Ortsdurchfahrt in Reichenbach. Aber die Ausschussmitglieder hatten in diesem Fall keine Wahl, wie Matthias Kirchner vom Planungsbüro Bautechnik Kirchner (Oerlenbach) zuvor anschaulich klar gemacht hatte. Alles andere, als die Straße auf einem Teilstück anzuheben, wäre mit einem immensen Aufwand verbunden und den dementsprechenden Kosten. Zwar wird auch bei der Anhebung mit einem höheren Preis gerechnet, aber das müsse man erst einmal abwarten, meinte Matthias Kirchner.

Rohre liegen knapp unter der Straße

Nachdem die Ortsdurchfahrt Reichenbach vom Ortsschild aus Richtung Münnerstadt bis zur Ortsmitte im vergangenen Jahr abgeschlossen wurde, ist nun das Teilstück zwischen der Ortsmitte und dem Ortsausgang in Richtung Burglauer an der Reihe. Dabei hat die bauausführende Firma festgestellt, dass die Verrohrung des Reichenbaches in der Ortsstraße "Unterland" auf einer Länge von etwa 60 Metern lediglich eine Überdeckung von etwa 14 Zentimeter aufweist, erläuterte der Bürgermeister. Der Landkreis, der ja die Straße baut, wolle sich absichern und nicht für eventuelle Schäden an der Verrohrung aufkommen.

Matthias Kirchner legte dar, dass die Verbindungsstücke der Verrohrung an den Muffen teilweise sogar bis in die Asphaltschicht hereingereicht hat. Die Rohre selbst haben einen Durchmesser von 1,4 Meter. Der Planer zeigte über 50 Jahre alte Fotos, auf den zu sehen war, wie der noch offene Reichenbach verrohrt wurde. Matthias Kirchner bescheinigte den Verantwortlichen von damals eine sehr gute Arbeit, auch über 50 Jahre später sei die Verrohrung in einem einwandfreien Zustand.

"Es gibt nur eine Lösung", sagte Matthias Kirchner. "Wir müssen Luft über der Muffe schaffen." Sonst könnten Schäden an dem Kanal entstehen. Also muss das Profil der Straße über den kritischen Stellen angehoben werden. "Das ist alternativlos", bekräftigte der Planer. Es handele sich um eine sehr, sehr flache Straße mit extrem geringen Gefälle. Trotzdem sei es möglich. Die Hofeinfahrten in dem Bereich können ebenfalls angeglichen werden. Wie er später hinzufügte sei die Anhebung der Straße den Hauseigentümern auf einer Seite sogar sehr recht, weil die Einfahrten da teilweise sehr steil waren.

Beschlüsse nötig

Michael Kastl dankte Matthias Kirchner dafür, dass er sich er sich so schnell um das Problem gekümmert hat. Der Vorschlag sei alternativlos. Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses müssten nun die entsprechenden Beschlüsse fällen, um die Interessen der Stadt zu wahren, aber auch die der Firma und des Landkreises.

Auf Nachfrage sagte Matthias Kirchner, dass durch die Änderungen bei den Hofeinfahrten der Stadt keine Mehrkosten entstehen. Und auch bei der Anhebung der Straße sei das nicht sicher. Weil an den kritischen Stellen nur handgeführte Verdichter (keine Walze) eingesetzt werden sollen, entstehen zwar höhere Kosten, sagte er. Andererseits gebe es weniger Aushub und damit auch geringere Entsorgungskosten.

Einstimmig nahmen die Stadträte von dem Sachverhalt Kenntnis und legten fest, dass der Landkreis Bad Kissingen für keine Schäden oder Folgeschäden am Kanal haftbar gemacht wird. Schließlich wird die Stadt Münnerstadt nach Abschluss der Arbeiten den Kanal mit einer Kamera befahren, die Dokumentation wird anschließend dem Landkreis vorgelegt.